Crazy s--t that almost happened: O.C., California-Ausgabe

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O.C., California
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Seit der letzten Novemberwoche 2023 gibt es die englischssprachige Ausgabe von "Welcome to the O.C.: The Oral History" zu kaufen und darin gibt es jede Menge Hintergrundinfos zur beliebten TV-Serie "O.C., California", die von 2003 bis 2007 auf FOX lief. Wir haben im Netz mal all die Infos gesammelt, die die Serie auch völlig anders hätte aussehen lassen können. Auf der offiziellen Verlagswebseite findet ihr außerdem einen Blick ins Buch, um euch selbst ein Bild zu machen.

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  • Johnny Harper war eine wichtige Nebenfigur in der dritten Staffel. Serienschöpfer Josh Schwartz enthüllte zu seiner Schande, dass Sebastian Stan für die Rolle vorgesprochen hat und aber stattdessen Ryan Donowho gecastet wurde. Tatsächlich gab Schwartz auch an, keinerlei Erinnerungen an sein Vorsprechen zu haben. Offenbar sollte eine Zusammenarbeit sein, denn der inzwischen sehr bekannte Stan bekam schließlich eine Rolle in "Gossip Girl", die nächste Serie, die Schwartz gemeinsam mit Stephanie Savage gemacht hat.
  • Kaitlin Cooper ist in ihren Anfängen in der Serie von Shailene Woodley dargestellt worden. Später musste für ihre größere Einbindung das Schauspielalter angepasst werden, so dass es einen Recast geben sollte. Viele bekannte Serienstars wie Hayden Panettiere, Britt Robertson, Lily Collins und auch Emma Stone sprachen vor. Stone war lange auch eine Favoritin, weil sie größere optische Ähnlichkeit zu Melinda Clarke alias Julie Cooper aufwies. Doch Schwartz empfand sie letztlich noch als zu 'grün hinter den Ohren'. Die Rolle ging letztlich an Willa Holland.
  • Für die Hauptrolle Ryan Atwood hat u. a. auch Chris Pine vorgesprochen. Er wurde von Castingdirektor Patrick Rush aber früh aussortiert, denn er hatte damals größere Akneprobleme. Rush, der in seiner Teenagerzeit mit ähnlichen Problemen zu kämpfen hatte, fühlte Mitleid, aber im Nachhinein kann er das locker sehen, da Pine auch ohne "O.C, California" Karriere gemacht hat. Ein Anwärter auf die Rolle von Ryan war auch Garrett Hedlund, der aber mitten im Castingprozess eine Filmrolle ergatterte.
  • Marissa Cooper wurde bekanntlich von Mischa Barton gespielt, doch eine vielversprechende Kandidatin war damals auch Olivia Wilde, die vor allem von der Produzentin Susan Rovner von Warner Bros. vehement unterstützt worden ist. Letztlich fiel die Entscheidung aber anders aus und Wilde wurde wieder interessant, als die Rolle der Alex Kelly besetzt werden musste. Im Rennen um die Rolle von Marissa war derweil auch Kate Mara.
  • Tate Donovan hat die Rolle von Jimmy Cooper bekommen. Sein härtester Konkurrent um die Rolle war Andrew McCarthy, der sich im Castingprozess sehr empathisch mit den Beweggründen von Jimmy zeigte, warum er Julie geheiratet hat. Das hat Savage und Schwartz sehr beeindruckt, letztlich machte doch Donovan das Rennen.
