Bewertung

Review: #7.03 Todeslabyrinth

Foto: Michael C. Hall, Dexter - Copyright: Paramount Pictures
Michael C. Hall, Dexter
© Paramount Pictures

Und wieder schaffen es die Macher von "Dexter", mich zu überraschen. Diese Episode war zwar von der Spannung her nicht so stark, wie die beiden zuvor, dennoch hatte sie starke Momente und konnte überzeugen. Meine Neugier ist jetzt riesengroß und ich kann gar nicht abwarten, zu sehen, womit wir Zuschauer als Nächstes rechnen können.

"I want to continue to be honest with you, Deb, but I have to be free to be who I am."

Die Überwachung von Deb geht auch in dieser Folge weiter, was für mich zu erwarten war. Immerhin will sie alles tun, damit ihr Bruder keinen Mord begeht und verfolgt ihn deshalb auf Schritt und Tritt. Dass Dexter damit nicht umgehen kann, ist für mich verständlich. Auch dass sich Aggressionen in ihm anstauen und er jeden Moment kurz vor dem Zusammenbruch steht, kann ich nachvollziehen. Er hat jahrelang nach einem bestimmten Muster gelebt und dieses ist dank Deb nun komplett durchbrochen. Er muss sich anpassen und kann seinem Dark Passenger keinen freien Lauf lassen. Es war interessant zu sehen, wie er sich nach einem Mord sehnt und kurz davor ist, jemanden umzubringen, der es gar nicht verdient hat, nur weil er an seine Grenzen gerät. Ich musste sogar ein wenig schmunzeln, als es dann auch noch Masuka erwischt hat. Doch das waren nur Gedanken und zu einem Mord ist es dann glücklicherweise nicht gekommen. Deb hat es verhindert und Dexter damit bis ans Limit gebracht.

Ich war überrascht, dass er in der Unterhaltung mit ihr so ehrlich war und ihr klar gemacht hat, dass er durchdrehen wird, wenn sie ihm nicht seinen Freiraum gibt. Dass Deb erstmal so tut, als ob sie Dexter nicht mehr folgen würde, habe ich mir gedacht, doch ich habe nicht mit dieser Wendung gerechnet. Ich dachte, dass sie Dexter folgen wird und dann sieht, dass er kurz vor einem weiteren Mord steht. Dass er sie aber in die gesamte Geschichte mit einbezieht, war überraschend und doch gut umgesetzt, weil ich damit nie gerechnet hätte. So versucht Dexter aber nach den Regeln seiner Schwester zu leben, ehrlich zu ihr zu sein und ihr vor Augen zu führen, was er da eigentlich macht und nach welchem Code er lebt. Dass Deb davon nicht begeistert ist, war zu erwarten, doch ich fand Dexters Erklärungen wirklich glaubhaft. Mich hätten sein Verhalten und besonders seine Aussagen ebenfalls zum Nachdenken gebracht, weshalb ich gut finde, dass Deb hier danach handelt und sieht, dass Dexter irgendwo Recht hat.

Für sie muss das ein großer Schock sein, dass ihr Bruder tatsächlich die Wahrheit sagt und sie seinem Gespür folgen kann. Es ist genauso, wie sie er sagt: Er hat ihr jahrelang geholfen, die Bad Guys zu schnappen und er weiß, was er macht. Mir gefällt, dass Deb damit in eine sehr riskante Situation gerät und selbst kurz vor dem Tod steht, denn so muss es auch zu ihr durchgedrungen sein, dass ihr Bruder wirklich nur die schlimmen Menschen umbringt. Ich glaube, anders hätte sie es niemals begriffen. Was das jetzt für die beiden bedeutet, da bin ich überfragt. Wie bereits erwähnt, hätte ich nie gedacht, dass wir so früh in der Staffel bereits an den Punkt kommen, dass Deb Dexter quasi laufen lässt. Was erwartet sie nun? Dass er weiterhin seine Aggressionen und seinen Dark Passenger an den Menschen auslebt, die es verdient haben? Dass er vielleicht zur Besinnung kommt? Ich habe keine Ahnung, doch ich bin mir sicher, dass Deb jetzt erstmal zurückweichen wird und ihre romantischen Gefühle für Dexter erstmal beerdigt sind. Sie ist verwirrt, weiß nicht mehr wo Richtig und wo Falsch ist, und muss sich sortieren. Ich kann sehr gut verstehen, dass sie Dexter nicht in der Nähe haben will. Aber was bedeutet das für ihren Job? Wird sie ihn einfach leben lassen? Wird sie ihn verhaften? Da bin ich momentan wirklich überfragt und freue mich sehr auf die weitere Entwicklung. Bisher bin ich begeistert.

"If you knew there was a murderer out there and you could do something to stop him before he killed again, could you let it go?"

