Interview mit Gillian

Scullys Saga

Die unbekannte Schauspielerin Gillian Anderson überraschte die Welt, als sie aus der skeptischen Dana Scully einen Star machte.

Gelegentlich passiert zauberhaftes auch auf dem Bildschirm: Entweder durch Instinkt oder durch Glück passiert es und die richtigen Schauspieler werden mit den richtigen Rollen eins. Vor fast zehn Jahren passierte genau das, als Chris Carter die junge Gillian Anderson - eine Anfängerin ohne Fernsehschauspielerfahrung - ausgewählt hatte, die weibliche Hauptrolle, die Gerichtsmedizinerin und Special Agent Dana Scully in "Akte X", zu spielen. Viele empfanden ursprünglich, in "Akte X" ginge es um Mulders Suche. Schließlich wurde klar, dass es in der Serie ebenso um Scullys Suche ging. Krebs, Entführung, Unfruchtbarkeit (und die mysteriöse Umkehrung) waren nur einige der Handlungsbögen, die Scully direkt betroffen haben. "Ich denke, die Serie begann sicherlich mit Mulders Suche; in der Serie ging es vor allem um seinen Charakter, sein Genie und seine Entdeckungen. Und Scullys Job war, irgendwie zu helfen, das mit den Fragen, die sie beantworten konnte, zu festigen."

"Zusammen", fügt sie hinzu, "entwickelten sie das Ganze." Der Weg, Scully in den Geschichten genauso viel Gewicht beizumessen wie Mulder, wurde aber nur allmählich eingeschlagen, erinnert sie sich lachend. "Das Verhältnis war 70-30, dann 60-40, dann 50-50." In den Staffeln acht und neun, ist die Tatsache, dass die Saga von "Akte X" seine Wandlung vollendete, indem sie sich um Scullys Reise drehte, etwas, von dem Anderson meint, das "passierte aus einer Notwendigkeit heraus, denn David wollte gehen. Und ich finde, im ersten Jahr, in dem er weg war, machten die Autoren einen guten Job, ihn immer wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen, auch wenn er gar nicht da war."

Nach zwei Jahren "werden-sie-oder-werden-sie-nicht" wiederkehren, trifft die Realität, dass das Ende nah ist, die rothaarige Schauspielerin mit voller Wucht. "Ich bin heute aufgewacht und fühlte mich so emotional", gibt Anderson an einem hellen Freitag nachmittag zu, an dem nur mehr ein paar Folgen zu drehen sind - darunter das zweistündige Finale. "Das ist so surreal. Es traf mich erst die letzten paar Tage. Die neun Jahre wirken so kurz. Mittendrin, dachte ich, es würde nie aufhören. Nun, ganz plötzlich, ist es einfach unfassbar." Während die Trennung so ein süßer Schmerz sein wird, "ist es schließlich gut für jeden. Jeder hat all die Jahre soviel Bemühen hineingesteckt und wirklich versucht, die Qualität der Serie und so gut es geht, die Integrität hochzuhalten. Aber alles muss einmal aufhören, und ich denke nun ist der richtige Zeitpunkt. Und ich glaube, jeder, auf seine eigene Art, freut sich, sich anderen Dingen widmen zu können. Aber beides kann koexistieren, und man kann traurig und in Trauer sein, zur gleichen Zeit sich aber auch auf die Zukunft und die Veränderung freuen."

Anderson bemerkt auch, sie werde alle vermissen. "Aber", fügt sie hinzu, "im Hinterkopf sage ich mir: 'Nun, wir kommen alle wieder für den Film zusammen.'"

Wir freuen uns schon darauf. Quelle: mysterynews



Emil - myFanbase
20.06.2002 00:00

Kommentare