  • Ähnlich anders hätte auch Sandy Cohen aussehen können, denn Jon Cryer war eine der Favoriten. Peter Gallagher setzte sich schließlich durch.
  • Die ursprüngliche Serienidee, die Schwartz und Savage vorgestellt haben, hätte dem späteren Vorwurf von mangelnder Diversität vorbeugend entgegengewirkt. Eigentlich hätte es um Latina Lucy Muñoz gehen sollen, die Tochter eines Gärtners, der für eine reiche Familie arbeitet. Während sie gerne Teil dieser Welt geworden wäre, wäre ihr männlicher Gegenpart, Ryan Atwood, Sohn der reichen Familie gewesen, der diesem Leben unbedingt entkommen will. Der Pitch wurde letztlich abgelehnt, weil Studio Warner Bros. Television damals ähnliche Serien in der Entwicklung hatte.
  • Beinahe hätte es ein Spin-Off gegeben. Dieses wurde von Fox bei den Upfronts 2004 angekündigt, obwohl damals keinerlei Material existierte. Die Serie sollte den Titel "Athens" tragen. Inhaltlich war die Serie als spirituelle Begleitserie der Mutterserie geplant und hätte an einem College in New England gespielt, wo ein junger Professor eine Verbindung zu einem problematischen Studenten aufbaut und dadurch auch Kontakt mit dessen Altersgenossen bekommt. Letztlich wurde die Serie aber wegen Bedenken, ob ein Spin-Off bereits nach einer Staffel der Mutterserie funktionieren kann, und wegen finanziellen Streitigkeiten mit Warner Bros. gestrichen.
  • Später gab es dann immer weitere Ideen für mögliche Spin-Offs, wie beispielweise Anna Stern (Samaire Armstrong) in Pittsburgh, wie Summer Roberts (Rachel Bilson) eine Modeschule in L.A besucht oder aber eine Serie über ein Internat in Santa Barbara. Das hätte den Titel "Pretty Things" getragen. Einen Versuch in diese Richtung gab es tatsächlich auch mit #3.24 Der Mann des Jahres, denn Marissa reist dort ans Internat zu ihrer Schwester Kaitlin, um ihr zu helfen. In dieser Episode hat Lucy Hale auch die Mitbewohnerin Hadley gespielt.
  • Nachdem Schwartz während Staffel 1 von Benjamin McKenzie und Ashton Kutcher für dessen Show "Punk'd" reingelegt wurde, gab es für Staffel 2 Überlegungen ihn als Gastdarsteller zu gewinnen. Konkret war das für die Episode #2.23 Die Qual der Wahl geplant, in der letztlich George Lucas in einem Cameo-Auftritt zu sehen war, weil seine Tochter Katie ein großer Fan war. Kutcher sollte einen Schauspieler darstellen, der Interesse zeigt, in der Adaption des Comicbuchs Atomic County mitzuwirken.
  • Marissa ist am Ende von Staffel 3 gestorben. Doch es hätte auch viel früher soweit sein können, denn Fox hatte gewisse Bedenken, ob Barton wirklich das Gesicht der Serie bleiben sollte und so wollte man sich vorbehalten, sie schon in Staffel 1 sterben zu lassen. Da Barton beim Publikum aber so gut ankam, wurde diese Idee schnell wieder verworfen. Marissas tatsächlicher Serientod hat "O.C, California" dann auch tatsächlich eine längere Laufzeit gekostet, denn die Entscheidung konnten viele Fans nicht verwinden.
  • Savage und Schwartz haben als Showrunner ursprünglich "Untitled" von Interpol als Song für das Serienintro gewollt. Das war dem Sender aber zu düster, so dass es letztlich "California" von Phantom Planet wurde.

