Bewertung

Review: #9.14 Hypnose wider Willen

Foto: Erica Durance & Tom Welling, Smallville - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Erica Durance & Tom Welling, Smallville
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Es ist Valentinstag. Fest der Liebe und des Glücks. Aber nicht für Clark: Er muss sich nicht nur mit Meteoritenstaub auseinandersetzten, welcher das Verhalten von Lois und Chloe grundlegend ändert, er muss sich auch um Zod, Tess und deren Verbindung zum Tod seines leiblichen Vaters Jor-El kümmern. Statt Liebe und Glück verspürt Clark daher eher den Durst nach Vergeltung und das Verlangen nach Gerechtigkeit. Zudem steht der Turm, der die Sonne rot färben und den Kandorianern ihre Kämpfe zurückbringen soll, kurz vor der Vollendung. Wer bei all diesen Themen eine echte Highlight-Folge erwartet, wird aber leider enttäuscht werden, denn trotz wichtiger, wegweisender Ereignisse wirkt das Grundkonzept der Folge zu unausgegoren, zu hastig erzählt und spannungsarm.

I promise we'll be together

Nachdem es gefühlte Ewigkeiten gedauert hat, bis Clark und Lois sich endlich zu ihren Gefühlen bekannt haben, gibt es in dieser Staffel die volle Dröhnung Clois, was gar nicht unbedingt negativ gemeint ist, geben die beiden doch wirklich ein süßes Paar ab. Die Problematik an diesen ganzen Clois-Subplots ist aber einfach, dass Lois immer noch nicht die Wahrheit über Clarks wahre Identität erfahren hat und sie damit nie wirklich in den großen, epischen Hauptplot integriert werden kann. So auch in dieser Folge: Während Clark sich hitzige Wortduelle mit Zod liefert und kurz davor ist ein Menschenleben auszulöschen, ist Lois in einem anstrengend-nervigen, gewollt witzigen Nebenplot gefangen, der vollkommen belanglos und irrelevant ist. Einen ganz kurzen Moment ist es vielleicht noch ganz unterhaltsam, die sonst so toughe und selbstischere Lois, als Hausfräulein zu erleben, aber dieser eine Gag wird solange breit getreten, dass es schnell einfach nur noch nervt. Einzig die kleinen romantischen Clois-Momente wurden ganz gut gestaltet, wobei Clarks ewiges Gerede von Vertrauen wirklich unangebracht ist und er Lois endlich mal die Wahrheit sagen sollte. Wenn er wirklich mit ihr zusammen sein will, dann kann er ihr sein Geheimnis nicht mehr lange verheimlichen und Lois könnte dann endlich auch mal sinnvoller in das Gesamtgeschehen eingebunden werden.

But you and I have to work together

Auch Chloes Persönlichkeit verändert sich aufgrund des Edelsteinkryptonits und sie agiert noch gnadenloser als sonst. Unter anderem gibt sie Lois deutlich zu verstehen, dass sie nicht viel von ihrer Beziehung zu Clark hält und dass sie ihn nur von seiner wahren Bestimmung abhält. Ob diese Einstellung nur aus der Verhaltensänderung durch das Kryptonit resultiert oder ob Chloe insgeheim der Beziehung von Lois und Clark doch skeptisch gegenübersteht, wird sich noch zeigen müssen. Ansonsten ist Chloe in dieser Folge aber wieder einmal die Retterin in Not und Clarks wohl stärkste Waffe. Ihre Kompromisslosigkeit gegenüber Tess, welche in einem brutalen Kampf mündet und die Besänftigung Clarks durch das grüne Kryptonit, zeigen wieder, dass Clark ohne Chloe hilflos verloren wäre. Trotzdem ist Chloes Entwicklung weiterhin äußerst bedenklich: Aus der einstigen Frohnatur ist eine unterkühlte Rächerin geworden, die ihr Leben vollkommen der Beschützung Clarks und der Rettung der Menschheit untergeordnet hat. Es ist zu hoffen, dass Chloe bald wieder mehr Liebe erfährt. Oliver wäre da doch eine ausgezeichnete Wahl...

He is the promise of their future

Wesentlich interessanter als eine durch Kryptonit veränderte Lois, ist die Fortführung der Zod-Storyline, der nun kurz davor steht seinen Sonne-verändernden Turm in Betrieb zu nehmen. Dass die Betriebsaufnahme des Turms so kurz bevorsteht, hat mich dann doch ein wenig erstaunt: Der Turm, der zum Ende der Menschheit führen könnte ist betriebsbereit und man merkt es kaum, da es in dieser Folge nur so nebenbei abgehandelt wird. Clarks Interesse gilt auch weniger dem Turm, als vielmehr dem Mörder seines Vaters Jor-El, der Zods Meinung nach Tess sein soll. Aufgrund des Kryptonitenstaubs glaubt Clark Zod und stürzt sich mit aller Wut auf die eigentlich unschuldige Tess. Die Psychospielchen von Zod, der weiterhin versucht Clark auf seine Seite zu ziehen und ihm den Glauben an die Menschen zu rauben, ist weiterhin der interessanteste Aspekte dieser Staffel. Es wird noch interessant zu sehen sein, wie weit Zod gehen wird, um Clark für sich zu gewinnen und inwieweit das Clark selbst verändern wird. Schlussendlich kann Clark aber noch von Chloe gestoppt werden und es stellt sich raus, dass Alia der Mörder Jor-Els ist und für diese Tat wird sie von Zod gnadenlos hingerichtet. Eine sehr intensive Szene, in der sich die wieder einmal die Gnadenlosigkeit Zods zeigt. Im Gegensatz zu Clark geht kennt Zod kaum Erbarmen und Barmherzigkeit, ihm fehlt die Art von Menschlichkeit, die Clark auszeichnet. Die Folge endet dann damit, dass Clark sich entscheidet den Turm durch seinen Hitzeblick zu zerstören. Wow. So einfach ist die Gefahr, von der ewig die Rede war gebändigt? Denn ohne den Turm, bekommen die Kandorianer nicht ihre Kräfte zurück und sind machtlos, oder etwas doch nicht? Es ist zu vermuten, dass durch die Zerstörung des Turms der Krieg zwischen Clark und Zod nun erst richtig beginnt…

Fazit

Die Verwicklungen um den Tod von Jor-El, die Zerstörung des Solarturms und ein krachender Fight zwischen Tess und Chloe. Betrachtet man diese Ereignisse, müsste diese Folge eigentlich eine enorm hohe Bewertung erhalten, doch die Desintegrität von Lois in das Gesamtgeschehen und die lasche, spannungsarme Inszenierung dieser dramatischen Ereignisse führen dazu, dass diese Folge leider nicht über gutes Mittelmaß hinauskommt.

Moritz Stock - myFanbase

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