Bewertung

Review: #8.11 Der magische Moment

Der Drama-Anteil war in letzter Zeit besonders hoch, weswegen dem Zuschauer diese Woche leichtere Kost präsentiert wurde, was aber leider nicht nur bedeutete, dass es humorvoller herging, sondern auch unspektakulärer.

Small steps

Das neue Familienglück von Meredith und Derek sorgte für die besten Szenen. Schon der Beginn der Folge zauberte ein Lächeln auf mein Gesicht. Zola ist ein unglaublich süßes Baby und nach all den Konflikten, die Meredith und Derek zu bewältigen hatten, ist es schön zu sehen, wie die beiden sich über die gemeinsame Zeit mit ihr freuen. Besonders freut man sich für Meredith, die in der Mutterrolle aufgeht und unbeschwert wirkt.

Wie jeder stolze Papa, versucht Derek seine Tochter auf Kamera festzuhalten, was natürlich nicht immer funktionieren will, ganz besonders dann nicht, wenn was Herausragendes passiert, wie zum Beispiel, dass Zola zum ersten Mal läuft. Jeder kennt so einen Moment, in dem das Gerät den Geist aufgibt oder der Akku leer ist. Aus diesem Grund war das ein humorvoller Abschluss der Folge und die Hauptsache ist, dass beide überhaupt anwesend waren, als die Kleine lief, denn darüber hat sich Meredith schließlich Sorgen gemacht.

Mit kleinen Baby-Schritten möchte Bailey die Beziehung mit Ben angehen, worüber sich beide zunächst nicht wirklich einig waren. Dabei verstehe ich durchaus beide Parteien, denn das Zusammenziehen ist schon ein großer Schritt, auch wenn Bailey und Ben schon mal zusammen waren. Doch genau diese erste Beziehung hat gezeigt, wie gut sie zusammen passen und miteinander umgehen, vor allem da Ben keine Probleme mit Tuck hat.

Nichtsdestotrotz wurde der Konflikt in die Länge gezogen und ich kam nur deswegen auf meine Kosten, weil Meredith da als Puffer mit hineingezogen wurde. Allein schon Baileys Worte, als sie Meredith für diese Puffer-Rollegewinnen wollte, waren zum Schießen. Die ganze Zeit hat sie Merediths Leben kritisiert, unter anderem dafür, dass jeder darüber Bescheid weiß, was Bailey selbst unbedingt vermeiden möchte. Einfach nur herrlich, als Meredith entgegnete, dass das nicht mehr möglich sei.

Andy and Brandi Evans

Ein Großteil der Folge beschäftigte sich mit dem Eingriff an Siamesischen Zwillingen, worauf sich die Ärzte lange vorbereitet hatten, und was alles in allem unspektakulär verlaufen ist. Viel schlimmer waren da Arizonas ständige Bemerkungen, die meine Nerven strapazierten. Ihre Fürsorge für die Babys in allen Ehren, aber die Teamarbeit hat sie mit ihrem Verhalten nicht gefördert.

Apropos Teamarbeit, Webber hat bestens bewiesen, dass er dieses Wort nicht immer Ernst nimmt, und verhielt sich dieses Mal im Umgang mit Alex unprofessionell. Wie ein kleines Kind freute er sich darüber, dass er Alex zwei Möglichkeiten weggeschnappt hat, und sieht darin sogar eine Art Lehre. Wenn sich die Assistenzärzte so verhalten, dann kann man darüber hinwegsehen und findet es manchmal noch komisch, allerdings wirkt das bei Webber, dem ehemaligen Chefarzt, fehl am Platz.

Lexie kümmerte sich währenddessen um die besorgten Eltern der Zwillinge, die zwar sehr jung sind, jedoch bewiesen haben, dass sie bereit sind, diese Verantwortung zu tragen. Lexies Neid auf das junge Paar war überflüssig und diente letztlich nur dazu, um irgendwie noch zu zeigen, dass das Kapitel zwischen ihr und Mark noch nicht beendet ist. Mittlerweile zieht sich dieses Kapitel allerdings schon sehr und da muss auf jeden Fall etwas passieren, etwas großes, denn ansonsten bleibt es nicht spannend. Die peinliche Konfrontation der beiden lud zwar zum Fremdschämen ein, doch mehr auch nicht.

Tell me...again

Mit dem Tod von Henry gehen die Autoren anders um, als ich vorher angenommen habe. Teddy kann scheinbar das Handeln ihrer Kollegen verstehen, da sie nicht auf diese wütend zu sein scheint, obwohl sie erst so spät informiert wurde. Cristinas Part ist da nach wie vor wichtig und sie opfert ihre Zeit, um Teddy immer und immer wieder detailliert zu erzählen, wie sie Henry behandelt hat, wenngleich Teddy währenddessen andere Patienten operiert. Über Teddys psychische Verfassung machte man sich dementsprechend sofort Sorgen und die Situation wirkte ziemlich verstörend. Cristinas Durchhaltevermögen ist dabei beachtlich, weil sie alles links liegen lässt, sogar den Eingriff an den Zwillingen, und sich nicht mal bei ihren Kollegen beschwert. Bei April sah das allerdings anders aus. Sie musste Teddy assistieren und konnte die sich immer wiederholenden Worte irgendwann nicht mehr ertragen. Ihr emotionaler Ausbruch würde auch meine Reaktion widerspiegeln, denn ich könnte mir so was auch nicht den ganzen Tag anhören. Teddy brauchte das jedoch, um genau zu verstehen, was passiert ist. Zwischenzeitlich dachte man, dass sie Cristina die Schuld gibt, doch ihre Einsicht darüber, dass sie genauso wie Cristina gehandelt hätte, beweist das Gegenteil und ist herzzerreißend. Keiner hat einen Fehler begangen und Henry ist einfach gestorben.

Fazit

Der Fokus wurde nicht mehr so stark auf Teddy gelegt, doch das schadete der Folge im Endeffekt. Der Eingriff an den Zwillingen war nicht sonderlich spannend und hätte man die Storylines anders gewichtet, dann wäre das Ergebnis unterhaltsamer gewesen.

Lukas Ostrowski - myFanbase

Die Serie "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" ansehen:


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