Bewertung
Kinsella, Sophie

Die Schnäppchenjägerin

Ein Designer-Schal für 120 Pfund, da kann Rebecca Bloomwood, Finanzexpertin, unmöglich NEIN sagen und sie schlägt trotz dampfender Kreditkarten und roten Zahlen auf den Konten zu.

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Inhalt

Die junge, attraktive Journalistin Rebecca Bloomwood arbeitet als Finanzexpertin bei einer Finanzzeitschrift und gibt anderen Menschen Tipps und Hilfestellungen in Geldfragen. Dagegen ist sie selber chaotisch, sie lebt in einem schicken Viertel zusammen mit einer Freundin, hat für Hausfrauentätigkeiten nichts übrig, liebt Designersachen und verbringt ihre Zeit am liebsten in Geschäften, egal, in welchen. Auf Rebecca wirkt einfach jedes Schnäppchen anziehend, sie kauft, um sich aufzuheitern, aus Langeweile, weil sie anscheinend dringend etwas braucht, um ja nicht das neue trendy Teil zu verpassen etc. Der Shopaholic hat mittlerweile das Konto weit überzogen, die Kreditkarten überstrapaziert und kann das Shoppen trotz allem nicht lassen. Die Briefe mit Zahlungsaufforderungen von diversen Banken landen einfach im Papierkorb: aus den Augen, aus dem Sinn oder aber sie erfindet Ausreden, warum sie z. Z. keine Zahlungen vornehmen kann. Wie sollte sie auch mit Pfeiffrischem Drüsenfieber, gebrochenem Bein, nach dem Tod ihrer liebsten Tante oder ihres Hundes an Zahlungen denken? Leider muss Rebecca eines Tages entdecken, dass ihre Karten gesperrt sind und sie kann sich kaum noch den Fängen der Eintreiber entreißen. Sie begegnet zufällig sogar noch zwei Mitarbeitern einer Bank, bei der sie in den Miesen steht.

Von ihrem Vater bekommt sie den Tipp, entweder intensiver zu sparen oder aber mehr zu verdienen. Nachdem der Sparplan fehlschlug, da zur Vorbereitung auf ein sparsames Leben erst mal Basisdinge angeschafft werden mussten, wie z. B. Töpfe, um überhaupt selber Essen zubereiten zu können, entschließt sie sich, mehr zu verdienen. Doch der verlockende Nebenjob mit Heimarbeit ist nichts für Rebecca, denn handwerklich scheint sie unbegabt. Jedoch wird auch das Vorstellungsgespräch bei einem renommierten Unternehmen ein Desaster, denn sie soll ausgerechnet die Verbindung zu einer finnischen Bank koordinieren, welches bestimmt interessant wäre, wenn sie wirklich, wie im Lebenslauf erwähnt, fließend Finnisch spräche.

Zu allem Überfluß machen auch noch die Männer Probleme. Tarquin, der reiche Cousin ihrer Mitbewohnerin, wirbt um sie. In ihrer finanziellen Not geht sie mit Tarquin aus, obwohl sie ihn alles andere als interessant findet. Viel anziehender ist da schon Luke Brandon, der attraktive, reiche Bankier, dem sie häufig geschäftlich begegnet. Vor ihm möchte sie gerne besonders gut und kompetent wirken, aber leider stehen für Rebecca zu viele Fettnäpfchen herum und zu allem Überfluß hat er auch noch eine schwerreiche Freundin. Trotzdem ziehen Luke und sie sich immer wieder magnetisch an. Auch ein alter Freund der Familie, welcher glaubt, das Rebecca heimlich in ihn verliebt ist, sorgt für Wirbel.

Rebecca gibt Freunden ihrer Eltern den Rat, auf das Angebot ihrer Bank einzugehen und den Fond zu wechseln. Für den Wechsel gibt es sogar noch ein nettes kleines Geschenk: eine Kaminuhr. Nachdem sie jedoch entdeckt, dass diese und auch andere Kunden von ihrer Bank gnadenlos übers Ohr gezogen wurden, heckt sie einen Plan aus. Sie bringt einen Artikel in einem Boulevardblatt heraus und beschreibt das Schicksal der Menschen. Aufgrund der großen Resonanz wird sie in eine Fernsehshow eingeladen und plötzlich in einem Streitgespräch mit Luke Brandon, der für die o. g. Bank arbeitet, konfrontiert.

Ob Rebecca wohl ihre Finanzen in den Griff bekommt? Und was passiert wohl mit Luke Brandon? Wen das interessiert, der lese das Buch!

Kritik

Insgesamt ist dieses Buch sehr leicht, flüssig und kurzweilig geschrieben. Es hat eine interessante und humorvolle Komik und zeigt eine überspitzte und witzige Darstellung von Schnäppchenjägern. Man kann sich gut in die Charakteren einfühlen und das Geschehen verfolgen. Zu ernst nehmen sollte man vieles dennoch nicht, das Buch ist gespickt von Zufällen und Verzerrungen der Realität, aber durchaus witzig und heiter, es vertreibt und versüßt einem die Zeit.

Es ist ein typisches Frauenbuch und ebenfalls ein klassisches Kinsella-Buch. Die Geschichte um Rebecca Bloomwood wird in den Büchern "Fast geschenkt", "Hochzeit zu verschenken" und vom "Umtausch ausgeschlossen" weitergesponnen. Ein fünfter Band soll auch in Arbeit sein.

Empfehlenswert insbesondere für jüngere Frauen, die sich mit heiterer Frauenlektüre vergnügen wollen und Humor zu schätzen wissen. Die Klischees der Frauenliteratur werden erfüllt, Romantik, Liebe, Beauty und Selbstfindung sind auch hier zentrale Themen.

Zur Rezension von Band 2 "Fast geschenkt"

Zur Rezension von Band 3 "Hochzeit zu verschenken"

Zur Rezension von Band 4 "Vom Umtausch ausgeschlossen"

Zur Rezension von Band 5 "Prada, Pumps und Babypuder"

Julia H. - myFanbase
01.11.2006

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