Review: #3.18 Alte Wunden

Wie sehr war ich auf diese Folge gespannt. Nach drei Wochen Pause ging es endlich mit einer neuen US-Folge weiter. Und wie es häufig so ist, je höhere Erwartungen man an eine Sache hat, desto leichter wird man enttäuscht. So war es dann leider auch bei dieser Folge.

Insgesamt plätscherte die Handlung nur so dahin, erst am Ende kam ein wenig Schwung hinein – auch wenn der Schwung mir alles andere als gefällt. George und Izzie? Für mich ist das bisher neben Merediths und Georges One Night Stand aus der zweiten Staffel der größte Fehler, den die Autoren machen konnten. Da hatten ja Ellis Grey und Dr. Webber mehr Feuer! Mit George und Izzie hingegen assoziiere ich so ziemlich alles, nur keine Liebesbeziehung. Warum können die beiden nicht einfach "nur" platonische Freunde bleiben, warum muss in Serien irgendwann immer mehr aus solchen Freundschaften werden?

Wie geht es nun mit den beiden weiter? Einerseits sind die beiden für mich wirklich kein Traumpaar, auf der anderen Seite habe ich Angst, dass ihre Freundschaft darunter leidet, wie es damals auch bei Meredith und George der Fall war. Izzie sah nach dem Aufwachen alles andere als glücklich aus, daher kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, dass sich zwischen den beiden etwas Festes entwickelt.

Und mein lieber George… Eigentlich ist er einer meiner liebsten Charaktere, aber was er sich in dieser Folge geleistet hat, geht gar nicht. Erst sein wirklich wahnsinnig charmanter Kommentar Callie gegenüber, so eine tolle Frau wie Izzie würde doch nie im Leben Interesse an so einem Typen wie ihm haben. Das war so einfühlsam wie ein Vorschlaghammer! Und dann steigt er wenig später gleich noch mit Izzie ins Bett. Callie kann einem wirklich Leid tun, ich konnte sowieso nie verstehen, was Georges Freunde gegen sie haben.

Ebenso wenig gefallen hat mir die Tatsache, dass Merediths Unfall kaum mehr erwähnt wurde. Hallo, die Frau ist kurzzeitig über den Jordan gegangen und ihr Leben geht danach wie gewohnt weiter? Auch Derek kam mir insgesamt zu kurz in dieser Folge. Ich hätte mir gewünscht, zu sehen, wie er mit dem Schock, dass seine Freundin beinahe gestorben wäre, umgeht. Stattdessen erfahren wir, dass er in seiner Vergangenheit in New York ein Frauenschwarm war – Überraschung! Darüber hinaus hatte ich in der letzten Folge den Eindruck, Derek würde sich ein klein wenig die Schuld für den Tod von Merediths Mutter geben. Immerhin hatte sie ihren Herzinfarkt kurz nachdem er ihr die Meinung gegeigt hat. Ob das in den kommenden Folgen noch einmal thematisiert wird?

Erfreulich fand ich hingegen, dass Meredith sich endlich mal die Mühe gemacht hat, ihren Vater und seine neue Frau näher kennen zu lernen. Ihre abwehrende Haltung den beiden gegenüber war mir beinahe schon ein wenig zu übertrieben. Daraus ergab sich auch schon eine der lustigsten Szenen der Folge: Meredith und Cristina verstecken sich gleichzeitig in einem Abstellraum – göttlich!

Cristinas Affäre mit ihrem Professor hat mich übrigens kaum überrascht. Es war herrlich, wie er sie vor versammelter Mannschaft begrüßt und gleich mal am Allerwertesten betatscht hat. Das mit Burkes und Cristinas Hochzeit scheint sich ja nun erst einmal erledigt zu haben, ebenfalls wenig verwunderlich. Auf den Professor bin ich im Übrigen sehr gespannt, er wird das Rennen um die Chef-Position sicherlich ordentlich anheizen.

Eine Frage blieb für mich letztlich offen: Weshalb ist Alex bei Meredith und Izzie eingezogen? Sicher, Georges Zimmer ist frei, aber habe ich den Grund verpasst, aus dem Alex plötzlich ohne Bleibe dasteht? Meredith meinte zwar, sie hätte Alex bei sich einziehen lassen, weil sie sich alle gegenseitig unterstützen müssen. Sehr nobel von ihr, aber seit wann ist Alex obdach- oder mittellos?

Sandra G. - myFanbase

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