Bewertung
Simons, Paullina

Das schlafende Geheimnis

"Sie treibt dich in die Selbstzerstörung!"

Inhalt

Die Studentin Kristina Kim ist schön, intelligent und sportlich, aber vor allem geheimnisvoll. Auch der Polizist Spencer Patrick O'Malley ist fasziniert von ihr und will mehr über sie erfahren, doch kurz vor dem ersten gemeinsamen Date wird sie ermordet aufgefunden. Spencer setzt alles daran, den Mord aufzuklären, und kommt so nach und nach den dunklen Geheimnissen aus Kristinas kurzem Leben auf die Spur.

Kritik

Dieser Roman aus der Feder von Paullina Simons ist klar in zwei etwa gleichlange Hälften geteilt. Im ersten Teil werden uns aus Kristinas Sicht die letzten Tage ihres Lebens geschildert, in denen sie im Mittelpunkt zahlreicher Konflikte steht und das Schicksal geradezu herausfordert. Im zweiten Teil folgen wir dem Ermittler Spencer, der versucht, den Mord an Kristina aufzuklären und dabei an ihrem zerrüttetem Umfeld fast zugrunde geht.

Obwohl sehr lange offen bleibt, was wirklich mit Kristina geschah, und somit durchgehend Spannung vorhanden ist, zählt "Das schlafende Geheimnis" nicht zu den Büchern, die ich vor Begeisterung in einem Rutsch durchgelesen habe. Die erste Hälfte des Romans erinnert über weite Strecken weniger an einen Thriller, als vielmehr an ein Drama oder sogar an eine Soap-Opera. Auf vielen Seiten geht es um das sehr gestörte Verhältnis zwischen Kristina und ihren drei vermeintlich besten Freunden. Dabei wiederholen sich viele Situationen und es wird mehrfach die gleiche Stimmung beschrieben, so dass man sich als Leser wünscht, dass endlich etwas passiert.

Die zweite Hälfte um die Mordermittlung passt natürlich ins Thriller-Genre, ist nur leider ein wenig klischeehaft geraten. Der Ermittler Spencer ist der klassische Fall eines guten Cops, dessen Privatleben im Eimer ist und der schweren seelischen Ballast mit sich herumschleppt, aber dennoch als einziger die wahren Zusammenhänge durchschaut, während seine Kollegen und Vorgesetzten total im Dunkeln tappen und sich auf den erstbesten Verdächtigen stürzen. Sowohl die Beamten, die Spencer unterstellt sind, als auch jene, die über ihm stehen, verhalten sich stellenweise einfach nur dumm und unsensibel.

Fazit

Trotz der bis zum Schluss spannenden Frage, was wirklich mit Kristina Kim geschah, weist der Roman einige Längen und Klischees auf, die das Lesevergnügen trüben.

Maret Hosemann - myFanbase
25.06.2008

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