Ian Fleming

Der Name Ian Fleming ist vielleicht nicht jedem gleich ein Begriff, doch es gibt scheinbar niemanden, der das Werk von Ian nicht kennt, denn der britische Autor schuf den bekanntesten Geheimagenten aller Zeiten: James Bond!

Ian Lancaster Fleming wurde am 28. Mai 1908 in London geboren. Einen Großteil seines Lebens, lebte er im Schatten seiner nächsten Verwandten. Sein Vater Valentine fiel im Ersten Weltkrieg, sein Großvater Robert war ein bekannter schottischer Bankier und sein älterer Bruder Peter war ein bekannter Reiseschriftsteller.

Um eine gute Erziehung genießen zu können, kam er aufs Eton College. Dort lernte er Französisch, Deutsch und Russisch und war auch ein erfolgreicher Athlet. Allerdings wurde er der Schule verwiesen, nachdem man ihn mit einem Mädchen erwischt hatte. Er wurde dann auf die Militärakademie Sandhurst geschickt, doch auch von dieser wurde er wegen einem ähnlichen Vorfall verwiesen. Daraufhin zog er nach Kitzbühel, Österreich und studierte dort Psychologie und Sprachen. Es hielt ihn allerdings nicht lange in Österreich und so zog er während seines Studiums durch mehrere europäische Länder und studierte an verschiedenen Universitäten.

Immer wieder schrieb er (Kurz-)Geschichten, hatte vorerst jedoch nicht das genau Ziel später einmal Schriftsteller zu werden. Vielmehr wollte er in den Auswärtigen Dienst, wurde jedoch abgelehnt. Um eine Perspektive zu haben, nahm er vier Jahre lang einen Job als Journalist bei Reuters an. Da dies jedoch nicht viel Geld brachte, suchte er sich einen Job als Wertpapierhändler und kam so als Korrespondent zur Times, die in später in die Sowjetunion schickte, wo er dann für das Auswärtige Amt als Spion arbeitete.

1939 trat er in den Marine-Nachrichtendienst und wurde rasch befördert. Ende 1943 war er der Kommandant einer speziell ausgebildeten Einheut, die unter anderem die Operation Goldeneye durchführte. Bei den meisten Operationen war Ian allerdings eher ein Drahtzieher, als dass er aktiv an der Aktion beteiligt war. Zum Ende des Krieges musste Ian nach Jamaika und kaufte sich später sogar ein Haus auf der Insel und verliebte sich in die Mutter seines Sohnes Casper, die er 1952 heiratete.

Nach diesen Kriegserfahrungen begann er Anfang der 50er Jahre mit der Arbeit an dem Charakter "James Bond". Wer die Vorlage zu dem Charakter bildete, ist ein wenig umstritten. Manche Quellen sagen, dass der Offizier Patrick Dalzel-Job als Vorlage diente, andere meinen, dass der Spion Dusan Popov, ein serbischer Doppelagent, als Vorlage diente. Auf den Namen seines Titelhelden stieß Ian eher per Zufall, da er das Buch "Vögel der Karibik" von dem Ornithologen James Bond las und so auf den Namen kam. Das Buch konnte man Jahre später auch kurz in dem Film "Stirb an einem anderen Tag" sehen, allerdings wurde der Name des Autors dort unkenntlich gemacht. Insgesamt schrieb Ian Fleming zwölf Romane und zwei Kurzgeschichtenbände über und mit James Bond.

Nur wenige Jahre nach seinem ersten Roman "Casino Royale", verkaufte Ian für nur 6.000 $ das Filmrecht für den Roman an den Schauspieler und Regisseur Gregory Ratoff, der den Helden 1954 das erste Mal dem amerikanischen Publikum im Fernsehen vorstellte.

Für seine Geschichten um James Bond ließ Ian sich immer wieder von seiner Umwelt inspirieren. So las er beispielsweise eine Reportage über einen Diamantenschmuggel in der Sunday Times und machte sich danach an das Manuskript für seinen Roman "Diamonds are forever". Nachdem seine Romane immer bekannter wurden, zog er sich 1959 vom Journalismus zurück und konzentrierte sich hauptsächlich nur noch auf seine Romane.

Am 12. August 1964 verstarb Ian Fleming an den Folgen einer Brustgrippe, die zu einem Herzinfarkt führten, in Canterbury. Noch heute kursiert der Mythos, dass Ians "James Bond" eigentlich an Anlehnung an sich selbst geschrieben hat, da er auch den Ruf eines Womanizers hatte und die er seinem Charakter auf eine gewisse Art und Weise ähnlich ist. Wie auch immer die Wahrheit aussieht, die Geschichte seines bekanntesten Charakters lebt bis heute noch weiter. Zum einen haben sich einige Autoren nach dem Tod von Ian, der Weiterentwicklung des Charakters gewidmet, und zum anderen wurden im Laufe der Jahre viele Filme über den britischen Spion produziert. Außerdem wurden einige Serien, Videospiele, Comics und anderen zu und über "James Bond" veröffentlicht.

Annika Leichner - myFanbase