Bewertung

Review: #8.14 Was zählt ist die Liebe

Rückblende: Am Valentinstag vor zwei Jahren wollten Derek und Owen mit ihren Frauen einen romantischen Abend verbringen, worauf diese aber nicht wirklich Lust hatten, denn Valentinstag ist nicht ihr Ding. Am Ende sorgte eine Katastrophe in einem Restaurant dafür, dass Meredith und Cristina sich vor dem romantischen Abend drücken konnten. Übrigens war Derek damals noch Chefarzt. Heute, eine gefühlte Ewigkeit später, trägt Owen den Chefarztkittel und während Derek und Meredith nun beide großen Bock auf ein bisschen Romantik haben, die sie als junge Eltern zuletzt entbehren mussten, sind Owen und Cristina so weit weg von Valentinstagsgefühlen, wie man überhaupt nur sein kann.

Einsame Herzen

Lexie hadert am Valentinstag mit ihrem Singledasein. In dieser Situation wirkt, wie bei "Grey's Anatomy" üblich, ein bestimmtes Patientenschicksal wachrüttelnd, so dass Lexie sich aufmacht, um Mark ihre immer noch vorhandenen Gefühle zu gestehen. Unglücklicherweise hat Mark bereits Besuch von Jackson. Dass die Anwesenheit von Ex-Freund Nr. 2 bei einer Aussprache mit Ex-Freund Nr. 1 herzlich unwillkommen ist, muss man nicht lang und breit erörtern. Lexies Versuch, Mark wieder näher zu kommen, hat sich damit erledigt. Vorerst. Die Staffel hat noch genug Episoden für ein oder zwei weitere Anläufe, allerdings wird es, je länger Mark mit Julia zusammen ist, nicht gerade einfacher für Lexie. Auch darüber, dass Jackson immer irgendwie mit drin steckt, da er nun einmal Marks erster und einziger Schützling ist, muss sich Lexie im Klaren sein.

Teddys Herz ist indessen nicht nur einsam, sondern auch voller Hass auf ihren einst besten Freund Owen. Sie kann ihm nicht vergeben, dass er sie nach Henrys Tod zunächst getäuscht hat. Es war natürlich abzusehen, dass Owen nach all dem, was rund um Henrys Tod geschehen ist, sobald keine Beliebtheitspreise mehr gewinnen würde, aber dass Teddy solche harten Worte finden würde, hätte ich auch nicht erwartet. Man ist als Zuschauer mal wieder gespalten. Einerseits sind Teddys Gefühle verständlich, sie wurde getäuscht und in falscher Sicherheit gewogen, was schon eine grausame Note hat. Für uns Zuschauer war es ja auch kaum zu ertragen, mit anzusehen, wie Teddy Spass im OP hat, ohne zu ahnen, dass ihr Mann tot ist. Ich jedenfalls habe nicht vor, mir diese Szenen in nächster Zeit noch einmal anzusehen. Zudem erscheint es aus psychologischer Sicht nachvollziehbar, dass Teddy all ihre Trauer und Wut auf eine Person projiziert. Andererseits hat man aber auch Mitleid mit Owen, denn das seine beste Freundin ihm den Tod wünscht, hat er bestimmt nicht verdient. Er musste verdammt schwere Entscheidungen treffen, um die ihn wohl kaum jemand beneidet, und wenn er irgendwie hätte verhindern können, dass Teddy ihren Mann verliert, dann hätte er es getan.

Teddys Hass auf Owen gibt Cristina zu denken. Sie will nicht, dass Owen für sie ebenso empfindet, und tut daher etwas, was sie noch nicht oft in ihrem Leben getan hat: sie fleht. Sie bittet Owen inständig, sie nicht zu hassen, und es wird deutlich, dass auch Owen keinesfalls mit solch einem Hass im Herzen enden will, aber lässt sich das wirklich noch verhindern? Schaffen Owen und Cristina es, dass ihre Liebe erhalten bleibt und nicht in Wut erstickt? Mein Optimismus diesbezüglich hält sich eher in Grenzen.

Romantik in all ihren Formen

Romantik ist, was man daraus macht. Ben überrascht Bailey mit einem Dinner mitten im Krankenhaus und beweist ihr damit, dass er sie sehr gut kennt und mit ihrem Workaholismus umgehen kann. Callie hat derweil Dereks Wohnwagen für sich und Arizona zu einer kleinen Liebeshöhle umgebaut, während Meredith und Derek überglücklich damit sind, einfach nur ihr Bett mal wieder für sich zu haben, ohne Baby drin.

Die Szene, in der es Meredith und Derek im Auto treiben wollen und von Lexie unterbrochen werden, die an die Scheibe klopft, ist übrigens eine nette Anspielung an den Moment, als Bailey damals in der fünften Episode Meredith und Derek beim Sex im Auto erwischt und genauso an die Scheibe geklopft hat. Was damals noch eine umstrittene Affäre war, ist heute eine Ehe, die zu Beginn dieser Staffel zwar mal wieder mächtig gewackelt, aber letztlich gehalten hat. In dieser Episode geht einem als Zuschauer das Herz auf, wenn man sieht, wie glücklich Meredith mit ihrer Familie ist und wie sie auch im Job entschlossen und selbstbewusst zu Werke geht. Wenn das dauerhaft so bleiben würde, was mir zu glauben aber schwerlich gelingt, dann wäre ich schon sehr zufrieden.

Maret Hosemann - myFanbase

Die Serie "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" ansehen:


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