Bewertung
Austen, Jane

Verstand und Gefühl

Der erste Roman von Jane Austen wurde 1811 veröffentlicht und wird manchmal auch mit dem Titel "Sinn und Sinnlichkeit" übersetzt.

Inhalt

Elinor und Marianne wachsen bei ihrer Mutter auf, doch irgendwann kommt auch für sie die Zeit, sich zu verheiraten und ihre Mutter zu verlassen. So lernt Marianne zum Beispiel den charmanten Mr. Willoughby kennen, der zwar auf dem ersten Blick wie eine wirklich gute Partie aussieht, doch dann scheint er anders zu sein, als er vorgibt.

Kritik

Wenn es eine Wertung und Reihenfolge der Jane Austen Romane gibt, so ist dieses Buch für mich ganz unten angesiedelt. Es ist das schlechteste und banalste, was ich jemals gelesen habe. Die Figuren sind dermaßen stereotypisch und handeln so vorprogrammiert, dass einen absolut nichts überraschen kann. Damit ist es absolut realitätsfern, denn niemand handelt nur nach seinem Gefühl (Marianne) oder seinem Verstand (Elinor), das ist unmöglich. Genauso unmöglich wie die Wahrscheinlichkeit, dass einer der beiden einsieht, dass man vielleicht Verstand und Gefühl miteinander kombinieren sollte. Auf diese Idee kam keiner der Charaktere und die Autorin bedauerlicherweise auch nicht.

Neben den beiden Schwestern gibt es noch eine dritte Person, die eigentlich recht interessant erscheint. Doch sie geht ohne weitere Kommentare unter, was wirklich schade ist. Auch die männlichen Charaktere lassen hier sehr zu wünschen übrig, es ist einfach alles zu vorhersehbar, sei es von den Handlungen oder den Entwicklungen. Letzteres gibt es im Prinzip überhaupt nicht. Sicher, irgendwann kommt auch bei ihnen mal eine Erkenntnis, allerdings erscheint sie dem Leser schwach und kaum überzeugend.

Der einzigen Punkt, den ich vergeben kann, ist für die wunderschöne, alte Sprache. Sie ist typisch für Jane Austen genauso wie für die damalige Zeit. Diese Sprache ist es, die über ein dermaßen schlechtes Werk hinweghilft. Ohne sie würde ich keinem raten, dieses Buch zu lesen, ganz egal, wie sehr man von Jane Austen begeistert ist oder all ihre Werke lesen will. Also, ganz ernsthaft: Dieses Buch ist eine Enttäuschung für, man kann es in der Riege der Jane Austen Romane einfach getrost auslassen.

Fazit

Auf keinen Fall empfehlenswert. Vielleicht ist der Film besser, aber das Buch muss man nicht gelesen haben. Wenn man natürlich darauf besteht, so kann man sich zumindest auf die wie üblich anregende und wundervolle Sprache freuen.

Sara Loreen Brandt - myFanbase
29.09.2008

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