Bewertung

Review: #9.13 Böses Blut

Es bahnen sich drastische Veränderungen im Seattle Grace/Mercy West an, was alle Ärzte zu spüren bekommen. Dabei erhält man endlich ein paar plausible Erklärungen für den bevorstehenden Wandel, während für mich an manch anderer Stelle immer noch Erklärungsbedarf besteht.

Dr. Cahill ist eine toughe Ärztin und es wäre leicht, sie als den ultimativen Bösewicht darzustellen, der das Schicksal des Krankenhauses in der Hand hält, doch Fakt ist, dass sie nur ihren Job macht. Diese Folge hat dazu gedient das zu klären, auch wenn Dr. Cahill durchaus früher hätte sagen können, dass das Krankenhaus aufgekauft werden soll. Und nachdem man diese überraschende Nachricht erst mal verdaut hat, fällt einem auch sofort auf, wie logisch diese Wendung doch ist. 60 Millionen Dollar ist eine immense Summe und dass man mit ein paar Sparmaßnahmen diesen Verlust kompensieren kann, erscheint fast schon unmöglich. Alles diente bisher dazu, das Krankenhaus möglichst lukrativ für einen Verkäufer aussehen zu lassen. So läuft es nun mal in der Wirtschaft. Natürlich bleibt es jedoch nach wie vor merkwürdig, dass dieser Käufer ein Krankenhaus ohne Notaufnahme möchte. Besonders müssen darunter April und Owen leiden, die nun mal Traumachirurgen sind und dadurch nicht in ihrem Spezialgebiet praktizieren können.

Was mich allerdings schon seit der letzten Folge beschäftigt, ist einfach die Tatsache, dass das Entschädigungsgeld für Meredith und Co. für den finanziellen Ruin des Krankenhauses verantwortlich ist und man hiervon nichts zu spüren bekommt. Mir geht es nicht darum zu sehen, dass sich Meredith und Co. schuldig für das Geld fühlen. Vielmehr geht es hier um eine sichtbare Reaktion auf diesen unglücklichen Verlauf der Dinge. Daraus könnte man so viel machen und vielleicht kommt das noch, doch dann wäre es irgendwie zu spät. Eigentlich hätte das schon in der letzten Woche thematisiert werden sollen.

Währenddessen erlernen Bailey, Meredith und Webber eine neue Operationstechnik, was im Grunde einfach nur auf das Standardisieren von Operationsverläufen hinausläuft. Jedem ist glasklar, dass es nicht mehr um die Patienten geht, sondern um das bloße Geld, und hier konnte ich bestens mit Webber mitfühlen. Dieses ganze Geschwatzt über größere Effizienz ist unerträglich. Und auch wenn Bailey aus Sorge um ihren Arbeitsplatz ihre Kooperation vortäuscht und mit einer tollen Anspielung auf "Die Tribute von Panem" aufwartet, weiß sie doch genau wie alle anderen, dass diese Veränderungen nicht für Zufriedenheit sorgen werden. Eine gute Nachricht gibt es dann doch noch: McBaby beginnt zu treten und Meredith kann sich endlich entspannen.

Der Fall von Cristina und Leah sorgt einfach nur für Kopfschütteln und der Tod von dem Jungen kann durchaus als sinnlos bezeichnet werden. Dass der Glaube im Weg zur Genesung stehen kann, ist einfach nur tragisch. Unter diesen Bedingungen kann ich Leahs Beweggründe völlig nachvollziehen und sie hätte fast schon - wie Izzie einst - einen großen Fehler begangen, wäre da nicht "Dr. Bob“ gewesen, also der Arzt, welcher hinter der neuen Videoüberwachung im Krankenhaus steckt. So sehr man sich über diese Überwachung aufregen kann, hat sie doch zumindest verhindert, dass Leah gefeuert wird. Cristina hat auf diesen Vorfall richtig reagiert und sich wie eine Lehrerin verhalten, auch wenn sie den Jungen genauso retten wollte. Durch ihr Mitgefühl steigt Leah noch ein wenig weiter in meiner Gunst.

Die Patientin von Arizona, Callie und Alex gehörte definitiv zu den Härtefällen. Ein so junges Mädchen zu sehen, welches bereits so depressiv ist, ist kein schöner Anblick. Da weiß man tatsächlich irgendwann nicht mehr, wie man mit so einem Menschen umgehen soll. Arizona ist letztlich aber die beste Person für diesen Job, konnte sie sich doch selbst schon aus ihrem schwarzen Loch reißen und wusste wie man den "Bad Cop" richtig einsetzt.

Lukas Ostrowski - myFanbase

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