Fortunas Rache

Inhalt

Trier im 3. Jahrhundert nach Christus: die junge Invita ist Sklavin im Haus des römischen Stadthalters. Sie ist klug, gilt jedoch als aufsässig und neugierig. Als ein Mitsklave spurlos verschwindet, gerät Invita in Verdacht, ihm zur Flucht verholfen zu haben. Um ihre Unschuld zu beweisen, beginnt sie nachzuforschen und wird dabei nicht nur mit ihrer eigenen, mysteriösen Vergangenheit konfrontiert, sondern stößt auch auf Geheimnisse und Intrigen im edlen Politikerhaushalt.

Kritik

Eine Sklavin zur Hauptfigur und Ich-Erzählerin eines in der Antike spielenden Romans zu machen, ist in mehr als einer Hinsicht gewagt. Zunächst einmal besaßen Sklaven damals keinerlei Rechte, sie waren im Grunde laufende Werkzeuge und galten weniger als Menschen, sondern mehr als eine Sache. Zum anderen verfügten die meisten Sklaven über keinerlei Bildung und konnten weder lesen noch schreiben. Das sind nicht die idealsten Voraussetzungen für den Held oder die Heldin eines Romans, der abwechslungsreich und spannend sein soll.

Die Autorin Maria W. Peter hat dieses Problem recht solide gelöst. Die Sklavin Invita ist für ihren Status außergewöhnlich gebildet, was recht plausibel damit erklärt wird, dass sie bereits als Kind die Söhne wohlhabender Familien zum Unterricht begleitet hat. Zudem wird sehr deutlich, dass Invita wie alle Sklaven der Willkür ihrer Besitzer ausgeliefert ist und von Menschrechten keine Rede sein kann. Man leidet stellenweise schon sehr mit dieser jungen Hauptfigur mit, die nichts für die Ungerechtigkeiten kann, die ihr widerfahren.

Ingesamt erweist sich "Fortunas Rache" als ein durchschnittlicher Historienroman. Die Geheimnisse und Intrigen sind nicht langweilig, aber auch nicht besonders ausgeklügelt. An einigen Stellen wird der Zufall etwas zu sehr strapaziert und viele Ereignisse werden einfach mit Glück oder Pech erklärt, wodurch die Story manchmal etwas simpel wirkt. Irgendwie fehlt dem Roman so ein bisschen das Ausgefuchste, der letzte Clou.

Fazit

"Fortunas Rache" bietet für alle Freunde von Historienromanen solide, kurzweilige Leseunterhaltung.

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