Bewertung

Review: #12.05 On the Hook

Foto: Christian Stolte & David Eigenberg, Chicago Fire - Copyright: 2024 Open 4 Business Productions LLC. All Rights Reserved.; Adrian S Burrows Sr/NBC
Christian Stolte & David Eigenberg, Chicago Fire
© 2024 Open 4 Business Productions LLC. All Rights Reserved.; Adrian S Burrows Sr/NBC

Mit der letzten Episode von "Chicago Fire" war ich ja nicht sonderlich zufrieden, weil mir die Ereignisse eigentlich kaum in Erinnerungen blieben und ich nun auch glaube, dass es sich dabei nur um eine Füllerfolge gehandelt hat, um sich auf die nächsten Dinge vorzubereiten, um dabei aber noch nichts groß zu verraten. Eins der großen Dinge ist auf jeden Fall die Hochzeit von Sylvie Brett und Matt Casey, auf die ich mich schon unglaublich freue. Es wurden aber auch schon mit dieser Episode weitere Dinge angedeutet, die noch sehr wichtig im Staffelverlauf werden könnten. Hatte man mich also diesmal am Haken?

Bleiben wir doch gleich mal bei Brett und ihren voranschreitenden Hochzeitsplanungen. Zu einer solchen gehört natürlich auch ein Junggesellinnenabend. Diesen hätte ich zu gerne gesehen, weil ich glaube, dass er extrem ausgelassen und lustig gewesen sein muss. Allerdings spüren besonders Violet Mikami und Stella Kidd die Nachwirkungen, was doch sehr amüsant und herrlich war, wie peinlich berührt Kidd war, was sie Kelly Severide getextet hat. Auch bei Violet lässt man ja immer weiter durchblicken, wie wenig abgeneigt sie von Sam Carver ist und dass man hier wohl wirklich eine Beziehung beabsichtigt oder eine Anziehungskraft, die ja offenbar erst einmal einseitig ist. Aber da ist der Weg noch etwas weit. Ich werde auf jeden Fall die Freundschaft dieser drei Mädels vermissen, denn auch wenn ihr Beruf oftmals nicht von Leichtigkeit geprägt ist, so sind es doch immer wieder diese Momente und die sind so extrem wichtig.

Ich bin aber absolut nicht damit einverstanden, dass man Brett jetzt noch immer Steine in den Weg schmeißt und dass man an ihren Fähigkeiten als Sanitäterin Zweifel säen will. Irgendwie hatte ich auch speziell nach dem Einsatz in der Sporthalle und allem, was danach kam, Vibes von Gabriela Dawson. Ich mochte Dawson zwar zum Ende hin absolut nicht mehr, weil sie extrem egoistisch gehandelt hat, aber im Grunde war sie eben auch eine gute Sanitäterin, bei der man auch teilweise die Fähigkeiten nicht zu schätzen wusste. Bei Brett tat es mir in manchen Szenen echt weh, zuzusehen, dass man ihr wirklich anlasten wollte, dass es zu Problemen bei dem Einsatz kam und dass sie möglicherweise Schuld daran trägt, wenn Jared neurologische Schäden zurückbehalten hätte. Hier muss ich dann auch mal direkt ein Lob an Violet aussprechen. Ich fand es soooo toll, wie sie Brett verteidigt hat und ich hatte zeitweise den Eindruck, dass sich die Seiten gewechselt haben. Ich meine damit, als Emma Jacobs Violet schlecht machen und loswerden wollte, war es Brett, die ihre Freundin und Partnerin verteidigt hat und nun ist es Violet. Somit sind wir dann auch beim Geben und Nehmen, was die 51 einfach auszeichnet.

Das Problem ist aber, Violet hat sich ziemlich respektlos gegenüber ihrer Chefin Paramedic Chief Robinson gezeigt, weil sie eben so im Flow und leidenschaftlich gewesen ist, dass es einfach so aus ihr herausgesprudelt kam. Robinson scheint aber eine Person zu sein, mit der absolut nicht gut Kirschen essen ist. Es steht zwar noch aus, wer Bretts Posten einnehmen wird, wenn sie mit Casey nach Portland geht, ich kann mir aber irgendwie gerade nicht vorstellen, dass es Violet sein wird. Vielmehr hatte ich beim Schauen den Eindruck gewonnen, als habe Robinson sie jetzt genauer im Auge, um nicht zu sagen auf dem Kieker. Ich glaube, hier baut man etwas Größeres auf, dessen Ausmaß ich aber noch nicht abschätzen kann. Die Auflösung des Falls um den angeblich defekten Monitor und um den angeblichen Fehler Bretts fand ich dann sehr simpel und logisch, dass es an den eingetrockneten Pads lag. Wobei ich mich aber auch tatsächlich gewundert habe, warum das nicht vorher nochmals kontrolliert wurde, zumal der Rettungswagen und sein Material sowieso ständig überprüft werden.

