Bewertung
Vaughn, Carrie

Die Stunde der Spieler: Midnight Hour 5

The Show must go on.

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Inhalt

Da ihnen nicht der Sinn nach einer aufwendigen Hochzeitsfeier steht, beschließen die Werwölfe Kitty und Ben, in Las Vegas zu heiraten. Gleichzeitig soll Kitty dort die erste Fernsehversion ihrer Radioshow "Midnight Hour" auf die Beine stellen. Lampenfieber und kalte Füße werden jedoch schnell Kittys geringste Sorge, als sie feststellt, dass in ihrem Hotel gleichzeitig eine Waffenausstellung stattfindet, an der auf übernatürliche Geschöpfe spezialisierte Kopfgeldjäger teilnehmen. Zudem wird die Werwölfin auf eine ungewöhnliche Tiershow aufmerksam, bei der einiges nicht mit rechten Dingen zugeht, und lernt einen Bühnenmagier kennen, der scheinbar wirklich über Zauberkräfte verfügt. Als Ben plötzlich spurlos verschwindet, gibt es für Kitty mehr als genug Verdächtige.

Kritik

Da Kitty und Ben am Ende des vierten Bandes der "Midnight Hour"-Reihe das Werwolfsrudel von Denver übernommen haben, ist es zunächst etwas befremdlich, dass der fünfte Band in Las Vegas und somit fernab des Rudels spielt, wodurch wir das Paar nicht in seiner neuen Rolle als Alphas erleben können. Letztlich erweist sich "Die Stunde der Spieler" jedoch als Vorbereitung auf den sechsten Band, der wieder in Denver angesiedelt sein wird, und erlaubt ein paar Einblicke in eine ganz andere Welt.

Schon die meisten Menschen, die zum ersten Mal ins glitzernde Spieler - und Showparadies Las Vegas kommen, fühlen sich wie auf einen anderen Planeten versetzt. Für die Werwölfe Kitty und Ben eröffnen sich darüber hinaus Einblicke in den paranormalen Alltag der Stadt, der noch einmal besonders fremdartig und irritierend ist. Dies beginnt schon damit, dass keine Werwölfe in Vegas leben, dafür aber andere Wergeschöpfe, die ein merkwürdiges Dasein pflegen, und setzt sich fort mit den Vampiren, die sich nicht so verhalten, wie es Kitty und Ben gewohnt sind.

Es gelingt Carrie Vaughn wieder einmal sehr gut, urbane Fantasy zum Leben zu erwecken. Obwohl keine allzu große Spannung entsteht, da man als Leser nie wirklich das Gefühl hat, dass es in diesem Band zu einem großen Showdown kommen wird, ist es interessant und unterhaltsam, das übernatürliche Las Vegas aus der Sicht zweier Werwolf-Touristen kennen zu lernen, die andere Verhaltensweisen gewohnt sind. Für Kitty, für Ben und auch für den Leser entpuppt sich Las Vegas als ein viel zu lauter, künstlicher und undurchsichtiger Ort, der die Instinkte verrückt spielen lässt und an dem alles eine große Show ist, die mit Klarheit und Ehrlichkeit wenig zu tun hat.

Ein weiterer interessanter Aspekt sind Kittys und Bens Begegnungen mit den Kopfgeldjägern, die unglücklicherweise im selben Hotel wie das Paar abgestiegen sind. Vor seiner Verwandlung gehörte Ben zu ihrem erweiterten Kreis, war ein Freund und Bekannter dieser schießwütigen Männer und Frauen, die das Paranormale verabscheuen, doch nun ist er selbst ein Werwolf, was die Jäger noch nicht wissen, und begleitet die erste Werwolf-Prominente der Welt, was natürlich allgemeines Misstrauen erregt.

Fazit

Das Ende dieser fünften Midnight Hour, die vor allem durch den Schauplatz Las Vegas unterhalten kann, verspricht einen spannenderen sechsten Teil.

Maret Hosemann - myFanbase
24.11.2011

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