Gillian Anderson bereitet sich auf den "X"-it vor

Von Ian Spelling Die Wahrheit bringt Gillians Gedanken komplett durcheinander. Am 19. Mai werden die X-Akten, nach neun triumphalen Jahren, ihren letzten Fall schließen. Keine weiteren Regierungsverschwörungen, keine weiteren Kerle namens Deep Throat und Mädchen namens Bambi Berenbaum, keine weiteren Supersoldaten. Und nie wieder Mulder und Scully. "Es ist so merkwürdig" sagt Anderson. "Und so surreal. Wissen sie, ich habe so lange auf das hier gewartet, und nun, da es eingetreten ist, scheint es plötzlich, als ob die Zeit so unglaublich schnell vergangen wäre." "Es fühlt sich nicht an, als wären es neun Jahre gewesen," so erzählt sie weiter, "aber gleichzeitig fühlt es sich doch wie neunundzwanzig Jahre an. Ich muss mir selbst zugestehen, eine Zwischenposition einzunehmen, in der ich mich neunen Dingen zuwende, aber auch den alten Dingen nachtrauere. Und ich darf nicht denken, eines sei besser oder schlechter als das andere." Niemand weiß so genau, ob FOX "Akte X" noch einmal für eine zehnte Staffel vorgesehen hätte, falls Creator/Executive Producer Chris Carter nicht vorher den Stecker gezogen hätte, aber in Bezug auf Anderson hätte es ohnehin keinen Unterschied gemacht: Ihr Vertrag war ausgelaufen und sie hatte nicht die Absicht für ein weiteres Jahr zurückzukehren. Als Dana Scully hat sie den größten Teil der aktuellen Staffel [Season 9] damit zugebracht, für die Sicherheit des sich versteckenden Fox Mulder (David Duchovny) zu bitten und den Agenten Doggett und Reyes (Robert Patrick und Annabeth Gish) Hilfe zu leisten. Viele Scully-Szenen konzentrierten sich aber auch auf die mütterliche Seite des Charakters, wenn sie sich um Baby William, Mulders Sohn, ein Wunder, das Scully empfangen hat - unabhängig der Tatsachen, dass sie unfruchtbar war und sie und Mulder sich, wie jeder weiß, kaum küssten - kümmerte. "Von Anfang an habe ich einfach hingenommen, was immer sie mir vorsetzten" erzählt die leise sprechende Anderson während eines Gesprächs auf dem 20th Century Fox Gelände. "Ich habe meine Energien in andere Dinge meines Lebens gesteckt, und nicht dafür verwendet, um richtig in den kreativen Prozess miteinbezogen zu werden." Chris war wirklich gut darin, genau herauszufinden, was das Publikum braucht, was über all die Charaktere erzählt werden muss," sagt sie, "und ich habe dem einfach vertraut. Erstens kannst du nicht gegen Chirs kämpfen und zweitens ist das einfach die Art, wie es vorgefallen ist. So war es auch eine Herausforderung, mit Babys zu arbeiten," fügt sie hinzu, "und es war eine interessanter Nebeneffekt, stets mit einem Kind zusammen zu sein oder ständig ein Kind in eine Wiege zu legen, Szene für Szene.[...]" Wie auch immer, die Scully-Mulder Saga wird früh genug zurückkehren: Duchovny wird in "The Truth", dem zweistündigen Serien-Finale am 19. Mai, auftauchen. "Ich finde das super" sagt Anderson. "Ich habe nicht realisiert, wie wichtig es war, dass das passiert. Als ich es gehört habe, war ich sehr aufgeregt - er hat mich angerufen und wir redeten darüber, dass er zurückkommt und eventuell Regie führen wird. Ich denke, ich habe auch nicht wahrgenommen, wie sehr ich ihn eigentlich vermisse und wie unerlässlich er war. Ich meine, ich habe es verstanden, aber nicht realisiert, dass wir seine Anwesenheit unbedingt brauchten, um einen notwendigen Abschluss herbeizuführen." Duchovnys Rückkehr ermöglicht es Carter, einen großen Teil der legendären Mythologie abzurunden und die Basis für einen weiteren "Akte X"-Kinofilm zu schaffen. Wenn alles nach Plan läuft, wird der zweite Film, der für eine Veröffentlichung 2004 vorgesehen ist, weit mehr als eine Stand-Alone Geschichte. Obwohl Anderson versichert, dass sie definitiv zu einer Serie von "Akte X"-Kinofilmen bereit sei, will sie sich selbst dennoch von Scully distanzieren. Sobald die Produktion beendet ist, beabsichtigt sie, einige Zeit mit ihrer siebenjährigen Tochter Piper zu verbringen und sich danach einigen Projekten zu widmen. Sie wurde für "What The Night Is For", einem neuen Stück in Londons West End, Premiere angesetzt für Oktober, verpflichtet [Flugtickets schon gekauft??? :-)] und sieht sich nach einer Rolle um, um ihren Sommer auszufüllen. Vielleicht wird sie eine Filmversion von Elizabeth Rosners Buch "Speed of Light" schreiben und dort dann auch Regie führen [die Rechte hat sie sich bereits gesichert und aus eigener Tasche bezahlt; myFanbase berichtete]. 1993, als sie zum ersten Mal das "X-Files" Set betrat, war Anderson Single und kinderlos. Während dem Lauf der Serie hat sie geheiratet, Piper zur Welt gebracht und sich wieder scheiden lassen. Im Grunde begann sie als Unbekannte, die nur eine Folge in "Class of `96" und den Low-Budget Film "The Turning" vorweisen konnte, und hat sich zu einer wahren Schauspielerin, die viele Preise verliehen bekommt und in so genialen Filmen wie "Playing by Heart" und "The House of Mirth" mitspielte, gemausert. "Die Wahrheit ist, dass ich während des Verlaufs der Show erwachsen wurde," berichtet Anderson. "Ich habe mit 24 angefangen und höre mit fast 34 wieder auf - das ist beinahe ein Drittel meines Lebens. Ich war so jung und naiv und so leicht zu beeindrucken und hatte überhaupt keine Ahnung vom Business oder überhaupt irgendetwas zu dieser Zeit. Erwachsen zu werden und dabei Fehler zu machen und mein Leben kennen zulernen während des Versuchs, 18 Stunden jeden Tag jemand anders zu sein, war eine interessante Aufgabe." Sagt sie abschließend. "Und ich habe all dies auch sehr öffentlich getan. Folglich war es... wie ich schon sagte - es war surreal!" Quelle: HAVEN



Claudia - myFanbase
07.04.2002 00:00

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