Bewertung

Review: #5.06 Krieg und Frieden

Diese Episode beginnt mit dem für "Grey's Anatomy" untypischen Hinweis, dass bei den Dreharbeiten keine Tiere zu Schaden gekommen sind - das lässt gleich neugierig aufhorchen. Dieser Hinweis hat, wie schnell klar wird, seine Berechtigung, sehen wir doch, wie Major Owen Hunt mit einem Messer auf mehrere betäubte, aber lebende Schweine einsticht, damit die jungen Ärzte an ihnen das Lebenretten üben können. Zumindest scheint das der erwünschte Lerneffekt zu sein, ganz sicher bin ich mir dahingehend nicht.

Auch wenn diese Schweinerei (Wortspiele müssen nicht immer originell sein) natürlich ein netter Schocker war, hat sich Owen Hunt damit bei mir doch ziemlich unbeliebt gemacht. Im Gegenzug gebe ich Izzie ein paar saftige Pluspunkte, da sie sich geweigert hat, bei dieser Prüfung mitzumachen. Ich verstehe nicht, dass Webber und die anderen Oberärzte diese Schweinerei so einfach zugelassen haben, denn das große Ziel ist derzeit doch, dass Seattle Grace wieder an die Spitze der Lehrkrankenhäuser zu bringen, da scheinen mir solche Methoden wahrlich nicht der richtige Weg zu sein. Heutzutage wird in der Medizin bereits mit Robotern und Lasern gearbeitet und im Seattle Grace, das um seinen Rang kämpft, werden lebende Schweine aufgeschlitzt, um an ihnen herumzudoktern? Also bitte! Mal ganz davon abgesehen, dass ich mir eigentlich nicht vorstellen kann, dass die Ärzte des Seattle Grace Hospitals Lust auf Ärger mit Tierschutzorganisationen haben.

Hinzukommt, dass Cristina gezwungen wird, sich weiter um die Schweine zu kümmern und diese am Leben zu erhalten, während zahlreiche Unfallopfer eingeliefert werden. Sogar Bailey schickt die entnervte Cristina zu den Schweinen zurück. Es würde mich persönlich als Notfall-Patientin nicht sehr glücklich machen, wenn eine hochqualifizierte Ärztin weniger zur Rettung bereit steht, weil sie offiziell angeordnete Tierquälung betreiben muss. Mit einem guten Anwalt würde es mich andererseits vielleicht doch glücklich machen, zumindest aber mal reich. Insgesamt hat mir die Schweine-Story nicht wirklich gefallen, weil sie für mich nicht stimmig ist und Owen Hunt nicht unbedingt sympathischer macht. Unkonventionell zu sein ist eine Sache, an lebenden Tieren herumzuexperimentieren eine andere.

Weiterhin drängt sich mir die Frage auf, wohin es noch führen soll, dass Meredith am Ende der Episode eine ganze Kiste mit alten Tagebüchern ihrer Mutter gefunden hat. Schlummert in den Aufzeichnungen noch ein großes Geheimnis, womöglich der Hinweis auf ein uneheliches Kind von Ellis Grey und Richard Webber, das Ellis heimlich zur Adoption freigegeben hat? Oder sollen die vielen Hinterlassenschaften von Ellis nur Merediths psychischen Heilungsprozess erschweren? Irgendwie werde ich damit nicht so richtig warm, denn es würde mich schon freuen, wenn Meredith langsam mit der Vergangenheit abschließt und sich auf ihre Zukunft mit Derek konzentriert.

Alles in allem hinterließ diese Episode bei mir kein gutes Gefühl, auch wenn ich mich zumindest über die wachsende Beziehung von Izzie und Alex freue.

Maret Hosemann - myFanbase

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