Bewertung
Til Schweiger, Torsten Künstler & Christof Wahl

1 1/2 Ritter - Auf der Suche nach der hinreißenden Herzelinde

"Eben hat mir Luipold Trumpf verkündet, dass er um Deine Hand anhalten wird! Na, was sagst Du?" - "Was ich dazu sage... ja, scheiße!?"

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Inhalt

König Gunther (Thomas Gottschalk) hat finanzielle Schwierigkeiten, da kommt es ihm gerade recht, dass Prinz Luipold Trumpf (Udo Kier) um die Hand seiner Tochter Herzlinde (Julia Dietze) bittet. Die Prinzessin ist jedoch alles andere als begeistert und gibt dies den beiden Männern auch deutlich zu verstehen.

Nach einem Konzert wird Herzlinde, trotz ihres Leibwächters Ritter Lanze (Til Schweiger), vom Schwarzen Ritter (Tobias Moretti) entführt. Der König ist am Boden zerstört und schickt schließlich Lanze und den Kleinganoven Erdal (Rick Kavanian) auf die Suche nach seiner Tochter. Mithilfe von Walter Sattler (Ralph Herforth), einem etwas anderen Robin Hood, sowie einer wahrsagenden Hexe (Hannelore Elsner), gelangen die beiden schließlich zum geheimen Versteck des Schwarzen Ritters. Enttäuscht müssen sie feststellen, dass dieser nichts mit der Entführung zu tun hat. Niedergeschlagen kehren Lanze und Erdal an den Hof des Königs zurück, wo sie nach und nach herausfinden, wer wirklich hinter allem steckt. Lanze steht endlich zu seinen Gefühlen und Erdal beschließt, seinem Freund beizustehen und nicht länger ein Feigling zu sein.

Kritik

Lieber Herr Schweiger, bitte bleiben Sie bei ihren Stofftieren, egal ob mit oder ohne Ohren, denn dieser Film war nun mal gar nichts. Grundsätzlich ist die Idee für die eigenen Kids einen Kinder-/Familienfilm zu machen süß. Aber schon bei der Setzung der Altersfreigabe für "1 1/2 Ritter" fängt das Dilemma an. Freigegeben ab 6 Jahren. Ich bezweifle ernsthaft, ob ein Film bei dem das Thema Sex so viel angeschnitten wird, für Kinder in diesem Alter eine gute Unterhaltung darstellt. Für Sechsjährige gibt es bestimmt spannenderes als Bordelle, wilde Reiterspiele, Flotte Dreier und das Geheimnis wie man(n) am schnellsten einen Keuschheitsgürtel aufbekommt. Und die Szene, wo man als Zuschauer indirekt erfährt, warum Lanze Lanze heißt, erinnert sehr stark an den berühmten Schattendialog zwischen Til und Bully in "(T)Raumschiff Surprise – Periode 1".

Aber wo ein Bully Herbig die Zuschauer mit Witz, Charme und einer gehörigen Portion Spannung vor den Bildschirm lockt, denkt man bei Til Schweigers Ritterfilm nur, wann wohl endlich das Ende kommt. Der ganze Film schleppt sich träge durch 115 Minuten. Trotz einigen deutschen Stars und einem Auftritt der Jungs von New Kids On The Block, sind die Gags miserabel und man hat oft das Gefühl, das alles schon mal gesehen zu haben. Bei den Kampfszenen ist immerhin etwas Schwung vorhanden, aber selbst diese zerstört man mit falsch gesetzter Musik oder einem unnötigen Gespräch zwischen Roberto Blanco und Rick Kavanian über die Erfindung des Kebabs.

Til Schweiger wirkt in diesem Film wenig überzeugend, ob als Ritter oder Regisseur. Da hätte man definitiv mehr aus "1 1/2 Ritter" machen können.

Fazit

Wer schon immer einmal wissen wollte, wie Til Schweiger mit Angela-Merkel-Perücke und enganliegenden rosa Strümpfen aussieht, bitte. Für alle anderen: Besser schnell umschalten!

Jasmine K. - myFanbase
16.01.2010

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