Bewertung
Cameron Crowe

Vanilla Sky

"Open your eyes."

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Inhalt

Nachdem David Aames (Tom Cruise) nach dem Tod seines Vaters dessen millionenschweren Verlag geerbt hat, führt er ein oberflächlich betrachtet perfektes Leben: Er feiert protzige Partys, schläft mit unverschämt attraktiven Models, fährt teure Autos und schmeißt mit seinem Geld nur so um sich. Doch wirklich glücklich machen ihn der ganze Reichtum und die damit verbundenen Privilegien nicht. Erst als er auf einer Party die lebenslustige Sofia (Penélope Cruz) kennenlernt und sich in sie verliebt, merkt er, dass sie die Frau ist, die seinem Leben einen wirklichen Sinn geben könnte. Es könnte der Beginn einer wundervollen Liebesbeziehung sein, doch dann erscheint Julie Gianni (Cameron Diaz), eine unbedeutende Bettgeschichte von David, plötzlich auf der Bildfläche und verändert sein Leben für immer.

Kritik

"Vanilla Sky" ist ein Remake des spanischen Psychothrillers "Abre los Ojos". Regisseur Cameron Crowe vermochte es aber, wieder seinen eigenen, unverwechselbaren Stil in den Film zu integrieren, der dazu führt, dass wir es hier mit einem visuell und erzählerisch atemberaubenden Trip zu tun haben, den man so schnell nicht vergessen wird.

Was man auch von Tom Cruise halten mag, er ist beileibe kein schlechter Schauspieler, was er in diesem Film wieder eindrucksvoll beweist. Den ambivalenten Charakter des jungen, reichen Verlagsboss, der nach einem Unfall langsam dem Wahnsinn verfällt, meistert Cruise mit Bravour. Er trägt diesen Film, stellt das Zentrum dessen dar, da man die Geschichte durch seine Augen sieht und immer nur so viel weiß, wie er selbst. Auch Cameron Diaz als abgedrehte Ex-Geliebte und vor allem Penélope Cruz, die auch schon im Original dieselbe Rolle verkörperte, wissen zu überzeugen. Cruz nimmt man die wunderschöne, lebensfrohe Traumfrau sofort ab und versteht, warum David sich sofort unsterblich in sie verliebt.

Was den Film aber wirklich zu einem kleinen Meisterwerk macht, sind die ungeheuren, schwer fassbaren Wendungen, die einen das eine oder andere Mal völlig erstarren lassen. Der Film treibt dies langsam und bedächtig immer weiter auf die Spitze und genau wie David weiß man irgendwann selbst nicht mehr, was hier gespielt wird, wo oben oder unten ist. Unterlegt wird dieser filmische Wahnsinn von einem, bei Crowe üblichen, grandios stimmigen Soundtrack, der einem auch lange nach Ende des Filmes nicht mehr aus dem Ohr gehen will und abgerundet wird das Ganze schließlich durch eine visuell berauschende Bilderpracht, die einen das oft den Atem raubt.

Dieser Film ist ein filmisches Ausnahmeerlebnis, ein ästhetischer Trip des Wahnsinns, ein Film, den man entweder lieben oder gänzlich ablehnen wird, und der einen am Ende einfach nur sprachlos macht.

Fazit

"Vanilla Sky" ist ein meisterhaftes Verwirrspiel, das man schwer beschreiben kann, sondern selbst erlebt haben sollte.

Moritz Stock - myFanbase
11.01.2010

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