Dazu enthüllt das Buch auch noch einige andere spannende Details:

  • Für den Pitch einer Serie werden oft prototypische Schauspieler*innen genannt, um so dem Studio einen Einblick zu geben, wie die Rolle aussehen könnte. Savage und Schwartz nannten dabei folgende Namen für ihre Hauptrollen: Jeff Goldblum für Sandy, Michelle Pfeiffer für Kirsten Cohen, Dennis Quaid für Jimmy, Kate Bosworth für Marissa, Josh Hartnett für Ryan und Jason Schwartzman für Seth Cohen.
  • Castingdirektor Patrick Rush hat parallel für "Everwood" und "O.C, California" gearbeitet. Nachdem er Shannon Lucio für die Rolle der Lindsay Gardner gewonnen hat, wurde ihm von den Produzenten von "Everwood" vorgeworfen, dass er die guten Schauspieler*innen alle zu "O.C, California" lotsen würde. Rush wiederum konnte sich daran erinnern, dass Lucio bei einem Vorsprechen wegen der Ähnlichkeit zu Hauptdarstellerin Emily VanCamp abgelehnt wurde. Letztlich wurde Rush dennoch gefeuert.
  • Adam Brody gibt in dem Buch zu, dass er nach der ersten Staffel schwer mit seiner Einstellung zur Serie zu kämpfen hatte. Nicht nur für viele Fans, sondern auch für den Darsteller hat die Qualität der Serie zunehmend abgenommen. Brody las deswegen die Drehbücher nicht mehr und ließ sie vor seinem Trailer stapeln. Zudem wurde auch seine Abneigung gegen die Drehbücher für alle sichtbar. Während Brody schwört, dass er immer höflich blieb und niemandem am Set warten ließ, so sei ihm seine Abneigung heute unangenehm: "Ich habe es in keiner Weise verborgen, und ich bin sicher, dass ich mich offen lustig gemacht habe. Also darüber bin ich nicht stolz." Um das auf dem Bildschirm aufzufangen, wurde Seth in Staffel 3 eine Abhängigkeit von Gras geschrieben. Auch McKenzie gab zu, dass auch andere nicht mehr so zufrieden waren, so dass Brodys Einstellung sich auch auf andere übertragen hat, so dass die Stimmung immer angriffslustiger wurde. Bilson, die in Teilen der Serie privat mit Brody zusammen war, stand oft zwischen allen Stühlen, da sie stets mit voller Energie durchgezogen hat. Tatsächlich wäre die Attitüde von Brody ihm beinahe auch schon beim Casting zum Verhängnis geworden, doch beim zweiten Versuch hätte er alle vom Hocker gerissen.
  • Savage beschreibt, wie überrascht sie war, wie Fox unterstützend eingefordert hat, dass Marissa ihre Sexualität erkundet und dadurch mit Alex in Kontakt kommt. Speziell die Marketingabteilung haben auch sexy Szenen eingefordert, während nach und nach aber Gesellschaften des Senders Bedenken äußerten und Drohungen aussprachen. Da parallel aber Fox von der Kontroverse von Janet Jackson und Justin Timberlake beim Super Bowl erschüttert wurde, wurde letztlich die erste Darstellung eines Kusses zwischen Marissa und Alex drastisch verändert. Während in der Promo dennoch ausgiebig Werbung gemacht wurde, war das Ergebnis dann er keusch. Savage spricht rückblickend von einer "verwirrenden" Zeit.
  • Bei den Proben einer Sexszene zwischen Marissa und ihrem Freund Luke Ward, der von Chris Carmack gespielt wurde, war Bartons Mutter anwesend. Carmack gesteht in dem Buch, dass es maximal unangenehm bei den Proben war, aber dass er im Nachhinein respektiert, dass Bartons Mutter so auf ihre Tochter geachtet hat.
  • Als für Staffel 4 die Hochzeit von Summer und Seth gedreht wurde, waren Bilson und Brody zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr zusammen und am Set war es nicht immer einfach. Bilson verlangte daher, dass das Kleid wie ein Entwurf geschneidert wurde, das sie nie im echten Leben angezogen hätte, um so sicherzustellen, dass sich der Dreh nicht zu persönlich anfühlte.

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Weitere Ausgaben von Crazy s--t that almost happened haben wir auch zu The Big Bang Theory (siehe hier) und zu Stranger Things (siehe hier).

Quelle: The Hollywood Reporter, Entertainment Weekly, Deadline, New York Post, The Rolling Stone, Hollywood Life



Lena Donth - myFanbase
05.12.2023 10:29

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