Bewertung

Review: #4.03 Vandalenjagd

Foto: Michael C. Hall, Dexter - Copyright: Paramount Pictures
Michael C. Hall, Dexter
© Paramount Pictures

Was ist nur los? Eigentlich hätte diese Staffel nach der mehr schlechten als rechten dritten Staffel die Fans wieder zurück an Bord holen sollen. Diese Staffel hat auch alles, um genau das zu tun. Doch zumindest in den ersten drei Folgen tut sich die Serie hiermit schwer. Das jedoch liegt weniger daran, dass diese Staffeln keine Ideen hat, um zu überzeugen, sondern mehr daran, dass die Staffel bisher einfach noch nicht genug in Fahrt kommen konnte. Auch #3.03 Blinded By The Light ist da leider keine Ausnahme.

"Maybe now is the time to turn that around. Score a few points."

Schon vor Beginn der Staffel war klar, dass es im vierten Jahr mit Dexter auch um seinen Zwiespalt zwischen seiner Familie und seinem Serienmörderdasein gehen wird. In dieser Folge wird das einmal mehr deutlich. Einen Mord von Dexter haben wir schon lange nicht mehr gesehen, dafür aber seinen inneren Kampf gegen das Normalsein mitbekommen. Es ist dabei aber schon amüsant, Dexter dabei zuzusehen wie er vor den Nachbarn, Rita und seinen Kindern versucht, wie jeder die nachbarschaftliche Grillfeier zu genießen. Er schubst Astor in den Pool, weil sein Nachbar das mit seinem Sohn auch tut und blamiert die Teenagerin dabei bis ins Mark. Mehr Interessantes allerdings gibt es da auch nicht zu berichten.

"The last thing we need is a dangerous presence in our neighborhood."

Die Nachbarschaft bereitet Dex dann auch noch das Problem, da dort ein "bösartiger" Sprüher herumläuft, der in der Nachbarschaft Smilies an die Haus- und Gartentüren sprüht. Bösartig, möge der eine denken, langweilig der andere. Denn bis auf ein bisschen Arbeit, schadet die Sprüherei wohl wenig und die Aktion der gesamten Nachbarschaft ist dabei zwar irgendwie nachvollziehbar, dadurch aber nicht minder langweilig. Es interessiert doch den "Dexter"-Fan herzlich wenig, wer denn nun die Smilies gesprüht hat, ob Vater, Sohn oder sonst wer. Die Auflösung hätte kaum uninteressanter sein können, hat man den Zuschauer doch etwas zu plump im Verlauf der Folge auf die falsche Fährte gesetzt.

Dass sich Dex durch die Überwachung der Nachbarschaft nun beobachtet fühlt, ist klar, auch, dass er dem schnell ein Ende bereiten möchte, aber wieso bitte greift er seinen Nachbarn an und riskiert, entdeckt zu werden? Auch das Ende der Folge wirft Fragen auf. Soll es tatsächlich spannend sein, dass Rita Dex beim Zerstören einer Überwachungslampe beobachtet? Genau, aus diesem Vergehen wird sie gleich die Schlüsse ziehen, dass er ein Serienmörder ist. Wenn die Schuhe sie damals schon nicht dazu brachten, Dex zu misstrauen, wird es die kleine Zerschlagung wohl auch nicht tun. Zumal Rita in letzter Zeit auf erschreckende Weise auch zum kleinen Hausmütterchen herabgestiegen ist.

"Every Day is like survival."

Gut, Rita war jetzt nie die emanzipierte Superfrau, die alles alleine schaffte und selbstbewusst in der Weltgeschichte rumlief, aber sie war eine Frau, die wusste, was sie hatte und die sich nach den Vorkommnissen mit ihrem Ex-Mann ihr Leben selbst wieder zu etwas aufgebaut hatte. Seit der Geburt von Harrison bekommt man damit jedoch herzlich wenig mit. Rita ist dazu degradiert worden, im Auto schrecklich vor sich hin zu singen und sich auf nervende Weise um ihren Gatten zu sorgen. Hoffen wir, dass die Autoren bald noch etwas mehr mit ihr vorhaben, denn Julie Benz ist eindeutig zu mehr fähig.

"It always ends like this."

Was in dieser Staffel wohl auch noch im weiteren Verlauf ein großer Pluspunkt sein wird, ist die Geschichte rund um den Trinity-Killer. Er ist der Bösewicht der Staffel und übt schon ohne dass Dex ihn kennen gelernt hat, eine unglaubliche Anziehungskraft auf ihn aus. Es wird wohl ein großer Moment werden, wenn sich die beiden das erste Mal begegnen. Der Kontrast zwischen ihnen wird zumindest immer klarer. Dabei wird der große Vorteil der Serie wieder einmal ausgenutzt, den Serienmörder Dexter sympathisch wirken zu lassen, während Trinity einfach das komplette Gegenteil davon ist. Er ist unheimlich und unsympathisch. An dieser Stelle muss einmal mehr John Lithgow gelobt werden, der diesen fiesen Mörder so perfekt spielt, dass man selber Angst kriegen könnte.

Wie auch Trinity befindet sich seit Beginn der Staffel ja auch Lundy wieder in Miami. Eigentlich kein Wunder, dass es dabei zu einem heftigen Gefühlswirrwarr bei Debra kommt, war Lundy doch bisher ihre größte Liebe. Da ist es wenig verwunderlich, aber auch wenig interessant, dass sie von Anton langsam die Nase voll hat und wohl früher oder später wieder zu Lundy gehen wird. Hoffen wir bis dahin, dass es nicht zu groß ausgespielt wird.

Fazit

Eine Folge, die es sicherlich nicht öfter geben sollte. Bis auf Trinity gab es kaum Interessantes zu sehen und so bleibt nur die Hoffnung, dass es bitte bitte nächste Woche besser wird.

Eva Klose - myFanbase

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