Bewertung
Ronny Yu

Fearless

"Andere zu beherrschen erfordert Kraft, sich selbst zu beherrschen erfordert Stärke." – Lao Tse Tao Te King

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© Constantin Film

Inhalt

China, Ende des 19. Jahrhunderts: der kleine Huo Yuanjia ist der Sohn eines großen Kong Fu-Meisters. Sein Vater allerdings will nicht, dass Yuanjia die Kampfkunst erlernt, sondern lieber, dass er fleißig studiert und die Kalligraphie übt. Yuanjia aber will das Kämpfen lernen und bringt es sich selbst bei, gerät außerdem immer wieder in Prügeleien. Yuanjias Talent, Ehrgeiz und auch Arroganz wachsen über die Jahre. Als sein Vater verstorben ist und er der Leiter der Kong Fu-Schule wird, hat er nur noch ein Ziel vor Augen: er will der beste Kong Fu-Kämpfer in der ganzen Provinz werden. Doch die Dinge geraten außer Kontrolle und nach einem schrecklichen Massaker verlässt Yuanjia die Stadt.

Nach vielen Jahren ist Yuanjia ein anderer Mann geworden: seine einstige Arroganz und seinen Egoismus hat er hinter sich gelassen. In einem Wettkampf, den die westlichen Besatzungsmächte in Shanghai veranstalten, um den Willen und die Einheit der chinesischen Bevölkerung zu brechen, sieht Yuanjia die Chance, zu zeigen, dass er aus seinen alten Fehlern gelernt hat. Er nimmt die Herausforderung gegen seine vier Gegner an…

Kritik

Jet Li bezeichnete "Fearless" als seinen persönlichsten und wichtigsten Martial Arts-Film. Wenn man bedenkt, dass Li mehr als 30 Martial Arts-Filme in seiner Karriere gedreht hat, ist das eine ganz schön bedeutungsschwere Aussage.

Um diesen Film sinnvoll zu rezensieren, muss man bedenken, welches Publikum ihn anschaut. Teilen wir es also auf in zwei Gruppen: einmal diejenigen, die sich bereits öfters Martial Arts-Filme angesehen haben und dann diejenigen, die mit "Fearless" komplettes Neuland betreten.

Kennern von chinesischen Martial Arts-Filmen dürfte "Fearless" durchaus gefallen. Wenn Jet Li mitspielt, weiß man schließlich genau, auf was man sich einlässt: großartige Kampfszenen, ein bisschen Philosophiererei, aber keine wirklich herausragend außergewöhnliche Story. So ist es auch mit "Fearless", der übrigens der vorerst letzte Martial Arts-Film von Li sein soll. Fans von Martial Arts werden von den perfekt choreographierten Szenen begeistert sein. Wer allerdings eine tiefgründige Story erwartet, wird eher enttäuscht.

Die Geschichte des Films basiert auf der Biographie des echten Huo Yuanjia, einem der großen Meister des Kong Fu, der mit der Gründung seines Sportverbandes Jing Wu Geschichte schrieb. "Fearless" erzählt dessen Geschichte allerdings nur in groben Zügen nach, da das Gewicht natürlich vor allem auf den Kampfszenen liegt. Eine längere, ruhige Sequenz in der Mitte des Films allerdings zeigt Yuanjia bei seiner Selbstsuche und diese gefiel mir irgendwie auch am besten. Sie gab Li eine Chance, zu zeigen, dass er durchaus schauspielern kann – andere verprügeln kann allerdings dann doch besser.

Wer sich noch nie oder erst wenige Martial Arts-Filme angesehen hat, sollte erst noch mal überlegen, wie ihm diese gefallen haben. Denn eines ist klar: entweder man mag sie oder man mag sie nicht. Dieses Genre ist ein Genre für sich und wer wenig auf herumschwirrende Kämpfer und waghalsige Stunts hält, dem wird "Fearless" bestimmt nicht gefallen.

Fazit

Ein solider Martial Arts-Film, der allerdings nicht aus seinem Genre heraussticht. Wer sich für Kong Fu interessiert, sollte diesen Film jedoch unbedingt anschauen.

Maria Gruber - myFanbase
12.07.2007

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