Bewertung
Axel von Ambesser

Brave Soldat Schwejk, Der

1962 erhielt der Film eine Golden Globe-Nominierung und gewann den Silver Globe als "Best Foreign-Language Foreign Film" (The Good Soldier Schweik).

Foto: Copyright: 2007 Universum Film GmbH
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Inhalt

Der böhmische Hundehändler Josef Schwejk (Heinz Rühmann) lebt friedlich und zufrieden in Prag, als der Erste Weltkrieg ausbricht. Nachdem er wegen Hochverrats verhaftet wird, beginnt direkt seine Soldatenzeit, die er auf Grund seiner vermeintlichen Einfältigkeit und mit viel Glück übersteht. Sämtliche Gefahren und Probleme, wie zum Beispiel seine Aufträge für Oberleutnant Lukas (Ernst Stankowski), meistert Schwejk mit seiner Tollpatschigkeit. Gemeinsam mit Oberleutnant Lukas wird Josef an die Front versetzt und selbst dort bekommt er wegen seiner fast schon schelmenhaften Naivität Schwierigkeiten, kann sich aber wieder aus ihnen heraus bringen. Schließlich findet sich Schwejk vor dem Standgericht wieder, doch auch aus dieser Klemme befreit er sich, um seine Verabredung mit seinem Freund Woditschka (Franz Muxeneder) einzuhalten: "nach dem Krieg um 6" in ihrem Prager Stammlokal.

Kritik

Der Film ist zwar ein Kriegsfilm, aber zugleich eine bitterböse Satire des tschechischen Nationalisten Jaroslav Hasek auf die Monarchie. Zuerst fragt man sich schon, darf man bei einem Kriegsfilm lachen? Ja, warum nicht. Es ist eine reine Satire, in der es nur um den Soldaten Schwejk geht. Schwejk wurde perfekt von Legende Heinz Rühmann dargestellt und auch wenn es weitere Filmversionen gibt, ich halte ihn für die Topbesetzung für diese Rolle. Schon allein wie Rühmann Böhmisch-Deutsch spricht, was er extra für diesen Film gelernt hatte. Seine Darstellung gemischt aus Tragik und Witz kommt einfach sympathisch und wunderbar herüber.

Auch wenn oder gerade weil es den Film nur in Schwarz-Weiß gibt, er ist und bleibt ein Klassiker. Er ist genauso anspruchsvoll wie die Bücher. Soldat Schwejk war übrigens Rühmanns Lieblingsrolle, das schrieb er in seinem Buch "Erinnerungen - Das war's": "Der brave Soldat Schwejk" ist mir in der Erinnerung der liebste Film. Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich mit dieser Figur größere Schwierigkeiten hatte als mit dem Schuster Voigt. Den Hundefänger Schwejk, Josef konnte ich lange nicht in den Griff bekommen, trotz freundschaftlicher Hilfe durch Axel von Ambesser, den Regisseur. Die Kardinalfrage, die sich jeder Schauspieler stellen und beantworten muss, der diese Figur verkörpert, lautet: Ist Schwejk dumm, oder tut er nur so? Steckt in diesem borstigen Schädel nicht ungeheuer viel Schläue? Ich habe versucht, beides anzudeuten, ein bisschen in der Schwebe zu lassen. Dabei ist mir erstmals richtig klar geworden, wie schwer es ist, einen Dummen zu spielen, der vielleicht gescheiter ist als wir.

Fazit

Ein Film, der wohl ewig ein Klassiker sein wird. Top!

Dana Greve - myFanbase
27.08.2007

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