Bewertung

Review: #2.25 17 Sekunden

Foto: Chandra Wilson, Grey's Anatomy - Copyright: 2006 ABC, Inc. All rights reserved. No Archive. No Resale./Peter "Hopper" Stone
Chandra Wilson, Grey's Anatomy
© 2006 ABC, Inc. All rights reserved. No Archive. No Resale./Peter "Hopper" Stone

"17 Sekunden" war der fantastische Auftakt zum Staffelfinale. Eine Folge, die uns gespannt die Dinge erwarten lässt, die da jetzt noch kommen mögen, und gleichzeitig schon das Gefühl gibt, dass es nicht unbedingt gut ausgehen wird.

Zum einen ist da die Beziehung von Derek und Meredith. Während in den letzten Wochen alles danach aussah, als wäre ein Happy End für die beiden schier unmöglich, gab es diese Woche wieder Hoffnung. Ein eifersüchtiger Derek macht deutlich, dass es für ihn noch nicht vorbei ist, und Addison trifft es ganz gut, als sie sagt "Die einzigen, die nicht wissen, dass Derek Meredith liebt, sind Derek und Meredith". Auch Meredith will man nicht so recht abnehmen, dass sie mit Derek abgeschlossen hat. Als sie Finn weinend in den Armen liegt und schluchzt, dass sie Doc doch liebt, denn er sei ihr Doc, klingt es ganz danach, als würde sie von Derek sprechen. Schließlich ist Doc die letzte Verbindung zu Derek und sie hat sich schon in der Vergangenheit darüber beklagt, dass Addison ihr jetzt auch noch Doc wegnehmen würde, wo Meredith ihn doch zu Derek gegeben hat. Wenn Doc jetzt stirbt, stirbt auch die Beziehung zu Derek.

Auch wenn sich das zu diesem Zeitpunkt wohl weder Derek noch Meredith eingestehen wollen, ist doch absehbar, wie diese Geschichte ausgehen wird. Leid tun müssen einem dabei nur Addison und Finn. Addison, die zunehmend sympathischer wird in ihrem Kampf um ein bisschen Respekt und Achtung. Wie jeder andere auch will sie geliebt werden, doch Derek kann ihr diese ehrliche Liebe nicht geben. Er hat sie gewarnt: "Meredith war keine Revanche. Ich habe mich in sie verliebt. Das geht nicht einfach vorbei." Addison versteht aber erst jetzt so nach und nach, gegen was sie hier ankämpft. Und Finn? Der weiß gar nicht, auf was er sich eingelassen hat und es tut mir schon jetzt Leid um den Tag, an dem Meredith sein Herz brechen wird.

Die zweite große Geschichte in dieser Folge sind natürlich Izzie und Denny. Ich muss zugeben, dass mir dieser Handlungsstrang etwas zuwider ist. Ich habe vollstes Verständnis dafür, dass Denny nach all der Zeit im Bett sagt, dass er nicht länger auf ein neues Herz warten will und es für ihn eben "jetzt oder nie" heißt. Wenn Izzie dann aber in Tränen ausbricht und wie ein kleines Kind fleht, dass er doch auch an sie denken soll, dann möchte ich sie eigentlich nur packen und kräftig durchschütteln, damit sie wieder zu Verstand kommt. Sie handelt so unglaublich unvernünftig. Als Cristina sagt, dass sie Izzie nennen würde, wenn sie jemandem am Seattle Grace wählen sollte, der am ehesten Amok laufen könnte, hat sie vollkommen Recht.

Izzie liebt Denny und Denny liebt Izzie auf eine Weise, wie Alex Izzie nicht geliebt hat. Er ist ein anderer Mensch und hat es aus seinem Krankenbett geschafft, Izzie zu verzaubern. Doch ist diese Liebe es wirklich wert, so viel aufs Spiel zu setzen? Denny riskiert für Izzie sein Leben. Auch wenn sie die ganze Zeit bei ihm bleibt, kann so viel schief gehen… Burke könnte zum Beispiel nicht kommen. Izzie riskiert für Denny ihre Karriere, für die sie so hart gearbeitet hat. Wenn heraus kommt, was sie getan hat, dass sie versucht hat, ein Herz zu stehlen, und Dennys Leben aufs Spiel gesetzt hat, wird sie ihren Job verlieren. Doch beiden ist das in diesem Moment egal. Alles, was zählt, ist ihre Liebe und die Hoffnung auf ein neues Herz und eine gemeinsame Zukunft. Unglücklicherweise wird Burke im gleichen Moment angeschossen, liegt bewusstlos am Boden und wird Denny kein neues Herz einsetzen können. Man muss es wohl wirklich als Ironie bezeichnen, dass ausgerechnet Izzie so zu der Person wird, die nicht Dennys Leben rettet, sondern es aufs Spiel setzt.

In dieser Beziehung steckt auch irgendwie noch Alex. Alex, nach dessen Meinung Denny lieber früher als später sterben dürfte, denn Denny ist der Grund, weshalb Izzie ihn verlassen hat. Doch ein toter Denny würde auch eine todtraurige Izzie bedeuten und das ist nicht das, was Alex will. Obwohl er eher aus Versehen in dieser Situation gelandet ist, unterstützt er Izzie eben doch und erfindet Notlügen, um die Organentnahme zu verzögern und ihr so mehr Zeit zu geben. Ähnlich wie Derek und Meredith versucht Alex noch seine wahren Gefühle zu verstecken, doch auch er kann nicht aus seiner Haut.

Bei Cristina und Burke muss man wohl abwarten. Beide sind unglaublich stur und man darf gespannt sein, wie lange es dauert, bis einer von beiden nachgibt und dem Streit ein Ende setzt. Burke fühlt sich nicht als Mensch respektiert und Cristina will nicht einsehen, dass sie vielleicht im Unrecht ist. Jetzt, da Burke angeschossen wurde und schwer verletzt ist, wird ihre Beziehung vielleicht zum ersten Mal wirklich auf die Probe gestellt. Kann Cristina nachgeben und ihrem Freund in der Not beistehen und wie wird Burke reagieren?

Schließlich sind da George und Callie. Nachdem George in der letzten Woche für Callie eingestanden ist und seinen Freunden die Meinung gesagt hat, hat er diesmal für seine Freunde Position bezogen. Er hat Callie klar gemacht, dass sie auch seine Familie sind und man in einer Familie eben zusammenhält. Schön, dass er Meredith insgeheim vielleicht verziehen hat, und schön, dass Callie den Schritt gemacht hat und auch auf Meredith zugegangen ist. Es muss schwer sein, wenn die Freunde nicht mit der neuen Freundin können. Gespannt sein darf mal allerdings, wie es weitergeht, nachdem Callie jetzt die drei großen Worte ausgesprochen hat. Es wird sie Überwindung gekostet haben und George reagiert darauf nur mit einem "Ich ruf Dich an!". Das muss Stress geben.

Der klassische Bailey-Moment war natürlich auch in dieser Folge dabei, als sie dem vermeintlichen Ziel der Amokschützen die Meinung gesagt hat. Das ist eben Bailey.

Auch wenn in dieser Folge die wirklich lustigen Momente fehlten, war es trotzdem eine gelungene Folge. Es wurde etwas in Bewegung gesetzt, kleine und große Katastrophen zeichnen sich ab, somewhere a clock is ticking.

Stefanie F. - myFanbase

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