Bewertung
Riebe, Brigitte

Straße der Sterne

Auf der Straße der Sterne findet die blinde Pilar ihre Wurzeln, die Liebe und vielleicht auch Heilung?!

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Inhalt

Im Jahre 1246 bricht die blinde Pilar nach dem tragischen Tod ihres Vaters, einem reichen Händler, von Regensburg aus auf, um den Pilgerweg, die Straße der Sterne, nach Santiago de Compostela zu gehen. Gemeinsam mit ihrem Diener Tariq trotzt sie tapfer den Gefahren in der Hoffnung auf Erlösung und Heilung am Grab des Jakobus.

Sie treffen auf Moira, die sowohl ihre Tochter als auch ihren Mann verloren hat und ihren Kummer verarbeiten muss sowie auf Camino, einem geheimnisvollen Mann, der Pilar vertraut vorkommt und tatsächlich schicksalhaft mit ihrem Leben verbunden ist. Ebenso lernen sie Armando kennen, einen faszinierenden suchenden Tempelritter, und Estrella, eine arme, junge Frau, die Tarotkarten legt und ebenfalls unwissend mit Pilars Leben verwoben ist.

Eingeblendet wird die vergangene komplizierte Dreiecksgeschichte zwischen Blanca, ihrem Bruder Diego und Oswald, die auch auf Pilars Leben noch Einfluss ausübt. Außerdem wird von den Reinen gesprochen, eine religiöse, verachtete Gruppe aus früheren Zeiten. Existieren sie immer noch? Und was hat Pilar mit ihnen zu tun?

Die Pilgerreise offenbart für Pilar viel, sie entdeckt ihre wahren Wurzeln, findet die Liebe und vielleicht sogar Heilung!?

Kritik

Insgesamt ist das Buch sehr gut zu lesen, da es kurzweilig und flüssig geschrieben ist. Die historischen Fakten wurden fundiert recherchiert und lassen die Handlung plastisch und authentisch in der damaligen Zeit erscheinen. Einige historische Details werden noch im Anhang näher erläutert.

Zwar sind die Personen gut ausgearbeitet, doch fehlt manchmal das Identifikationspotential. Ebenso erscheinen die Ereignisse etwas zu konstruiert, die Begegnungen ausgerechnet dieser Personen wirken künstlich und leider sind die Verstrickungen und auch der Ausgang des Romans -abgesehen von einigen Ausnahmen- vorhersehbar.

Dennoch ist das Buch unterhaltsam und empfehlenswert, allerdings bietet es keine Detailinformationen über den Pilgerweg an sich, im Mittelpunkt steht die fiktive Geschichte der Charakteren. Zur intensiven Vorbereitung auf eine eigene Pilgerreise also nur bedingt empfehlenswert.

Autorin

Die promovierte Historikerin Brigitte Riebe wurde im Jahre 1953 geboren und arbeitete zuerst als Verlagsredakteurin. Mittlerweile hat sie mit ihren historischen Romanen große Erfolge erzielt. Unter anderem hat sie "Palast der blauen Delphine" und "Die sieben Monde des Jakobus", ebenfalls ein Buch über den o.g. Pilgerweg, veröffentlicht.

Julia H. - myFanbase
28.08.2006

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