Bewertung
Til Schweiger

Keinohrhasen

Man sieht sich immer zweimal...

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Inhalt

Ludo Dekker (Til Schweiger) und sein Freund und Kollege Moritz (Matthias Schweighöfer) sind Boulevard-Journalisten für eine große deutsche Tageszeitung. Immer auf der Suche nach dem nächstgrößten Skandal ist ihnen fast jedes Mittel recht. Bei der Hochzeit von Wladimir Klitschko und Yvonne Catterfeld geht Ludo jedoch zu weit und stürzt bei dem Versuch, ein Foto von der Hochzeitsfeier der beiden zu machen, durch das Glasdach, direkt in die Hochzeitstorte. Für dieses Vergehen bekommt er 300 Sozialstunden aufgebrummt, die er in einem Kinderhort verrichten muss, in der ausgerechnet eine alte Bekannte aus der Vergangenheit auf ihn wartet. Der Name der alten Bekannten ist Anna (Nora Tschirner) und war früher immer das Opfer von Ludos fiesen Streichen.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten entwickelt sich eine turbulente Liebesgeschichte zwischen den beiden, in der auch Jürgen Vogel und der so genannte Keinohrhase zentrale Rollen spielen...

Kritik

Der von Til Schweiger geschriebene Film war der mit Abstand erfolgreichste deutsche Film des Jahres 2007 und mit über sechs Millionen Zuschauern einer der zehn erfolgreichsten deutschen Filme seit 1968 und das nicht ohne Grund.

Einen Film, der mit einer so grandios-lustigen Szene beginnt, in der Jürgen Vogel sich selbst herrlich selbstironisch auf den Arm nimmt, muss man einfach mögen. Auch aus dem Grund, dass er ein Gagfeuer der Superlative abfeuert, in der in jeder Szene irgendwas wahnsinnig Lustiges passiert, ohne dabei unter die Gürtellinie zu zielen.

Dieser große Spaßfaktor liegt aber zum großen Teil auch an dem bis in die Nebenrollen großartig besetzten Cast, in dem neben Jürgen Vogel auch Christian Tramitz, Rick Kavanian, Wolfgang Stumph und Armin Rohde in außergewöhnlichen Rollen zu sehen sind. Armin Rohde beispielsweise glänzt als zugekokster Spaßbär aus dem Zauberwald und Wolfgang Stumph darf als gemeiner Taxifahrer mal richtig fies sein.

Am meisten beeindruckt hat mich aber wieder einmal die ungeheuer natürlich-symphatische Nora Tschirner, die auch in den unmöglichsten Klamotten (unter anderem schreitet sie in einer Kätzchenstrickjacke über den roten Teppich) wunderschön aussieht. Das Spiel mit dem um einige Jahre älteren Til Schweiger gelingt auch bestens. Der geheime Star dieses Films ist aber eindeutig Emma Schweiger, die jüngste Tochter von Til Schweiger. Jede Szene mit ihr hat einen kaum zu beschreibenen Niedlichkeitsfaktor, der einem immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Man hat selten ein so süßes Kind auf der Leinwand gesehen.

Til Schweiger schafft es mit diesem Werk endlich mal wieder eine durch und durch gelungene romantische Komödie aus dem deutschem Lande in die Kinos zu bringen und begeistert damit das Publikum. Grandiose Schauspieler, eine mit außergewöhnlichen Szenen bespickte Story und ein wunderschöner Soundtrack machen aus dem eingefahrenen Genre der Romantikkomödie etwas außergewöhnlich Gutes. Ein Film, der einen immer wieder aufs neue glücklich macht.

Fazit

Auch Menschen, die dem deutschen Kino eher pessimistisch gegenüberstehen, sollten diesem Film eine Chance geben, denn selten zuvor hat ein Film aus Deutschland so viel Spaß gemacht.

Moritz Stock - myFanbase
30.08.2008

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