Bewertung

Review: #14.06 Ein Tag am Meer

Nachdem man den Beginn der 14. Staffel dafür genutzt hat, die ganzen offenen Fragen der letzten Staffeln zu beantworten, geht es in #14.06 Come on Down to My Boat, Baby nun mit großen Schritten Richtung Zukunft. Dabei wurden auch mal wieder die Fälle stärker in die Serie mit einbezogen, während bei den Charakteren so viele neue Handlungsstränge in den Raum geworfen wurden, dass es gar nicht so leicht ist, sie alle unter einen Hut zu bringen.

"I don't wanna hide anymore."

Meredith hat es mit ihrer Operation auf das Cover eines wichtigen Wissenschaftsmagazins geschafft und ist damit natürlich in aller Munde. Zu recht, schließlich hat sie schon lange tolle Arbeit geleistet und verdient den Erfolg, der ihr jetzt zukommt. Noch dazu, wenn dieser Erfolg womöglich mit einem Harper Avery Award gekrönt wird. Ein bisschen hat mich das schon verwundert, immerhin arbeitet Meredith immer noch an einem Krankenhaus, das mit der Stiftung zu tun hat. Andererseits wurde Cristina damals ja auch nominiert. Mal sehen, ob Meredith den Preis auch tatsächlich bekommt – verdient hätte sie ihn.

Abgesehen davon hat sie sowieso schon wieder ihr nächstes Projekt ins Auge gefasst. Vielleicht kann Jo wieder mitmachen und dann hoffentlich auch endlich ihren Namen mit veröffentlichen. Denn die Zusammenarbeit zwischen den beiden hat mir echt gut gefallen, auch wenn es noch ein bisschen zu viel gezwungene Freundlichkeit von Merediths Seite aus war. Trotzdem hat die ja klargestellt, dass Jo sich ihren Platz verdient hat. Dass es eben kein Mitleidsbonus ist, wie Jo immer befürchtet.

Man konnte sich schon denken, wohin die Storyline führen würde, aber jetzt ist es offiziell: Jo will sich von ihrem Ex Paul scheiden lassen und endlich neu anfangen. Damit stehen uns wohl spannende Zeiten bevor, immerhin ist ja bekannt, dass ihr (Ex-)Mann noch einmal auftauchen wird. Nachdem sich viele darüber aufgeregt haben, wie sehr Jos Vergangenheit mit häuslicher Gewalt unter den Teppich gekehrt wurde, bietet sich nun natürlich die Chance, das nachzuholen. Gleichzeitig bedeutet das Ende des Versteckspiels auch, dass Jo endlich ohne Einschränkungen an ihrer Karriere (und ihrer Beziehung mit Alex) arbeiten kann. Schließlich sieht die gerade gar nicht schlecht aus, nachdem Jo von Richard als Chief Resident vorgeschlagen wurde.

"I wanna be in the game."

Jackson ist das klassische Beispiel für den Spruch, dass Geld alleine auch nicht glücklich macht. Jetzt kann er sich zwar Boote und Autos kaufen (aber hätte er das vorher nicht auch schon gekonnt?), aber wirklich zufrieden ist er nicht. Der kurze Männertrip auf das Boot war echt amüsant anzusehen. Trotzdem frage ich mich, wieso es ein paar Angelwettbewerbe gebraucht hat, um Jackson bewusst zu machen, dass er wieder in der Welt der Ärzte mitspielen will. Schließlich haben ihn die Konsequenzen seines Namens doch schon lange genervt. Naja, wie auch immer es zu der Erkenntnis kam: Jackson will wieder herausgefordert werden können und gibt deswegen Bailey die Hälfte seines Vermögens für ein Projekt. Das kam dann doch etwas überraschend, zumindest kann ich mich nicht daran erinnern, dass Bailey etwas in der Richtung geplant hatte. Andererseits wäre es nach Izzie nicht das erste Mal, dass einer der Ärzte einen Teil seines Erbes an das Krankenhaus gibt. Und so ist es sicher besser angelegt als in Booten, die keiner steuern kann.

