Bewertung
Grisham, John

Der Regenmacher

Rudy Baylor, ein junger Jurastudent in Memphis kurz vor der Graduierung, ist nicht gerade vom Glück verfolgt: notorisch pleite muss er für einen eher zwielichtigen Typen arbeiten, um sich über Wasser zu halten und auch seine Zukunftsaussichten sind nicht rosig...

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Inhalt

Als einziger seines Jahrgangs hat er keine Anstellung in einer in Kanzlei. Dennoch zieht er seinen ersten viel versprechenden Fall an Land: Im Rahmen eines Seminars geben die Studenten kostenlosen juristischen Rat an Senioren. Dot und Buddy Black sind eine seiner Klienten. Ihr Sohn Donny Ray stirbt an einer schweren Leukämie, weil sich die Versicherungsgesellschaft weigert, für die lebensrettende Behandlung aufzukommen. Umso eingehender sich Rudy mit dem Fall befasst, umso tiefer gerät er in einen Strudel von Lügen, Intrigen und Korruption. Jetzt, als frisch graduierter Anwalt ohne jegliche Prozesserfahrung, hat er eine ungleiche Schlacht gegen eine scheinbar übermächtige Versicherungsgesellschaft zu gewinnen…

Kritik

John Grisham in Höchstform! Die David-gegen-Goliath Thematik ist von Alters her bekannt und von Grisham grandios umgesetzt worden. Besonders positiv hervorzuheben ist die Konzipierung seines Protagonisten: Durch die Ich-Erzählung vermag der Autor es eine Authentizität und Ehrlichkeit zu vermitteln, welche jeden Leser sogleich auf die Seite von Rudy Baylor zieht. Schon mit dem ersten Satz war er mir sympathisch und erschien auch realistisch. Grisham erschuf nicht einen perfekten Helden, sondern einen Charakter, in dem sich der Leser leicht hineinversetzen kann, dem Unglücke widerfahren und der selbst nicht immer alles ernst nimmt Durch eine Prise Humor und Sarkasmus lockert er die Handlungen zudem ungemein auf. Und auch hier ist dem Autor eine grandiose Gradwanderung gelungen zwischen der Darstellung des Prozesses selbst und der Erzählung von Rudys Alltag und seinem Privatleben. Aufgrund der Tatsache, dass Grisham den Leser nicht nur mit der Hauptthematik des Prozesses bombardiert, wird die Handlung a) nicht verwirrend und b) nicht einseitig. Durch andere parallele Ereignisse und Handlungen erreicht der Bestsellerautor eine Komplexität, die erst die Spannung bringt und den Plot dem Leser selbst zugänglicher macht. Uneingeschränkt empfehlenswert!

Verena J. - myFanbase
04.03.2006

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