Anderson schließt ihre letzte X-Akte

Nach der Episode vom 19. Mai von FOXs "Akte X" - mit Sicherheit eine treibende Kraft, das zweistündige Serienfinale mit dem Titel "The Truth" - wird Gillian Anderson ihre Marke, ihre Pistole und ihre Autopsie-Schutzbrille endgültig an den Nagel hängen und den Rest ihres Lebens beginnen. Nachdem sie nun neun Jahre damit zugebracht hat, Aliens, schleimige Monster und dubiose Regierungschefs als Anzug-tragende und wissenschaftlich gesinnte FBI Special Agent Dana Scully zu bekämpfen, hat Anderson immer noch das Gefühl, dass es so viel an ihr gibt, das die Leute noch nicht gesehen haben. "Ich habe von allem etwas gemacht, aber es gibt Dinge, bei denen ich dankbar bin, dass ich sie nicht tun musste, die ich lieber in einem anderen Gebiet erleben würde. David hat mich einmal angerufen. Er würde bald eine Episode schreiben -- jemand anders hat sie für ihn geschrieben, aber auf seiner Idee basierend -- und bei ihr Regei führen. Er hat mich ein oder zwei Monate bevor er die Regie übernommen hatte angerufen und gefragt ´Gibt es irgendwas, zu dem du noch nie die Gelegenheit hattest, das du aber schon immer mal machen wolltest?` Was zunächst nach einer unglaublich süßen und großzügigen Geste aussah", sagt sie. "Ich habe darüber nachgedacht und habe schließlich geantwortet, ´Du weißt, dass es da eigentlich nichts gibt. Und falls da doch etwas ist, das ich gerne mal machen würde, will ich es nicht in diesem Medium machen. Ich will es nicht verschwenden. Ich will es als etwas eigenes, als eine Sache für sich wahren." Anderson hatte einige kurze Pausen von den "X-Files" in Filmen wie "The Mighty", "Playing by Heart" und dem Drama aus dem Jahre 2000 "House of Mirth", in dem sie die Hauptrolle als eine Dame der oberen Gesellschaft um die Jahrhundertwende spielte. Sie weiß, dass sie einiges bei Akte X gelernt hat, aber sie betont auch folgendes, "Ich habe ehrlich das Gefühl, dass ich mir jedesmal, wenn ich zum Drehen von Filmen auf einer regelmäßigen Basis zurückkehre, so vorkommen werde, als ob ich noch einmal ganz von vorne anfinge. Ich werde immer das Gefühl haben, alles nich einmal zu lernen. Es ist einfach ein ganz anderes Timing, ein ganz anderer Rhythmus [beim Film]. Wir waren es in der Serie einfach gewohnt, so schnelle Entscheidungen zu treffen. Ich frage mich, ob es mir gelingen wird, zum Spielen zurückkzukehren und nicht zu schnelle Entscheidungen zu treffen, damit es auch angemessen bleibt?" Ein Punkt, der Scully dazu verhalf, ein einzigartiger weiblicher TV-Charakter zu bleiben, war die offensichtliche Abneigung der Show, Andersons Sexualität auszubeuten. Abgesehen von einem kurzen Auftritt Scullys in Unterwäsche während der Pilotfolge, war sie eine der anständigsten TV Charaktere, die stets in maßgeschneiderten Pyjamas geschlafen und ihre Freizeit in Sweatshirts mit zurückgesteckten Haaren und Brille auf der Nase verbrachte. Ausgenommen einiger Abendkleid-Szenen war Scully nicht gerade modebewusst. "Anfangs habe ich die schlampgie, fade und merkwürdige Kleidung genossen. Ich habe am Anfang besonders darauf geachtet, dass sie nicht doch noch "trendy" wird, bis zu dem Punkt, an dem ich denke dazu beitgetragen zu haben, einige unglückliche Entscheidungen in Bezug auf ihre Garderobe zu treffen", so Gillian. "Es war eine großer Schritt, als wir gerade nach L.A. runtergezogen sind, Scullys Geschmack etwas aufzubessern. Letztlich habe ich mir gedacht, ´Sie ist fertig mit dem schlampigen Zeug, lasst uns doch etwas mehr Stil in ihr Leben bringen.`" Auf die Frage hin, ob die Gradwanderung Scullys in Sachen Mode ihrer Karriere geschadet oder genutzt habe, antwortet Anderson "Ich weiß es nicht. Es war vielleicht nicht unbedingt vorteilhaft für meine Karriere, aber dafür war es auch nicht gedacht. Und ich hatte einen Job, also musste ich mich nicht selbst auf eine andere Art und Weise für andere Dinge promoten, weil ich sie ohnehin nicht machen hätte können." "Also, warum sich nicht dem Charakter gegenüber angemessen verhalten während man an der Sache arbeitet und sich die Ausbeutung für später aufheben?" Was das Später anbelangt, so wird Anderson im Oktober, nach einem gemeinsamen Sommer mit ihrer siebenjährigen Tochter Piper, in London mit den Proben für ein neues Stück von Michael Weller beginnen. Über ihren Charakter sagt sie "Es handelt sich um eine Mutter im mittleren Alter. Das Stück spielt sich im Raum zwischen zwei Menschen ab, die beide verheiratet sind und Kinder haben, die vor 10 Jahren eine Affaire hatten und jetzt wieder zusammengekommen sind, um zu sehen, ob sie diese erneut aufflammen lassen können." Es wurde noch kein Co-Star ausgewählt, aber Anderson ist nichts destotrotz total aufgeregt und sagt "Ich habe darauf gewartet und ich wollte immer Theater spielen." Quelle: zap2it



Claudia - myFanbase
06.05.2002 00:00

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