Eine weitere Handlung, die mich ebenso fesselt, ist das Verhalten von Isaak. Ich kann ihn immer noch nicht wirklich zuordnen. Ich verstehe auch nicht so ganz, wieso er unbedingt nach Viktor gesucht hat und nun unfassbar wütend ist, dass dieser nicht mehr am Leben ist. Mich spricht diese Story sehr an, weil da bestimmt noch einiges dahinter steckt und das alles bisher sehr geheimnisvoll ist, ebenso wie Isaak. Dieser Charakter spricht mich an und ich bin froh, dass er als Nebenstrang zur Hauptstory eingebaut wurde. Vor allem jetzt, wo er Dexter langsam auf die Schliche kommt. Immerhin weiß er seinen Namen und er weiß auch, dass Dexter mit Viktors Verschwinden zu tun hat. Es kann sich nur noch um wenige Episoden handeln, bis die beiden erneut aufeinandertreffen. Das erste Treffen fand bereits hier statt, doch keiner der beiden wusste, mit wem er es zu tun hatte. Auch hier musste ich lachen, denn Isaak will den Mörder von Viktor, der direkt vor ihm steht und Dexter will so schnell wie möglich seinen nächsten Mord begehen. Dass die beiden dann ausgerechnet ein wenig Smalltalk miteinander führen, war sehr unterhaltsam. Das nächste Treffen wird mit Sicherheit ganz anders ablaufen.

In diesem Zusammenhang muss ich leider aber auch erwähnen, dass es mich enttäuscht hat, dass Louis von Isaak getötet wurde und nicht von Dexter. Schließlich hat Louis ihm das Leben sehr schwer gemacht und nach der letzten Folge dachte ich wirklich, dass Dexter ihn beseitigen wird. Und irgendwie hätte ich es mir auch gewünscht. So hätte man Louis in Angst und Schrecken vor Dexter sehen können, doch auf diese Weise wurde Louis einfach so beseitigt und Dexter hatte nichts damit zu tun, also nicht direkt. Vielleicht ist dies auch der Grund, weshalb Dexter und Isaak aufeinandertreffen, denn Dexter wird mit Sicherheit die Blutspuren auf seinem Boot finden. Auch wenn mich die Sache neugierig macht, so hätte ich mir dann doch einen Showdown zwischen Dexter und Louis gewünscht, denn hier bekam Louis' Charakter nicht die Bedeutung, die ich ihm in der sechsten Staffel noch gegeben habe. Das alles ging jetzt zu Ende, ohne dass Dexter selbst damit zu tun hatte und das enttäuscht mich. Aber gut, man kann ja nicht alles haben.

"I'm taking out the trash. The trash that would otherwise be left to putrefy."

Was mich ebenfalls weiter enttäuscht, ist die Story von Quinn und Nadia. Es war ja eigentlich klar, dass sich zwischen den beiden etwas Ernsteres entwickelt und das kann ich nicht gutheißen, weil es Quinn weiterhin unsympathisch macht. Anstatt ihm eine Story zu geben, mit der er glänzen kann, fällt er erneut in das alte Muster zurück und das finde ich schade. Ganz besonders, weil man natürlich jetzt schon weiß, dass sein Plan tierisch in die Hose gehen wird. Jemand wird darunter leiden und ich tippe jetzt mal darauf, dass Nadia nicht lange überleben wird. Und ob diese Beziehung jetzt wirklich sein muss, ist fraglich, mich interessiert dies jedoch herzlich wenig.

Viel mehr interessiert mich da der neue Charakter der Hannah McKay. Man hat Yvonne Strahovski nicht lange gesehen, doch das, was man von ihr gesehen hat, hat meine Neugier entfacht. Wieso ist Dexter auf einmal so nervös bei ihr? So kennt man ihn gar nicht und ich möchte wissen, was da dahinter steckt. Ist es ihre Vergangenheit, die ihn so aus der Bahn wirft? Ist es ihr Verhalten? Ihr Aussehen? Ich denke, dass wir bald mehr erfahren werden und darauf freue ich mich, weil ich Dexter gerne in diesem Zustand gesehen habe. Er war total überfordert und das passiert ihm ja normalerweise nie. Vielleicht war es die allgemeine Situation oder Anspannung, ich bin aber neugierig und glaube, dass hier noch mehr dahinter steckt. Man sieht also, dass "Dexter" mit dieser Staffel viele neue Fragen aufwirft und die Spannung bisher halten kann.

Fazit

Auch diese Episode von "Dexter" war stark und konnte gut unterhalten. Jedoch gibt es für das Ende von Louis sowie Quinns Story Punktabzug, weil ich hier mehr erwartet hätte. Ebenso hätte mich Laguertas weiteres Handeln interessiert, womit ich selbst nie gerechnet hätte, dass ich das sage.

Alex Olejnik - myFanbase

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