Bewertung
King, A. S.

Please don't hate me

"Vor meinem Tod habe ich all meine Geheimnisse in der alten Eiche versteckt. Dieses Buch handelt von meiner besten Freundin. Sie heißt Vera Dietz und hat es zu guter Letzt geschafft, die Geheimnisse zu finden."

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Inhalt

Lange Zeit war Charlie Khan Veras bester Freund. Sie haben alles zusammen gemacht, zusammen gelacht, zusammen geweint und sie haben sich geliebt. Doch dann verrät Charlie seine Freundin und schlagartig wird alles anders. Aus tiefstem Herzen hasst Vera den Jungen, der sich immer weiter von ihr distanziert hat. Doch dann stirbt Charlie plötzlich und nur Vera kennt das Geheimnis. Was geschah in der Nacht, in der Charlie Khan in so jungen Jahren starb?

Kritik

Von der Aufmachung her hat mich das Buch sehr angesprochen. Die Story klingt interessant und nach einem Jugendbuch der etwas anderen Art. Zudem dieses wunderschöne, verträumte Cover. Tja, doch man sollte sich nicht immer von dem Klappentext und dem Cover täuschen lassen, denn hinter dieser schönen Hülle verbirgt sich ein ziemlich langweiliger Kern.

Vera ist ein Mädchen von 18 Jahren. Sie geht zur Schule, macht ihre Hausaufgaben, geht zur Arbeit. Das ist ihr Alltag, von dem sie fast nie abweicht. Ihr Vater ist der Meinung, sie sei alt genug, um neben der Schule noch zusätzlich 40 Stunden die Woche zu arbeiten. Also tut sie dies, um ihren Vater stolz zu machen. Er ist neben Charlie der einzige, den sie hat. Ihre Mutter hat sie verlassen, als sie ein junges Mädchen war, und ihr Vater scheint oft überfordert zu sein. Doch er liebt seine Tochter und sorgt sich nur um sie und ihre Zukunft.

Nach und nach erfährt man als Leser alles über Veras Kindheit. Es wird oft zwischen der Gegenwart und Veras früheren Erlebnissen mit Charlie gesprungen, sodass man einen Einblick in die Freundschaft bekommt. Diese Ereignisse sind jedoch meist ziemlich langweilig und so zieht sich die Geschichte wie ein Kaugummi. Natürlich bleibt dies nicht die gesamte Zeit über so. Langsam kommt man hinter das Geheimnis, was in jener Nacht wirklich geschah. Die zuvor geschilderten Kindheitserlebnisse spielen teilweise auch eine entscheidende Rolle. Deshalb sollte man sich beim Lesen auf alles konzentrieren. So uninteressant und unwichtig die Ereignisse auch scheinen, man sollte sie im Hinterkopf behalten, denn irgendwann ergibt alles einen Sinn.

Doch diese für den Leser eher uninteressanten Stellen ziehen sich halt sehr, sodass man ab und zu überlegt, ob man überhaupt weiterlesen möchte. Oft wurde ich von einem plötzlichen Müdigkeitsanfall geplagt, den ich erst durch rumhopsen überwinden musste, ehe ich mich wieder in die Geschichte einfinden konnte. Nach der ersten Hälfte geht es dann bergauf und man erkennt das komplette Puzzle. Es geschehen unerwartete Wendungen und als Leser ist man sehr gespannt, was wohl als nächstes passieren mag. Doch dass die Spannung erst so spät eintritt, hat mich schon etwas geärgert und mir nicht gereicht, dieses Buch bis in den Himmel zu loben.

"Please don't hate me" ist ein Buch über das Heranwachsen und eine tiefe Freundschaft. Lange haben Charlie und Vera gebraucht zu verstehen, was die beiden wirklich verbindet, dass sie zu mehr bestimmt sind, als für immer nur Freunde zu sein. Leider hatten sie aber nie den Mut ihre Gefühle füreinander preiszugeben und ehe es wirklich ernst werden konnte, war es zu spät. Das stimmt einen schon sehr traurig, wenn man daran denkt, wie jung die beiden waren. Vera wird durch Charlies Tod von dem zweiten Schicksalsschlag in ihrem Leben getroffen. Erst hat ihre Mutter sie verlassen und dann stirbt ihr bester Freund, ihr Seelenverwandter, der Mensch, den sie ihr Leben anvertraut hätte und den sie über alles geliebt hat.

Dieses Genre im Bereich der Jugendbücher scheint die Fantasyromane langsam vom Thron zu stoßen. Viele Bücher, die eine solch ernste Thematik (Verlust, Trauer und Tod) behandeln, kommen auf den Markt und regen die Jugend von heute zum Denken an.

Fazit

Eine traurige Geschichte, die jedoch lange nicht in Fahrt kommt und daher nur auf halber Linie überzeugen kann.

Sanny Binder - myFanbase
19.03.2011

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