Roth, Philip

Jedermann

Das Buch der Woche ist diesmal "Jedermann" von Philip Roth.

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Inhalt

"Jedermann" ist ein trauriges, deprimierendes und dennoch ehrliches, psychologisches Buch über das Altern, welches nachdenklich macht und erbarmungslos nach dem Sinn und Glück des Lebens fragt.

Das Buch beginnt mit der Beerdigung des Protagonisten, eines namenlosen Jedermanns, und erzählt dann retrospektiv sein Leben. Er hat drei Ehen hinter sich gelassen, mehrere Kinder, von denen ihn aber die beiden Söhne aus erster Ehe hassen und die Tochter aus zweiter Ehe vergöttert. Ebenso hat er Verluste von Freunden und Verwandten durchlebt sowie den Verfall seines Körpers gesehen und gespürt.

Im Alter ist er einsam und bereut einige Entscheidungen in seinem Leben, z.B. dass er eine Ehe damals zugunsten einer deutlich jüngeren sexy Dänin aufgegeben und seine Prioriäten falsch gesetzt hat etc. Trotzdem kann er aber auch auf Erfolge als Werbefachmann und Mann zurückblicken.

Ein Buch zum Nachdenken, anders als die übliche Literatur, die den vorherrschenden Jugendwahn unterstützt. Nicht nur für alternde Menschen, auch für Jüngere gedacht, um ihre älteren Mitmenschen besser zu verstehen und sich auf den nächsten Lebensschritt vorzubereiten.

Der Autor

Der amerikanische Jude Philip Roth, geboren im Jahre 1933, studierte englische Literaturwissenschaften und lehrte lange Zeit an der Universität in Chicago. Er war mehrmals verheiratet, erhielt einige Auszeichnungen, darunter den Pulitzerpreis, und lebt derzeit auf einer Farm in Connecticut.

Unter anderem hat er die folgenden Bücher veröffentlicht: "Amerikanisches Idyll", "Mein Mann der Kommunist", "Der menschliche Makel" und "Das sterbende Tier".

Julia H. - myFanbase
15.09.2006

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