Doch seine berufliche Zukunft war ja nicht die einzige Erkenntnis, die Jackson auf dem kleinen Bootstrip hatte. Inzwischen kann man wohl endgültig davon ausgehen, dass die Sache mit Jackson und Maggie tatsächlich angegangen wird. Hätte man das Ganze anders eingeleitet, hätte ich damit wohl auch gut leben können, aber nach dieser ganzen Familiennummer ist das jetzt echt merkwürdig geworden. Wieso kann man diese beiden nicht einfach befreundet lassen und zum Beispiel für Maggie eine nette (neue?) Bekanntschaft finden? Mit Tinder kennen sie sich ja alle aus.

"I want us to be friends."

Es hat mir sehr gut gefallen, dass die Folge mit einem klärenden Gespräch zwischen Amelia und Owen begonnen hat. So konnte gleich gezeigt werden, dass die beiden zwar erst einmal nicht mehr zusammen sein wollen, aber einander dennoch etwas bedeuten. Gerade Amelias Kommentar, dass ihre Liebe zu Owen kein Symptom des Tumors war, fand ich sehr schön, da das verdeutlicht hat, dass eben doch nicht alles komplett auf Amelias Tumor geschoben wird, sondern sie während der letzten Jahre durchaus noch eigene Emotionen hatte. Nur ist Amelia verständlicherweise verunsichert, wie viel von ihr durch ihren Tumor beeinflusst wurde.

Das hat man bei ihrem ersten Fall gesehen, bei dem Caterina Scorsone wirklich wunderbar Amelias Schwanken zwischen Tatendrang und Unsicherheit dargestellt hat. Dabei hat es mich gefreut zu sehen, dass Amelia bereit ist, Hilfe zu suchen. Zum Beispiel bei Webber, der wohl besser als so manch anderer versteht, wie sie sich fühlt. Abgesehen davon gefällt mir auch ihre Beziehung zu ihrem Mentor gut. Nicht nur, dass Dr. Koracick eine interessante Persönlichkeit hat, weswegen ich nur hoffen kann, dass er uns vielleicht noch ein paar Folgen erhalten bleibt. Er hat auch keine Bedenken, Amelia herauszufordern und das Beste aus ihr herauszulocken. Und genau sowas kann Amelia gerade brauchen. Zugegebenerweise, ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll, dass Amelia und Koracick dann miteinander im Bett gelandet sind (genauso wie bei Owen und Carina) aber vielleicht war das auch nur eine einmalige Sache, die zeigen sollte, dass die beiden nach Vorne schauen (und gleichzeitig ein Wink an frühere "Grey's"-Tage, als es noch normal war, dass sich jeder mit jedem in den Abstellkammern vergnügt hat).

Randnotizen:

  • Andrew hat aber auch einfach Pech mit seiner Wohnsituation. Und überhaupt, wie kann es sein, dass Carina mit ihrem Forschungsgebiet nicht DAS Gesprächsthema des Krankenhauses ist?
  • Die ganze Sache mit Nathan und Megan wurde wohl auch komplett abgehakt. Und Teddy ist anscheinend auch wieder weg?
  • Ben hat nun offiziell bekannt gegeben, dass er bei der Feuerwehr anfangen möchte. Jetzt stellt sich nur noch die Frage, wann genau der Spin-Off stattfinden wird. Vorausgesetzt, er überlebt das Gespräch mit Bailey...
  • Also ehrlich, sowas wie den "Gungina"-Fall gibt's auch nur bei "Grey's Anatomy".
  • Die neuen Anfänger sind jetzt also ausgewählt worden. Hoffentlich waren die männlichen Oberärzte von ihrem kleinen Ausflug nicht zu auffällig betrunken. Mal sehen, wie sie sich so anstellen! Und was hat es mit Andrew und Sam auf sich?

Fazit

Nach der Stand-Alone-Folge findet man in dieser Woche wieder zum üblichen lustig-rasanten Geschehen zurück. Dabei werden einige neue Storylines in die Wege geleitet, die alle durchaus Potential haben. Jetzt bleibt abzuwarten, ob es die neuen Staffel schafft, weiterhin so souverän ihre vielen Geschichten zu erzählen.

Denise D. - myFanbase

Die Serie "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" ansehen:


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