Review: #9.15 Entflammt

Wir sind kurz vor dem Staffelfinale und "Chicago Fire" zeigt eindeutig, warum man diese Serie auch noch nach neun Staffeln liebt. Endlich kommen wir nämlich auch der Paarung Sylvie Brett und Matt Casey näher. Randall 'Mouch' McHolland hat seine Ehrung erhalten und auch Stella Kidd und Kelly Severide gehen ein Schritt weiter in ihrer Beziehung.

"Ich hätte doch gerne einen Ring"

Wie ich schon in meiner letzten Review geschrieben habe, ist Kidd für Severide die Frau fürs Leben und endlich machen die beiden den nächsten Schritt in ihrer Beziehung: Er macht ihr einen Antrag und diesen fand ich sogar sehr romantisch. Ich konnte Severide schon verstehen, dass er Sorge hatte, Kidd würde seinen Antrag nicht annehmen, gerade wenn man ihre Ehe mit Grant Smith noch einmal Revue passieren lässt. Natürlich war sie damals auf dem Standpunkt, nicht mehr heiraten zu wollen, allerdings war dies zu einer Zeit, in der sie sich von ihrer Ehe mit Grant erholt hat. Man darf auch nicht vergessen, dass er krank gewesen ist und er ihr keine Freiheiten gelassen hat. Severide ist ein vollkommen anderer Typ, der sie aufrichtig liebt, ehrt, schätzt und respektiert. Somit sind und waren die Voraussetzungen völlig anders, dass Kidd den Antrag annehmen wird. Ich finde es aber toll, dass er das nicht vergessen hat, denn das zeigt eben, dass er sie wirklich gut kennt und sich Gedanken macht.

Aber auch Kidd selbst hat wohl bemerkt, dass sie etwas Dauerhaftes möchte bzw. etwas, woran auch andere 'richtig' erkennen, dass Severide zu ihr gehört. Ich denke, gerade solche Ehrungen, wie sie Mouch erfahren hat, verdeutlichen so etwas nochmals umso mehr. Es mag zwar sein, dass es manch einer für verrückt hält, mitten im Einsatz und umringt von Rauch und Flammen einen Heiratsantrag zu machen. Aber wir reden hier von Feuerwehrleuten, die täglich ihr Leben aufs Spiel setzen und man hofft, sie mögen die Einsätze überleben. Da ist doch ein Antrag mit den Worten, dass man den jeweils anderen nie alleine lassen würde, eine wirklich tolle Liebeserklärung und ich kann verstehen, dass Kidd letztlich doch einen Ring möchte.

"Wache 51, ich liebe euch alle!"

Wow! Also es ist schon total schön, dass Mouch die Ehrenmedaille erhalten hat, aber dass man es so 'groß' aufzieht, hätte ich nicht gedacht. Damit will ich unter keinen Umständen sagen, dass mir das missfallen hat. Ganz und gar nicht, denn Mouch hat es absolut verdient. Ich war nur in der Annahme, dass man das nur kurz erwähnt. Aber man hat sich richtig ins Zeug gelegt. Wieder hat mir gut gefallen, dass man die jungen Kolleg*innen damit beauftragt hat, eine Location ausfindig zu machen. Womit ich allerdings nicht gerechnet habe, war, dass man Trudy Platt in das ganze Spektakel mit einbindet. Aber es war ein absoluter Genuss.

Ich musste ja schon lachen, als Brett Violet Mikami gefragt hat, ob sie Mouchs Frau kennen würde und sie dies verneint hat. Amy Morton spielt die Figur so genial, sodass sie eigentlich meistens gar keinen Text bräuchte, weil ihre Blicke schon vollkommen ausreichen, damit sie ihren Standpunkt vertreten kann. Es ist einfach jedes Mal genial, wenn sie mit bestimmten Forderungen ankommt, bei denen sie eigentlich keine Widerworte duldet.

