Bewertung
Becker, Frank S.

Der Abend des Adlers

Alle Wege führen nach Rom.

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Inhalt

Das Römische Reich um 260 nach Christus: Das mächtige Imperium droht zu zerfallen. Von außen dringen Feinde ein, innen bekriegen sich verschiedene Machthaber. Trotz der unsicheren Lage bricht der junge Römer Flavius auf, um seine verschollenen Eltern zu finden. Dabei gerät er in zahlreiche Abenteuer, Intrigen und Gefahren.

Kritik

Ich habe wirklich schon viele historische Romane gelesen. So viele, dass es fast an ein Wunder grenzt, dass ich Jeans statt einer Tunika trage. "Der Abend des Adlers" gehört jedoch eindeutig zu den schlechteren Historienromanen, die ich jemals gelesen habe.

Auf 456 Seiten verfolgt der Leser die Reise des jungen Flavius, der dabei auf einer Welle des Zufalls schwimmt und immer zur richtigen Zeit die richtigen Leute trifft. Alles fügt sich für ihn stets ideal zusammen, so dass man als Leser nur sehr selten überrascht wird oder mit dem Helden bangen muss. Man kann problemlos immer wieder mehrere Seiten überspringen, da man eh schon weiß, dass Flavius gleich wieder zufällig die eine entscheidende Person treffen wird.

Im Laufe des Romans eignet sich Flavius einige Fähigkeiten, wie unter anderem medizinisches Wissen, an, ohne sich jedoch zu einer wirklich interessanten oder starken Persönlichkeit zu entwickeln. Er treibt durchs Land und hat oftmals mehr Glück als Verstand.

Auch der Schreibstil des Autors sagt mir nicht wirklich zu. Beinahe jedes Kapitel endet mit Andeutungen wie "er ahnte nicht, was noch auf ihn zukommen sollte" oder "dies sollte erst der Anfang sein". Das ist ein oder zwei Mal ein guter Kniff, aber in ihrer Häufigkeit wirken solche Bemerkungen eher lächerlich, zumal die versprochene Spannung zumeist ausbleibt.

Fazit

"Der Abend des Adlers" ist ein Historienroman, dem es an Spannung und Überraschungen fehlt. Auch der Humoranteil ist leider ausgesprochen minimal.

Maret Hosemann - myFanbase
15.01.2008

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