Bewertung
David Zucker

Nackte Kanone, Die

"Wilma, ich verspreche dir, welches Schwein das auch immer getan hat, kein Mann von unserer Truppe wird auch nur eine Minute ruhen bis wir ihn hinter Gittern haben." - "Jetzt lass uns ein Häppchen essen gehen."

Foto: Copyright: Paramount Pictures
© Paramount Pictures

Inhalt

Frank Drebin (Leslie Nielsen) ist ein US-amerikanischer Spezialagent, der die Welt vor einer Verschwörung rettete, welche durch Gorbatschow, Gaddafi, Khomeini, Idi Amin und Arafat geplant wurde. Auf seinem Erfolg ruht er sich aber nicht aus. Zurück in den USA muss er erneut einen Auftrag annehmen. Die britische Queen Elizabeth II. macht einen Staatsbesuch in der ehemaligen Kolonie und alle Sicherheitsvorkehrungen müssen getroffen werden. Seltsamerweise wird zur selben Zeit ein Anschlag auf Drebins Kollegen Nordberg (O.J. Simpson) verübt. Bei den Ermittlungen stellt sich jedoch heraus, dass der Anschlag nicht Nordberg gewidmet war, sondern der Königin. In den Kreis der Verdächtigen gerät unter anderem der Unternehmer Vincent Ludwig (Ricardo Montalban). Die Lösung des Falles wäre für Drebin eine Leichtigkeit, wäre da nicht eine attraktive Frau (Priscilla Presley), die ihm den Kopf total verdreht.

Kritik

Was für ein köstlicher Auftakt. Drebin stürzt in die Sitzung mehrerer Politiker der Achse des Bösen, wie man dank George W. Bush heutzutage sagt, und verprügelt sie, um die Welt vor deren Machenschaften zu retten. Natürlich verstehen wohl nur noch die wenigsten Jugendlichen sämtliche politischen Anspielungen, und so würden in dieser Szene nach heutigem Maßstab Bin Laden, Hussein... oder vielleicht auch nicht, George W. Bush, az-Zawahiri, Kim Jong-il, Ahmadinedschad und erneut Gaddafi sitzen. So vereinfacht könnte man diese Situation darstellen und schon wirkt sie viel interessanter.

Aber der Film besteht nicht nur aus dieser Szene, welche lediglich drei Minuten des Inhalts füllt. Sofern der Streifen einen wirklichen Inhalt besitzt. Vielmehr ist es die Anhäufung von Gags, die der Zuschauer bei einem Mal schauen gar nicht alle mitbekommt. Jede Wiederholung der "Nackten Kanone" ist wie eine Neuentdeckung eines neuen, gnadenlos komischen Filmes, indem sich kein einziger Schauspieler zu fein war, auf die eigene Eitelkeit zu schauen.

Wie in jeder Komödie, oder vielmehr Satire, bedarf es eines Originals, und dieses war "Lethal Weapon". Ein Film, der nicht zum ersten Mal auf die Schippe genommen wurde. Dies macht den Reiz des Filmes aber gar nicht so stark aus, denn viele Anspielungen beziehen sich nicht auf das Original, sondern auf viele weitere Filme, und eigentlich werden hier Sketche neu erfunden oder gar geboren. Wäre Leslie Nielsen nicht, dann würden viele Menschen gar nicht mehr in den Genuss von feinem Slapstick kommen.

Slapstick? Was war das noch einmal? Ja genau, das waren Charlie Chaplin und Laurel & Hardy (Dick & Doof). Da ist Nielsen ein ebenso brillanter und gewiefter Schauspieler wie die oben genannten, jedoch nur in seinem Genre. Ein Glück, dass er nie ernsthaftere Rollen in großen US-Produktionen angenommen hat. Ihr glaubt mir nicht, dass die "Nackte Kanone" mindestens genauso gut ist wie Chaplins "Moderne Zeiten" oder "Der große Diktator"? Dann kommt es nur auf den Selbstversuch an. Leiht euch den Film aus, missachtet die schlechte Bildqualität und den leicht minderwertigen Ton, da der Film auch schon über 20 Jahre auf dem Buckel hat und eine Überarbeitung auf sich warten lässt, schaltet dann ein und genießt, ohne großartig denken zu müssen.

Fazit

Ein erstklassiger Auftakt einer Reihe, die mehr verspricht, als sie bietet. Ja, ich weiß, die Aussage sollte andersrum klingen. Wer aber hat das noch bemerkt, bei so viel Lob?

Ignat Kress - myFanbase
09.06.2010

Diskussion zu diesem Film