Eden of the East - Der König von Eden
"Ich werde diese unselbständige Nation, die die Entscheidung über ihr eigenes Schicksal bereitwillig in fremde Hände legt, von sich selbst erlösen."
Inhalt
Sechs Monate, nachdem Akira Takizawa Japan vor einer verheerenden Katastrophe gerettet hat, ist er noch immer untergetaucht. Saki Morimi, die sich mit Akira seit der Ereignisse untrennbar miteinander verbunden fühlt, begibt sich auf die Suche nach ihm, die sie schließlich nach New York führt. Einzig Akiras Handy, das außergewöhnliche Dinge zu leisten imstande ist, kann ihr bei ihrem Vorhaben helfen und ihr wichtige Anhaltspunkte über das tödliche Spiel der Selecao geben, das unaufhörlich fortgesetzt wird und Japan bedroht. Kann Saki Akira finden, bevor es zu spät ist?
Kritik
Ein wenig fies war er schon, der Cliffhanger, mit dem die hochgelobte Anime-Fernsehserie "Eden of the East" nach elf Episoden endete. Eine komplette Aufklärung der Storyline rund um Saki und Akira, die Selecao und die N.E.E.T.s gab es nicht, im Gegenteil. Die Serie machte es sich ähnlich wie die Mystery-Serie "Lost" immer wieder zur Aufgabe, mehr Fragen als Antworten zu liefern. Das kann mitunter frustrierend sein, jedoch nur, wenn man außer Acht lässt, wie großartig die Serie an sich ist und vor allem, wenn man die Tatsache ignoriert, dass bereits früh klar war, dass die Handlung mit zwei anschließenden Filmen abgeschlossen wird. Und wer will schon Filme sehen, wenn die Handlung der Serie bereits zuvor perfekt abgeschlossen wurde? Daher gilt es insbesondere, das Gesamtwerk "Eden of the East" zu beurteilen.
"Eden of the East – Der König von Eden" ist nun also der erste Film und muss als solcher die Handlung der Serie fortsetzen und gleichzeitig noch genug für den Abschlussfilm "Eden of the East – Das verlorene Paradies" übrig lassen. Damit ist dann auch relativ schnell klar, dass diejenigen, die bereits mit dem vergleichsweise offenen Ende der Serie unzufrieden waren, auch nach dem ersten Film kaum jubeln werden. Dazu kommen diejenigen, die Kenji Kamiyamas neues Werk unmöglich verstehen können, wenn sie nicht bereits die Serie gesehen haben. Es soll tatsächlich manchmal funktionieren, sich ohne großes Vorwissen eine Fortsetzung anzusehen, im vorliegenden Fall wäre man damit aber schlecht beraten. So wird munter auf vergangene Ereignisse Bezug genommen ohne diese explizit noch einmal nachzuerzählen oder zahlreiche Figuren tauchen auf, die teils viel zu kurz zu sehen sind als dass man sich allein aufgrund des Films ein Bild von ihnen machen könnte.
Somit spricht "Eden of the East – Der König von Eden" eine ohnehin schon vergleichsweise kleine Gruppe an. Jedoch macht er es auch ihnen nicht leicht. Die Einführung, die unter anderem mit Saki, die in den USA durch Unwissenheit und Tollpatschigkeit Ärger mit der örtlichen Polizei bekommt, sicherlich nicht ganz unabsichtlich an die erste Szene der Serie erinnert, ist auffällig lang geraten und bewusst mit einem langsamen Erzähltempo versehen. Alle, die sich auf schnelle Antworten gefreut haben, werden also erst mal vertröstet. Auch sonst scheint sich der Film gar nicht darum zu scheren, was von ihm erwartet wird, und wirft munter neue Fragen auf, die er nicht aufzulösen vermag. Wer aber nicht gelernt hat, nach insgesamt etwa 330 Minuten Serie und erstem Film Vertrauen in die kreativen Köpfe zu haben, der scheint "Eden of the East" nur nebenher gesehen zu haben.
Denn natürlich belohnt der Film seine Zuschauer dafür, dass sie ihre Zeit für etwas opfern, bei dem sie noch nicht abschätzen können, wie es zu Ende geht. Er ist spannungs- und wendungsreich, ausgestattet mit aufregenden Actionszenen, einer interessanten Prämisse, aus der sich eine intelligente Story entwickelt, durchgehend mysteriös und voll von liebenswürdigen Charakteren, die alle auf ihre Art und Weise schrullig genug sind, um Interesse für sie aufzubringen. Die deutsche Synchronisation ist gelungen und fehlerfrei (was alles andere als selbstverständlich ist) und dann sieht der Film auch noch so unverschämt gut aus und rechtfertigt jederzeit den Kauf der Blu-ray.
Fazit
"Eden of the East – Der König von Eden" ist ein Übergangsfilm von der Fernsehserie bis hin zum heißersehnten Abschluss der beliebten Reihe, mit all seinen Vor- und Nachteilen. Man ist mit dem nötigen Vorwissen sofort wieder in der spannenden Story gefangen und wird nicht mit langwierigen Erklärungen konfrontiert, bekommt aber auch gleichzeitig längst nicht alle Antworten geliefert, die man gerne hätte. So oder so kann man gar nicht anders als gespannt auf den Abschlussfilm zu sein, in der Hoffnung, dass am Ende alle Bedenken ausgeräumt sind und man noch lange an diese Ausnahmeserie und ihre zwei filmischen Fortsetzungen denkt.
Andreas K. - myFanbase
14.08.2011
Diskussion zu diesem Film
Weitere Informationen
Originaltitel: Higashi no Eden Gekijoban I: The King of EdenVeröffentlichungsdatum (Japan): 28.09.2009
Veröffentlichungsdatum (DE): 24.06.2011
Länge: 81 Minuten
Regisseur: Kenji Kamiyama
Drehbuchautor: Kenji Kamiyama
Genre: Mystery, Komödie, Animation, Action
Darsteller/Charaktere
Julius Jellinek / Ryohei Kimura
als Akira Takizawa (Stimme)
Josephine Schmidt / Saori Hayami
als Saki Morimi (Stimme)
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