Bewertung

Review: #3.04 Rollenspiele

In jeder Serie gibt es diese Folgen, die als Lückenbüßer und Wegweiser für die nächsten Folgen gelten und daher zwar weniger spektakulär sind, aber im Nachhinein oft als sehr wichtig angesehen werden. Diese Folge scheint einen solchen Zweck zu erfüllen.

Viel passiert ist in #3.04 All in the Family wirklich nicht. Ein Heiratsantrag, eine Kündigung und ein wütender Bruder. Mehr war das auch nicht. Dass das besser geht, wissen wir alle.

"How do you show someone real love when you don't even know what it feels like?"

Gerade in einer Folge wie dieser merkt man, wie sehr die Serie sich innerhalb der drei Jahre gewandelt hat und vor allem, wie sehr sich Hauptcharakter Dexter gewandelt hat.

Hätte mir jemand noch vor einem Jahr gesagt, dass Dexter heiraten wird und diese Geschichte (ohne die Bücher zu kennen) funktioniert, so hätte ich ihn vermutlich ausgelacht. Denn trotz der Tatsache, dass Dexter ein Meister der Manipulation ist und schon sehr viele Rollen spielt, so hätte ich doch nicht gedacht, dass er freiwillig noch eine weitere draufhaut. Aber die Gefahr, Rita zu velieren, schien ihm mehr Angst einzujagen, als die Gefahr, bald ihr Ehemann zu sein. Und obwohl er immer wieder sagt, dass er sie nicht liebt, so sind seine Gefühle für Rita auf keinen Fall nur gespielt. Er braucht sie und das nicht nur, um für ihn die geeignete Ehefrau zu spielen. Dexter hat sich schon so an sein Leben mit Rita gewöhnt, dass es für ihn schwer sein dürfte, wenn sie einmal nicht mehr ist. Und als sie entlassen wird und mit der Arbeit einen wichtigen Halt in ihrem Leben verliert, möchte er für sie da sein und fragt sie kurzerhand. Als sie beim ersten Antrag "Nein" sagt, ist er mehr als verwirrt und möchte nun nur noch mehr, dass sie "Ja" sagt. Mit einer ergreifenden kurzen Rede und mit der Hilfe von Cody und Astor gelingt ihm das schließlich.

"He's like the f***** witness whisperer!"

Ja, diese Yuki nervt ganz schön. Schon zu Beginn der Staffel war klar, dass Debra die nervige Frau der Dienstaufsichtsbehörde nicht so leicht loswerden wird. Also wird die Geschichte immer wieder ohne auch nur ein bisschen Fortschritt weitergeführt. Eigentlich passiert in diesem Teil der Story nichts anderes, als dass Yuki der guten Deb immer irgendwo auflauert und versucht, sie gegen ihren Kollegen Quinn aufzuhetzen. Was schlussendlich bei dieser Story rumkommen wird, ist wohl klar, aber es wird immer weiter nach hinten geschoben. Vermutlich wird auch dies erst beim Finale der Season zu etwas führen. Dass Debra trotz dessen, dass sie Yuki immer wieder abblitzen lässt, nun misstrauisch gegenüber Quinn wird, ist wohl nachvollziehbar.

Dennoch müssen beide weiterhin zusammenarbeiten. Der Fall ist dieses Mal ein ermordeter junger Mann, Jack. Am Tatort beweist Quinn erstaunlich viel Feingefühl, als er die Verlobte des Toten befragt, die sich später sogar als dessen Mörderin herausstellt. Obwohl an Quinn so einiges faul zu sein scheint, kann man nicht abstreiten, dass er ein guter Ermittler ist.

"You and me buddy; making the women of the world sick."

Ja, jetzt sind Miguel und Dexter wahre Buddies geworden. Wer hätte gedacht, dass ein Mord dazu führen kann, eine große Männerfreundschaft zu entwickeln. Ich zumindest nicht!

Doch nicht nur mit ihren Frauengesprächen auf der nächtlichen Terasse hatte Dexter zu kämpfen. Nein, denn Ramon, der etwas aufbrausende Bruder von Miguel, möchte nun wirklich wissen, wie und durch wen sein Bruder starb. Miguel hat ja von Dexter die vermeintliche Antwort bekommen und möchte nun auch Ramon dieses Gefühl geben. Er glaubt, dass Ramon sich beruhigen würde, wenn er erst wisse, dass Freebo unter der Erde liegt. Als Staatsanwalt hätte man Miguel ruhig ein bisschen mehr Menschenkenntnis zugetraut. Denn eins ist ja wohl klar, sobald Ramon weiß, was Dexter getan hat, wird er dies garantiert nicht lange für sich behalten können. Ein Glück, dass auch Dex Ramon nicht allzu viel Vertrauen schenkt und Miguel geschickt dazu bringt, Ramon doch nichts zu sagen. Miguel alleine ist schon eine große Gefahr, aber noch mehr Leute sollten wohl besser nicht Bescheid wissen.

Miguel erweist sich aber auch in einem anderen Gebiet als nicht so gerissen wie er dachte. Als Laguerta zu ihm kommt, um mit ihm nochmals über den Chicky Hines-Fall zu sprechen, da versucht er einmal mehr, ihr und ihrem Vertrauen in Doakes und damit dem angeblichen Bay-Harbor-Butcher die Schuld zu geben. Laguerta, die zunächst verunsichert scheint, lässt sich aber davon nicht aufhalten und gibt die Informationen nun an die Anwältin von Chicky weiter, die vermutlich den Fall wieder neu aufrollen lassen kann. Ob sie damit tatsächlich das Richtige tut, bleibt abzuwarten. Immerhin richtet sie sich gegen einen sehr einflussreichen Staatsanwalt.

"I'm flea combing my dog tonight."

Auch sonst passierte wenig Spektakuläres. Angel hat aus Einsamkeit und Verzweiflung eine Prostituierte aufgesucht, die sich dummerweise als Undercovercop herausgestellt hat. Das ist unangenehm, vor allem, weil diese ihn schön auffliegen lassen kann. Angel, dem das ganze deutlich peinlich ist, entschuldigt sich später bei ihr.

Vince wird nun, nachdem schon sein Artikel veröffentlicht wurde, auf einer großen Forensiktagung sprechen und möchte am liebsten alle seine Freunde dabei haben. Doch die sind weniger begeistert. Jeder hat selber schon genug Sorgen, so dass ihnen kaum auffällt, wie enttäuscht Masuka von der Reaktion seiner Kollegen ist.

Fazit

Alles in allem eine akzeptable Folge, die ein paar Handlungsstränge vorantreibt, der es aber eindeutig an Spannung und einem Mord fehlt. Das geht besser.

Eva Klose - myFanbase

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