Bewertung
Lim, Cathrine

Das Amulett aus Jade

Vor den Kulissen eines fernöstlichem Herrschaftshauses ereilt dem jungen Mädchen Han ein tragisches Schicksal - familienlos und als Sklavin verkauft, kämpft sie um ihre einzige große Liebe.

Inhalt

50er Jahre des letzten Jahrhunderts: Vor den Kulissen eines fernöstlichen Herrschaftshauses führt das Dienstmädchen Han ein bescheidenes Leben. Als kleines Mädchen von ihrer Mutter verkauft, versucht sie nun tagtäglich ihr Leben zwischen Intrigen und Machtstreben zu meistern. Vorallem die Hausherrin Choyin und die Verlobte des jungen Herren Wu machen ihr das Leben schwer, denn Han scheint eine besondere, verborgene Beziehung zum jungen Herren zu haben. Wu rettete dem damals vierjährigen Mädchen das Leben, denn einzig er vermochte zu dem widerspenstigen und verschlossenen Kind durchzudringen und es so vor dem Verderben zu bewahren. Seither verbrachten sie jede freie Minute zusammen, spielten Streiche und tollten herum.

Solange sie Kinder waren, wurde diese Verbindung noch geduldet. Aber sie kamen aus verschiedenen Welten - er, der Erbe eines machtvollen und einflussreichen Hauses und sie, ein einfaches Dienstmädchen. Bald vermochten sie es nicht mehr diese Mauern zu überwinden. Mit dem Weggang des jungen Herren in ein fernes Land brach für das junge Mädchen eine Welt zusammen. Einzig der Gedanke an ihn hielt sie am Leben und gab ihr die Kraft die Tage zu überstehen. Jahre nach seinem Fortgang kehrt er nun zurück - ein stattlicher junger Mann, gelehrt und erfolgreich. Doch all ihr Beten und Hoffen war umsonst: Die Kluft zwischen ihnen beiden hat sich vergrößert. Wu scheint sie nicht wiederzuerkennen und für die Ehre seiner Familie strebt er mit seiner Verlobten eine bestimmte Zukunft an. Han versucht nun verbittert für ihre Liebe zu kämpfen, die ein tragisches Ende nehmen soll.

Kritik

Ich habe diesen Roman angefangen zu lesen, weil ich das Cover so ansprechend fand. Das sollte ich mir doch schnellstmöglich abgewöhnen. Ich habe mich auf eine spannende und tragische Liebesgeschichte gefreut, in welche man sich gemütlich auf dem Sofa vertiefen kann. Bekommen habe ich stattdessen eine laue und eher lächerliche Geschichte, die man getrost als Tragödie bezeichnen könnte. Die Liebesgeschichte habe ich vergeblich gesucht, bis sie dann Knall auf Fall beim Dreiviertel des Buches auf mich herniederstürzte und mich in keinsterweise zu berühren vermochte.

Und offensichtlich wollte es sich die Autorin auch nicht nehmen lassen, das Ganze noch mit einer Prise Erotik zu würzen, was aber, um es mal vorsichtig auszudrücken, mächtig in die Hose ging. Dem Leser werden nämlich immer nur Sätze wie: "... fiebernd vor Lust und den unbestreitbaren Beweis seiner Manneskraft präsentierend. Glucksend kletterte er aufs Bett, warf sich auf sie und drang mit der ganzen Kraft seines unbezähmbaren Verlangens in sie ein. Er stieß, schob und keuchte" um die Ohren gehauen. Aber als ob das noch nicht genug wäre, lässt Catherine Lim noch eine ganze Bandbreite vulgäres Vokabular vom Stapel.

Fazit

Unterm Strich beweist sie mit "Das Amulett aus Jade" ein unbestreitbares Talent dafür mit stumpfsinnigen Dialogen, zusammenhangslosen Inhalten und einer sprunghaften Geschichte zu glänzen. Dieser Roman war der Erste der chinesischen Autorin, welcher in Deutschland veröffentlicht wurde. Ich hoffe doch sehr, es ist auch der Einzige.

Verena J. - myFanbase
30.01.2006

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