Bewertung

Review: #9.15 Verschwörung

Foto: Tom Welling, Smallville - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Tom Welling, Smallville
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Die letzte Folge endete mit einem Knall. Mit der Zerstörung des Solarturmes schien die größte Gefahr zunächst abgewendet. Doch dass dies nicht das Ende, sondern erst den Anfang des schicksalhaften Kampfes zwischen Clark und Zod darstellen sollte, war deutlich erkennbar. In dieser Folge überschlagen sich nun die Ereignisse und das ambivalente Verhältnis von Zod und Clark wird immer diffiziler.

You can’t save me

Die große Stärke dieser Staffel, aus der auch fast alle Spannung resultiert, ist das dyadische Verhältnis von Clark und Zod, die charakterlich so unterschiedlich scheinen, im Innersten aber doch mehr Gemeinsamkeiten teilen, als ihnen vielleicht bewusst ist. Auch in dieser Folge geht es zentral um diese beiden Figuren, alle anderen Ereignisse, wie der belanglose und gänzlich uninteressante Fall der Woche sind Nebenschauplätze und Mittel zum Zweck, um diese beiden Figuren miteinander in Verbindung zu setzten und kollidieren zu lassen. Das alles verändernde, entscheidende Ereignis ist die Rettung von Zods Leben durch Clarks Blut.

Zod liegt quasi auf seinem Sterbebett, Zod, der uns als großer Nemesis von Clark verkauft wurde, der für das Ende der Welt verantwortlich sein könnte, hätte in dieser Folge untergehen können. Doch Clark erinnert sich an die Worte seines leiblichen Vaters Jor-El, der ihm kurz vor seinem Tod mitteilte, dass er Zod nicht sterben lassen soll und rettet ihn in letzter Sekunde. Clarks größte Schwäche und gleichzeitig größte Stärke ist hier wieder der entscheidende Faktor: Seine Menschlichkeit und auch sein Familienbewusstsein führten ihn dazu, dass er instinktiv und ohne groß zu zögern sich für die Rettung Zods entscheidet. Er weiß um die Zukunft, er weiß um die Gefahr, die von Zod ausgeht, doch er glaubt an das Gute. Dieser naive Glaube an das Gute und die Kraft der Menschlichkeit verleiten ihn schlussendlich wohl dazu Zod zu retten.

Wird dem Zuschauer und auch Clark zunächst suggeriert, dass sich Zod durch die Rettung Clarks tatsächlich gewandelt hat und nun, da er in Clarks Schuld steht, sich auf dessen Seite schlägt, entpuppt sich dies in der letzten Szene als folgenschwerer Trugschluss. Es stellt sich raus, dass Zod durch das Blut Clarks, das nun in seinem Körper fließt, seine alten Kräfte wiedererlangt hat und diese Kräfte scheinen die von Clark sogar noch zu überragen, denn Zod verfügt unter anderem über die Macht des Fliegens. Der Umstand, dass Zod Clark in Bezug auf seine Kräfte belügt, ist ein eindeutiges Indiz dafür, dass Zod nicht daran denkt, mit Clark Freundschaft zu schließen. Es wird wohl auf einen Kampf hinauslaufen, auf den man sich als Zuschauer jetzt schon freuen darf.

Diese für den weiteren Verlauf der Serie entscheidenden Entwicklungen wurden - für die Serie typisch - wieder einmal überaus theatralisch und pathetisch in Szene gesetzt, stellenweise hat man es damit zwar wieder ein wenig übertrieben, aber das gehört zu dieser Serie einfach dazu und man hat sich nach über acht Staffeln auch langsam gut daran gewöhnt.

The Invasion has begun

Dadurch, dass die Story um Clark und Zod so viel Raum eingenommen hat, bekamen die anderen Charaktere weit weniger Raum zur Entfaltung. Am stärksten darunter leiden musste mal wieder Lois, die zum wiederholten Male das Entführungsopfer geben musste, welches sich zwar zu wehren versteht, schlussendlich aber doch gerettet werden muss. Zum Glück deutet das Ende der Folge stärkere Lois-Storys für die Zukunft an: Ihre Zusammenarbeit mit der mysteriösen Untergrundeinheit "Checkmate", der auch Tess anzugehören scheint, und die Geheimnistuerei gegenüber Clark versprechen einiges an Potenzial, welches auch die Beziehung zwischen Lois und Clark vor eine Zerreißprobe stellen könnte. Das Paar der Stunde ist momentan sowieso ein anderes und zwar Oliver und Chloe, bei denen es sogar fast zum Kuss kommt und die immer enger zusammenarbeiten und eine Schutzallianz gegen Clark aufbauen. Der Glaube an Clark ist am Bröckeln und das langsame Verschieben der einzelnen Allianzen ist überaus spannend anzusehen und verspricht Großes für die Zukunft.

Fazit

Haperte es in der letzten Folge noch ein wenig an der Umsetzung, so gelingt dies hier schon besser, wobei auch diese Folge Probleme aufweist und alles andere als perfekt ist. Der Fall der Woche und die damit zusammenhängenden Ermittlungen langweilen und der Charakter der Lois kommt wieder nicht richtig zur Geltung. Abgesehen davon, bietet diese Folge aber einen interessanten Einblick in das Innenleben der Figuren Clark und Zod und ihr ambivalentes Verhältnis zueinander. Zod hat nun seine Kräfte zurück: Mögen die Spiele beginnen!

Moritz Stock - myFanbase

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