Mulder-Scully Ära

Aus der letzten Cinescape Von Melissa J. Perenson Ganz egal, wessen Namen man während der letzten zwei Staffeln in den Opening Credits lesen konnte, es werden immer Mulder und Scully sein, die automatisch mit den X-Files verbunden werden. Für viele langjährige Zuseher ist die Serie nur so gut, wie die Summe ihrer Einzelteile - und ohne das eine oder andere dieser grundlegenden Elemente, fehlt die Magie. Die Magie - die auf die kinetische Energie, die zwischen den Schauspielern Duchovny und Anderson auf dem Bildschirm strahlt, zurückzuführen ist - ist das, was Mulder und Scully zu einem Eintrag in das Popkulturlexion als eines der schönsten TV-Paare aller Zeiten verholfen hat. "David und Gillian sind nicht nur talentierte Schauspieler, zwischen den beiden herrscht auch eine unglaubliche Magie," so Spotnitz. "Als ich den DVD-Kommentar für ´Memento Mori` sprechen musste, sah ich die Folge ohne Ton und ich war beeindruckt, dass man tatsächlich beobachten konnte, wie Gillian und David gegenseitig im Gesicht und in den Augen des anderen lasen. Zwischen den beiden passt einfach alles." Im Laufe der Staffeln entwickelte die ins kleineste Daetail ausgeklügelte Arbeit zwischen Duchovny und Anderson ein Eigenleben und ermöglichte so eine Beziehung zwischen Mulder und Scully, die die Autoren auf diese Weise in ihren Drehbüchern nie geschrieben haben. Diese einzigartige Verbindung wurde zu einem Punkt der Faszination und Frustration für die Zuseher, von denen sich viele über das schleppende Foranschreiten der Beziehung ärgerten. "Es war eine sehr langsame Entwicklung" stimmt Spotnitz zu. "Aber das kam daher, dass wir uns sehr gegen jegliche romantische Verwicklung sträubten. Ich war von der Tatsache begeistert, dass sie zwei smarte, sehr professionelle Menschen waren, die sich nur auf eine rein platonische Art liebten. Sie haben sich gegenseitig respektiert und miteinander gearbeitet, und es gab darin keinen Sex. Ich fand das wunderbar und kraftvoll. Und wir beschützten diese Sache sehr - bis zu dem Punkt, als wir am Ende von "Pusher"/"Mein Wille sei dein Wille" in Staffel 4 einen großen Schritt vorwärts machten. Und ich denke, es war das Richtige [zu dieser Zeit]." Wie dem auch sei, die Zeit bleibt nicht stehen, nicht einmal für so gewaltige TV Charaktere wie Mulder und Scully. "Niemand rechnet damit, dass eine Show sechs, sieben, acht oder sogar neun Jahre läuft" sagt Spotnitz. "Nach einem bestimmten Zeitpunkt erkennst du, dass man nichts, genau wie im richtigen Leben, auf dem gleichen Stand halten kann - eine Beziehung muss sich entwickeln. Was ich in Bezug auf ihre Beziehung angefangen habe zu realisieren, war, dass sie die Suche nach der Wahrheit zusammengabracht hatte, aber dass genau sie es auch war, die sie voneinander trennte. Darum denke ich, war es am Ende der achten Staffel für jeden so zufriedenstellend, als Mulder und Scully letztendlich zur Ruhe gekommen, glücklich und vor allem zusammen waren, nachdem das Baby geboren worden ist." Indem Scully ein Baby bekommen hat, fügt Shiban hinzu, bekam auch der Charakter die Chance, aus dem Moder der ewig skeptischen Wissenschaftlerin hinauszuwachsen. Im Zweiteiler ´Provenance and Providence`, erklärt Shiban, "wird man Seiten von Scully zu sehen bekommen, die wir noch nie zuvor gezeigt haben. Das ist Scully als die beschützende Mutter und es ist unvorstellbar. Und Gillian hat sich einfach perfekt in die Rolle hineinversetzen können - sie war grpßartig. Aber so ein emotionales Gebiet hätte die Wissenschaftlerin Scully vergangener Jahre nicht betreten, weil die Grundlagen noch nicht gelegt waren. Ich denke der Schlüssel war das Baby. Nun hat sie eine Aufgabe aus dem richtigen Leben." Dieser Ansatz gibt der Serie auch die Möglichkeit, den Kreis zu schließen. Zurück zu den Anfängen, als die Suche nach der Wahrheit noch Mulders war, und zwar einzig Mulders. "Das war ein Teil des Genialen der ursprünglichen Idee, dass Mulders Suche nach dem Kosmos - gibt es Außerirdische? - auch mit persönlichen Erfahrungen verbunden war, nämlich der Entführung seiner Schwester als er noch ein Junge war," sagt Spotnitz. Quelle: Haven