Bewertung
Troy Duffy

Blutige Pfad Gottes, Der

"Niemals soll unschuldig Blut vergossen werden, doch das Blut der Gottlosen soll fließen in Strömen. Die drei sollen ihre schwarzen Flügel spreizen und werden der Hammer sein, der Rache Gottes!"

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Inhalt

Ein Pub in Boston, am Abend des St. Patrick's Day. Die beiden irischen Brüder Connor (Sean Patrick Flanery) und Murphy McManus (Norman Reedus) feiern mit Freunden den Nationalfeiertag, als russische Schläger das Lokal betreten und verkünden, dieses schließen zu wollen. Tags darauf säumen drei tote Russen die Straße vor dem Pub, die Gebrüder McManus werden wie Volkshelden gefeiert und "The Saints" (dt. Die Heiligen) genannt.

Während weitere Morde an Kriminellen verübt werden und die Polizei vor einem Rätsel steht, scheint einzig der FBI-Agent Paul Smecker (Willem Dafoe) durchschaut zu haben, wer im Namen Gottes diese Greueltaten begeht. Ihrem Ruf folgend sehen sich nun die beiden Brüder zu der Mission berufen, dem gesamten organisierten Verbrechen in Boston den Garaus zu machen.

Kritik

Die Gebrüder McManus versäumen keine Messe, lesen artig in der Bibel und tragen, anders als heute üblich, den Rosenkranz nicht nur aus modischen Gründen. Als sie jedoch drei russische Schläger aus Notwehr töten und dies daraufhin als ein Zeichen Gottes sehen, um dem gesamten organisierten Verbrechen in Boston den Kampf anzusagen, dürfte deutlich werden, dass es sich hier keineswegs um Bilderbuchkatholiken handelt.

Über allem steht die Frage: Ist es legitim für etwas, welches man selbst als richtig erachtet, zu töten? Oder vielmehr, rechtfertigt die Tatsache, dass der Tote ein Krimineller ist, den Mord an ihm?

Viele dürften sich schon an dem Eckpunkt stoßen, dass die beiden Gebrüder als "Heilige" bezeichnet werden, verstoßen sie doch gegen das oberste Gebot des Nichttötens. Jedoch wird sich jeder im Laufe des Films des Öfteren die oben genannten Fragen stellen. Dass diese nicht so einfach zu beantworten sind wie es auf dem ersten Blick scheint, wird uns vor allem durch den FBI-Agenten Paul Smecker (Willem Dafoe) vor Augen geführt. Dieser gerät im Laufe des Films in einen Konflikt. Zum einen ist er die Exekutive, die ausübende Gewalt und hat somit die Pflicht für Recht und Ordnung zu sorgen. Zum anderen erachtet Smecker die Taten der Brüder als richtig und würde am liebsten selbst so handeln. So wird er im Laufe des Films in einen immer stärkeren Konflikt mit sich selbst und der Frage nach dem Richtig oder Falsch gerissen.

Solche ethischen Fragen verleihen dem Film auch einen gewissen Tiefgang, welcher perfekt mit den humorvollen und vor allem vielen makaberen Elementen zusammen passt. So töten die beiden Brüder unter Einsatz ihres Lebens die russischen Schläger auf dramatische Art und Weise mit einer Kloschüssel. Troy Duffy gelingt hier eine ideale Symbiose zwischen Witz und Sarkasmus auf der einen und Leid und Entschlossenheit auf der anderen Seite.

Untermauert wird dies von einem fantastisch spielenden Willem Dafoe, welcher den inneren Konflikt des FBI-Agenten auf eine unglaublich authentische und sehr exzentrische Art und Weise wiedergibt. Auch die Actionszenen sind brillant inszeniert und genial geschnitten. So sieht man zum Beispiel einen wilden, zu Geigenmusik dirigierenden Willem Dafoe in einem Kugelhagel stehen, welcher eigentlich schon vor einigen Stunden statt gefunden hatte. Dieser Masse von Actionszenen folgt jedoch auch literweise Blut, welches nicht jedermanns Sache sein dürfte. Der Qualität des Films tut dies jedoch keinesfalls einen Abbruch.

Fazit

Ein Actionfilm mit Witz, Tiefgang und seinem ganz eigenen Charme. Absolut sehenswert!

Jannik Duve - myFanbase
18.09.2008

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