Mir hat aber auch sehr gefallen, als sie das Stadion als Location wollte (was natürlich schon utopisch ist), denn damit drückt sie eben auch aus, wie sehr sie ihren Mann respektiert und liebt. Wobei ich auch genial fand, wie Mikami, Darren Ritter und Blake Gallo versucht haben, das Stadion zu buchen und Letzterer dabei völlig übers Ziel hinausgeschossen ist. Aber ehrlich gesagt war es total toll, dass man die Ehrung vor der Wache abgehalten hat. Denn es ist der zentrale Ort, der überhaupt geehrt werden sollte, denn dort sind die Feuerwehrleute vereint und rücken von dort aus zu den Einsätzen aus und es ist der Ort, an den möglichst alle auch wieder zurückkehren sollten. Deshalb war es nicht nur schön, dass Mouch diese Liebeserklärung abgegeben hat, sondern man sie auch draußen abgehalten hat, wo eben auch das Denkmal von Brian 'Otis' Zvonecek steht und er somit auch 'anwesend' gewesen ist.

Und da wir gerade dabei sind: Mir hat auch unglaublich gut gefallen, wie Casey bei Battalion Chief Caddell über Kidd gesprochen hat. Man hat dabei richtig bemerkt, wie sehr er sie schätzt und sie so jemand ist, den man eigentlich nicht verlieren möchte. Da Chief Boden von vielen Veränderungen gesprochen hat, bin ich mal gespannt, wie diese aussehen und wer davon letztlich alles betroffen ist.

"Durch Gabby ist mir etwas klar geworden..."

Endlich! Endlich! Endlich! Endlich hat Casey vor Brett zugegeben, dass er sie liebt. Ich habe ja gar nicht mehr damit gerechnet, dass wir das in dieser Staffel oder vielleicht überhaupt noch erleben. Doch Casey hat es gesagt! Dass Brett vollkommen perplex gewesen ist, kann ich sogar verstehen, denn sie hat definitiv Gefühle und Mikami hat das gesagt, was alle denken: Man merkt, dass zwischen den beiden etwas ist, was man nicht leugnen kann. Ich hoffe nur, dass sie sich jetzt nicht wieder zurückzieht und drüber nachdenken muss. Auf dieses Spielchen habe ich und wahrscheinlich die meisten anderen wohl keinen Bock mehr.

Ich kann aber durchaus verstehen, dass sie frustriert darüber ist oder besser gesagt war, dass Casey noch immer so ein enges Verhältnis zu Gabriela Dawson hat, was ihr praktisch vor Augen führt, dass sie das niemals wird haben können und dabei hat sie es schon längst. Ich glaube, Casey musste sich selbst darüber klar werden, dass er zwar noch immer Gefühle für Dawson hat, diese sich aber nicht darauf beziehen, dass er noch in sie verliebt ist, sondern dass er einfach eine enge Freundschaft zu ihr hat und damit schließt sich eigentlich auch ein Kreis. Ein Kreis scheint sich auch bei Gallo und Mikami zu schließen – der Kreis der Freundschaftszone, denn diese wurde durchaus überschritten.

"...und Sie werden mich kennenlernen..."

Joe Cruz hat sich in jedem Fall entwickelt, wenn man mal bedenkt, wie er zu Beginn der Serie gewesen ist. Er war schüchtern, verängstigt und hatte somit auch nicht so wirklich Durchsetzungsvermögen. Dazu kommen noch seine gescheiterten Beziehungen, nicht zuletzt auch die mit Brett. Cruz hat mit Chloe wirklich eine Frau gefunden, die zu ihm passt und bald werden sie zu dritt sein, worauf ich mich schon freue.

Natürlich kann man ihn dann verstehen, dass er gut für seine Familie sorgen möchte. Aber auch dies hat seine Grenzen, denn in erster Linie ist er mit Leib und Seele Feuerwehrmann. Ich könnte zwar verstehen, wenn er den Job wechseln würde, wegen der Gefahren und weil er mit der Geburt seines Sohnes noch mehr Verantwortung trägt. Allerdings sind auch Boden und Christopher Herrmann Väter, daher gehe ich mal davon aus, dass sich Cruz eher an den beiden orientiert.

Das Angebot von Mark Newcomb ist zwar wirklich lukrativ, aber ich kann Cruz verstehen, dass er abgelehnt hat. Ich habe nur die Befürchtung, dass wir nicht das letzte Mal das 'Vergnügen' mit Newcomb hatten und ich habe auch das ungute Gefühl, dass der Typ gefährlich ist.

Fazit

Diesmal hat man in meinen Augen verdammt viel Wert auf Verbindungen, Ehrungen und Wertschätzungen gelegt, was mir sehr gut gefallen hat. Ich denke, im Staffelfinale erwartet uns ein verdammt großer Knall – welcher Art dieser ist, wird man sehen.

Daniela S. - myFanbase

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