Comeback, Das
USA 2005, 144 Minuten
Inhalt
Jim Braddock (Russell Crowe) gehört Ende der zwanziger Jahre zu den erfolgreichsten Boxern und kämpft sich mit Leichtigkeit von einem Sieg zum nächsten. Die Weltmeisterschaft ist nicht mehr weit. Doch was einen so guten Verlauf nahm, ändert sich schlagartig mit der Weltwirtschaftskrise, denn einen Großteil seines Preisgeldes hat er durch den plötzlichen Wertverlust von Aktien verloren. Nun befindet er sich mit seiner fürsorglichen Frau Mae (Renée Zellweger) und seinen drei Kindern mitten in der großen Depression und lebt am Existenzminimum. Das Boxen bringt nur noch wenig Geld, doch um für die Familie sorgen zu können, kämpft er sogar mit gebrochener Hand. Die unattraktiven Kämpfe und die Verletzung führen dazu, dass er auch noch seine Boxlizenz verliert. Jetzt bleiben ihm nur noch die gelegentlichen Jobs an den Docks, für die man zufällig ausgewählt wird.
Als Mae gegen das Versprechen von Jim die Kinder zu Familienmitgliedern geben muss, weil sie deren Gesundheit nicht mehr gewährleisten können, bricht für Jim eine Welt zusammen und ihm bleibt nichts anderes übrig als seinen Stolz zu überwinden. Er stellt sich für die Sozialhilfe an und geht bei denen betteln, die ihn einst beim Boxen begeleitet haben. Somit kann er vorerst alle Rechnungen bezahlen und die Kinder zurück holen. Doch wie soll es weiter gehen...
Doch dann kehrt das Glück für Jim Braddock wieder zurück. Als ein Boxkampf wegen Verletzung auszufallen droht, schafft es sein Coach und Manager Joe Gold (Paul Giamatti) den Boxpromoter zu überreden Jim für diesen einen Kampf wieder zuzulassen. Entgegen allen Erwartungen gewinnt Braddock aber den Kampf. Trotzdem es als einmaliges Comeback gedacht war, schafft es Joe mit geschickter Rhetorik, Überzeugung und dem öffentlichen Interesse, weitere Kämpfe zu organisieren. Braddock boxt sich aus der Armut wieder Richtung Weltmeisterschaft. Der Gegner in diesem Kampf, Max Baer, hat aber schon zwei Boxer im Ring zu Tode geprügelt...
Kritik
Ich war selten so im Kino gefesselt. Boxen gehört ja nun alles andere als zu meinen favorisierten Sportarten, aber die Boxkampfszenen waren großartig. Man saß in seinem Kinosessel und hat mitgefiebert, als ob man den Ausgang nicht wüsste. Dabei basiert die Geschichte ja auf einer wahren Begebenheit und die Ausgänge der Kämpfe sind eigentlich klar. Aber das zeichnet diesen Film dann eben aus. Allerdings sind die Kämpfe auch nur ein kleiner Bestandteil. Ein großer Teil des Films legt besonderen Wert auf die sozialen Verhältnisse, die durch die Weltwirtschaftskrise entstanden sind. Da geht es zum einen um Freundschaften, die unter den Armutsverhältnissen leiden, wenn jeder ums eigene Überleben kämpft und mit den Problemen klar zu kommen versucht. Weiterhin spielt der Stolz, den ein Familienvater hat, eine Rolle. Ich denke, es lässt sich kaum nachvollziehen, was es bedeutet, betteln gehen zu müssen, wenn man noch nicht in diese Zwangslage geraten ist. Um so schöner muss das Gefühl sein, wenn man dann die Sozialhilfe zurück zahlen kann und dies auch tut.
Ein weiterer Schwerpunkt ist natürlich die Familie. Jim Braddock ist ein fürsorglicher Vater, der alles für seine Kinder tut, machen es ihm die Umstände auch noch so schwer. Mae, die sowohl ihre Kinder als auch ihren Mann über alle Maßen liebt, macht sich natürlich Sorgen um die Gesundheit des Ehemannes, versucht ihn aber immer zu unterstützen und hinter ihm zu stehen (sonst gewinnt er nicht). Und zeitweise haben es die beiden nicht einfach. Aber bei wem ist das nicht so.
Nun gut, ich will mich auch nicht im Film verlieren, denn das sollt Ihr tun. Zweieinhalb Stunden wirken zwar abschreckend, aber die Zeit vergeht schnell, weil man emotional in diesem Film gefangen scheint. Leider ist dem Film anzumerken, dass er aus dem Hause Hollywood stammt, denn die Reise von ganz unten nach ganz oben ist trotz der wahren Geschichte filmisch dramatisiert und inszeniert. Trotzdem gehört "Das Comeback" für mich zu den herausragenden Produktionen des Jahres und wird jetzt schon als aussichtsreicher Kandidat für die Oscar-Verleihung gehandelt und ich wäre auch nicht überrascht, wenn er dort für Furore sorgt.
Fazit
Meiner Meinung nach gehört dieser Film in die Kategorie "Muss man gesehen haben" und hat damit die neun Punkte redlich verdient.
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Emil Groth - myFanbase
30.08.2005
Diskussion zu diesem Film
Weitere Informationen
Originaltitel: Cinderella ManVeröffentlichungsdatum (USA): 03.06.2005
Veröffentlichungsdatum (DE): 08.09.2005
Länge: 144 Minuten
Regisseur: Ron Howard
Drehbuchautor: Cliff Hollingsworth / Akiva Goldsman
Genre: Drama
Darsteller/Charaktere
Russell Crowe
als Jim Braddock
Renée Zellweger
als Mae Braddock
Paul Giamatti
als Joe Gould
Craig Bierko
als Max Baer
Paddy Considine
als Mike Wilson
Bruce McGill
als Jimmy Johnston
David Huband
als Ford Bond
Connor Price
als Jay Braddock
Ariel Waller
als Rosemarie Braddock
Patrick Louis
als Howard Braddock
Rosemarie DeWitt
als Sara Wilson
Linda Kash
als Lucille Gould
Nicholas Campbell
als Sporty Lewis
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als Jake
Chuck Shamata
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