Aber ich bin jetzt tatsächlich von meinem eigentlich angesprochenen Thema abgewichen: Die Hochzeitsvorbereitungen. Ich musste bei der letzten Szene ja doch mächtig grinsen, wo die beiden jetzt offenbar heiraten werden. Praktisch habe ich mir auch noch selbst ein Ei gelegt. In einer meiner Reviews war ich ja froh drum, Tony endlich mal mit einer ernsthaften Geschichte zu sehen. Es kam mir auch nicht mal komisch vor. Aber eigentlich hätte ich mit diesem Ausgang rechnen müssen. Mal sehen, was nun draus gemacht wird. Langsam wird ja die Zeit knapp und ich erhoffe mir durchaus eine Traumhochzeit ohne negative Vorkommnisse. Im Übrigen könnte man die auch gut nutzen, damit Brett wirklich mal mit einem Preis für ihre Leistung bekommt, wie es von Violet vorgeschlagen wurde.

Wo wir schon mal beim Spaß sind, fand ich die Sessel-Aktion von Christopher Herrmann und Darren Ritter auch unterhaltsam. Ich mag es sowieso gerade total, wie sich ihre beginnende Freundschaft entwickelt und festigt. Zwar war die Sessel-Aktion jetzt nichts, wo ich sagen würde: Habe ich unbedingt gebraucht, aber es war zumindest etwas, was nochmals unterstrichen hat, wie wichtig es für Herrmann ist, auch etwas für sich zu haben, auch wenn er den Massagesessel letztlich ins Molly's verfrachtet hat und jeder etwas davon hat. Aber er kann ihn ja quasi sein Eigen nennen, da er auch der Chef im Molly's ist. Lustig fand ich dann auch bei dem ganzen Rumschieben, wie er nochmal auf seine ramponierten Ohren hingewiesen hat. Dabei fiel mir auch ein, dass es David Eigenbergs Charakter in "And Just Like That..." ja ähnlich geht. Dann hätten wir auch noch Joe Cruz und seinen Slamigan. Schön, dass dieser nicht in Vergessenheit geraten ist, da er ihn ja schon lange in der Serie begleitet. Es war zwar nur Mittel zum Zweck, um vielleicht auch ein bisschen mehr Story in die Episode zu bringen, aber es ist durchaus toll, wie Cruz eigentlich in seiner Vaterrolle aufgeht und bereits jetzt an Javis Zukunft denkt, auch wenn ich bei seiner Art dann doch schmunzeln musste.

Zum Abschluss möchte ich noch auf ein Thema zu sprechen kommen, bei dem ich erst dachte, man würde es nur in "Chicago P.D." behandeln. Wir sprechen ja aber hier von OneChicago, was bedeutet, dass es ziemlich unsinnig wäre, wenn man es tatsächlich nur in der Cop-Serie behandeln würde. Es geht um das Thema mentale Gesundheit und mit PD, "Chicago Fire" und auch "Chicago Med" haben wir ja drei Serien, in denen es um Berufe geht, bei denen man schlimme Dinge sieht und das oftmals wirklich die mentale Gesundheit beeinträchtigt. Interessant finde ich bei der Mutterserie, dass man dafür offenbar einen Nebencharakter betraut, der noch nicht mal solange Feuerwehrmann ist, sondern vormals Boxer gewesen ist. Die Rede ist von Derrick Gibson. Ein bisschen hatte ich bei dieser Episode auch den Eindruck, man würde Sam Carver zwar deutlich weniger als in der letzten Staffel sehen (weswegen er sicherlich noch immer Nebendarsteller ist), aber ihm auch wirklich einen wichtigen Auftrag erteilen. In der letzten Staffel war er der Neue, der auch mit seiner Vergangenheit und Narbe zu kämpfen hatte und er hat sich ziemlich ähnlich wie Derrick in dieser Episode gezeigt. Aber auch ihm wurde ja gezeigt, wie wichtig die 51 ist, damit man nicht alleine ist. Derricks Vergangenheit hat mich durchaus ins Nachdenken gebracht. Ich bin absolut kein Boxfan und werde es wohl auch nicht mehr werden, darauf will ich aber auch nicht hinaus. Ich will darauf hinaus, dass ihm nach dem Todesfall von seinen Anwälten geraten worden ist, nicht drüber zu sprechen und das ist so ziemlich das Falscheste, was man einem bei so einer Sache raten kann. Ich denke, Derricks Vergangenheit wird im weiteren Verlauf noch mehr beleuchtet und vielleicht geht er auch noch ein paar Rückschritte, eben weil er jetzt durch den Einsatz bzw. sogar durch die beiden Einsätze daran erinnert wurde und wie er selbst erzählt hat, hat ihn das ziemlich mitgenommen und mich würde es nicht wundern, wenn er da nach etwas zu verarbeiten hat. Wichtig und absolut richtig fand ich aber auch, wie Carver betont hat, dass anderen zu helfen wichtig ist, damit man nicht zurückblickt.

Fazit

Die Episode hatte mich eindeutig am Haken und die absolut richtige Mischung, damit ich großen Gefallen daran gefunden habe. Man merkt, dass sich Bretts Zeit langsam einem Ende zuneigt, man merkt aber auch genauso, wie neue Weichen gestellt werden, die die Staffel interessant machen können.

Daniela S. - myFanbase

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