Bewertung
Hayes, Sam

Blutskinder

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.

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Inhalt

Der Rechtsanwalt Robert Knight hat bereits eine tragische Ehe hinter sich. Bei seiner zweiten Frau Erin will er alles besser machen, doch schon bald kommen ihm Zweifel, ob sie wirklich die ist, die sie vorgibt zu sein. Warum verhält sie sich so merkwürdig, wenn es um ihre Tochter Ruby geht? Je mehr Robert über Erin herausfindet, desto mehr gefährdet er die Ehe und alles, was er liebt.

Kritik

Dieser Roman von Sam Hayes hält nicht, was die Aufmachung verspricht. "Blutskinder" wird groß als Psychothriller angepriesen, doch diesem Anspruch wird der Roman zu keiner Zeit gerecht. Bei einem Psychothriller denkt man an nervenaufreibende Spannung, an Gefahr und Angst, sowie an mehr oder weniger brutale Schockmomente. All dies bietet "Blutskinder" jedoch nicht. Vielmehr gestaltet sich der Debütroman von Sam Hayes als ein Familiendrama über einen Mann, der herauszufinden versucht, was seine Frau ihm verschweigt, und der dabei mit den tragischen Schicksalen mehrerer Menschen konfrontiert wird. Das ist nicht uninteressant, aber richtig spannend wird es nie.

Es gibt in diesem Roman keine nervenaufreibenden Momente, in denen man mit oder um die Protagonisten bangen muss, und Szenen, die irgendwie schockierend sein könnten, gibt es auch nicht. Die offizielle Kurzbeschreibung des Romans, der Klappentext, suggeriert freilich etwas anderes, da darin behauptet wird, dass sich der Hauptcharakter Robert durch seine Ermittlungen in tödliche Gefahr begibt, doch dies stimmt schlichtweg nicht. Robert gerät nie in Gefahr. Er ist, im Stile eines Dramas und nicht eines Psychothrillers, gestresst und verzweifelt, raucht und trinkt ein bisschen zuviel und sehnt sich nach einem harmonischen Familienleben, doch in tödlicher Gefahr ist er nie.

Fazit

Wer nach einem hochspannenden Psychothriller sucht, der die Nerven zerreißt, ist bei "Blutskinder" absolut an der falschen Adresse. Der Roman von Sam Hayes ist ein Drama um Lüge, Verzweiflung, Liebe und Mutterschaft.

Maret Hosemann - myFanbase
29.09.2008

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