Bewertung
Peter Chan & Wai Man Yip

Warlords, The

"Today we three are bound by the sacred pledge of brotherhood. Our blood shall be of one vein through joy and adversity."

Foto:

Inhalt

Im Herbst 1870 wüten in China Krieg und Hungersnot: Die korrupte Qing-Dynastie hat das Land in Grund und Boden regiert und sieht sich nun mit Rebellionen im ganzen Land konfrontiert. Als General Ping (Jet Li) mit seinem Heer einen Aufstand niederschlagen will, lässt ihn ein anderer General im Stich und so sterben auf dem Schlachtfeld all seine Männer – nur Ping überlebt.

Von Hunger und Verzweiflung geplagt folgt Ping einer Fremden, bei der er schließlich die Nacht verbringt. Am nächsten Morgen ist die schöne Unbekannte jedoch weg. Auf seinem weiteren Weg trifft Ping auf den Outlaw Jiang Wu-Yang (Takeshi Kaneshiro), der von Pings Kampfkünsten beeindruckt ist. Er nimmt ihn mit in sein Dorf und stellt ihn dem Anführer vor, Zhao Er-Hu (Andy Lau). Ping trifft auch auf die Fremde wieder, die sich als Er-Hus Ehefrau Pang Lian (Xu Jinglei) herausstellt.

Nach einem Überfall auf das Dorf beschließen Ping, Wu-Yang und Er-Hu, mit den Männern des Dorfes in die Qing-Armee einzutreten und schwören sich die Blutsbruderschaft. Während Er-Hu auf den Sold aus ist, mit dem er seine Leute über Wasser halten will, hat Ping vor, endlich Frieden für sein Volk zu gewinnen. Bald erlangt Ping innerhalb der Armee jedoch immer mehr an Macht, die ihn so verblendet, dass die Blutsbruderschaft in Gefahr gerät...

Kritik

Sieht man sich den Titel, die Story und den Cast an, wird einem schnell klar, was Regisseur Peter Chan mit diesem Film kreieren wollte: ein Filmepos. Ein großes kinematisches Ereignis, das den Zuschauer atemlos zurücklassen und einen Einblick in das unerbittliche China des 19. Jahrhunderts gewähren soll. Doch auch wenn Chan ein paar gute Ansätze zeigt, so schafft er es nicht, ein über die gesamte Spielfilmlänge überzeugendes und spannendes Kriegsdrama zu liefern.

Der Krieg ist, wie der Titel unschwer zu erkennen lässt, das zentrale Thema des Films: Blutige Schlachten und heroische Schwertkämpfe werden in aller Ausführlichkeit und Brutalität gezeigt, was bis zu einem gewissen Punkt durchaus sehenswert ist, da man sich nicht über die Inszenierung beschweren kann. Chan hat seine Hausaufgaben gemacht und bietet gut choreographierte Kämpfe und gewaltige Schlachten. Allerdings wird es der Zuschauer leid, dem Kampfgeschehen folgen zu müssen, wenn eine solche Sequenz bis zu einer Viertelstunde dauern kann. So hat man zwar viel Blut und Gemetzel, aber der Entwicklung der Blutsbrüder Ping, Wu-Yang und Er-Hu wird dafür zu wenig Zeit gewidmet. Die Freundschaft der Männer hätte man besser thematisieren müssen, vor allem, da die drei Darsteller sehr gut zusammen auf der Leinwand agieren.

Mit Jet Li, Andy Lau und Takeshi Kaneshiro hat man drei talentierte und populäre Akteure für "The Warlords" gewinnen können und ihnen Rollen gegeben, die perfekt zu ihnen passen. Li kann man in seiner Paraderolle des mutigen Anführers sehen, und er meistert seine Aufgabe zwar nicht herausragend, aber ordentlich. Andy Lau hingegen bleibt einem als Zhao Er-Hu schon eher im Gedächtnis: Wie gewohnt spielt er seinen Part mit viel Intensität und holt alles raus, was das eher magere Drehbuch ihm erlaubt. Gleiches gilt für Takeshi Kaneshiro, dem der Part des charismatischen Rebellen wie auf den Leib geschneidert ist. Das asiatische Startrio gibt dem Drama sicherlich einen Extrapunkt, da es einfach toll ist, alle drei zusammen in einem Film sehen zu können.

Leider können die Darsteller aber dann auch nicht mehr viel am Gesamteindruck ändern: "The Warlords" ertrinkt in zu vielen Kriegsszenen, die die Story überschwemmen. Als Zuschauer hat man es manchmal schwer, dem Geschehen zu folgen, da Zeit- als auch Ortssprünge nicht immer ausreichend klargemacht werden. Stattdessen folgt eine Schlacht nach der anderen und erst zum Ende hin rückt schließlich die Blutsbruderschaft ins Zentrum. Da ist es aber schon zu spät.

Fazit

Obwohl das Kriegsdrama visuell, kinematographisch und schauspielerisch überzeugen kann, bleibt "The Warlords" unterdurchschnittlich. Der Handlung fehlt die nötige Tiefe, die ein Filmepos ausmacht und so bleibt Chans Werk eines von vielen Kriegsdramen.

Maria Gruber - myFanbase
05.01.2009

Diskussion zu diesem Film