Bewertung

Review: #4.22 Keiner fürs Leben

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Ich schwanke zwischen bloßem Entsetzen und wahnsinniger Langeweile. Entsetzen, auf Grund dessen weil ich so so so so unglaublich viel mehr von dieser Episode erwartet habe und Langeweile, weil das schlussendlich das war, was von der Folge am Ende übrig blieb.

Raina: "You're going to jail for a very long time. And I won't be coming to visit you. Ever."

Ich muss sagen, ich fand die letzten beiden Folgen #4.20 Plötzlich Prinzessin und #4.21 Lüge und Wahrheit wirklich spannend und es wurden viele gute Storylines aufgebaut, mit denen man locker ein großartiges Staffelfinale hätte hinkriegen können. Aber das wäre wohl zu einfach gewesen, macht natürlich mehr Sinn es dann so zu verhauen. Der großartige Cliffhanger aus der letzen Episode, mit wahnsinnig viel Potential zu was richtig Gutem, wurde sowas von undramatisch und schlecht beendet, das ich vor lauter Langeweile fast überlegt habe, nebenbei meine Wäsche zu sortieren. Einziger positiver Aspekt dieser grauenvollen Story ist, dass wir hoffentlich Raina und Russel Thorpe nie wieder sehen müssen. Alles in allem hab ich mir aber von dieser ganzen Geschichte wesentlich mehr Dramatik und Spannung erhofft. Zumindest hätte wenigstens jemand verletzt werden können oder im besten Fall sogar sterben; Raina und Russel wären doch passend gewesen.

Charlie: "You scared me."

Georgina: "I get that a lot."

Kommen wir zu Cousine Charlie oder besser gesagt Schauspielerin Ivy - dass an dem lieben Fräulein was faul war, dürfte ja schon jedem klar gewesen sein. Gut, die kleine Charlie ist also gar nicht Serenas Cousine, sondern eine von Carol angeheuerte Schauspielerin. Dass ich das Warum nicht so ganz schnalle, lass ich jetzt mal außen vor und applaudiere kurz für den Überraschungseffekt. Okay, das reicht dann auch schon. Ich finde es ehrlich gesagt eher sehr ermüdend, dass die Autoren jetzt schon wieder mit so einer Juliet Sharp–Nummer um die Ecke kommen. Davon abgesehen ging mir Charlie von Anfang bis Ende ihres Auftretens wahnsinnig auf die Nerven und ich bezweifle, dass ich Ivy lieber mögen werde. Obwohl ich zugeben muss: die seltsame Konstellation mit Georgina Sparks hat durchaus großes Potential und könnte noch für einige intrigante Überraschungen in der nächsten Staffel gut sein.

Serena: "Being alone is just what I need. No boys, no bars, just a bottle of sun block and a dozen of the best beach reads."

Serena will sich selbst finden, ohne einen Mann an ihrer Seite. Aha. Na ja, wäre ja durchaus mal was ganz Neues und noch nicht Dagewesenes, trotzdem hat sie mich schon wieder so wahnsinnig genervt wie eigentlich immer. Als sie dann den Kerl, mit seinem Buch in der Hand, angesprochen hat, habe ich schon gedacht: Okay, das hat ja mal wenigstens einen halben Tag länger angehalten als generell üblich. Doch anscheinend war das nur Mittel zum Zweck um ihren neuen Job einzuführen und auch da halte ich es vor Spannung auf die fünfte Staffel kaum aus. Okay, das war gelogen. Aber ich gebe die Hoffnung trotzdem nicht auf, dass sich daraus etwas Spannendes und Neues entwickelt und Serena endlich mal wieder auf die Sympathie-Spur zurück befördert wird. Als sie Dan und Nate zu sich bestellt hat, haben sich schon wieder sämtliche Nackenhaare bei mir aufgestellt, wegen der Befürchtung, dass nun alles wieder von vorne anfängt. Die Entschuldigung fand ich dann allerdings genauso grausig und zudem, nach der langen Zeit, auch noch völlig überflüssig.

Dan: "Of course the irony is that if I ever show it to anyone it'll guarantee my outsider status forever."

Vanessa hat mal wieder das getan, was sie seit ewigen Wochen am besten kann: dumm im Weg rumstehen und Leute hintergehen. Wobei ich ihre Aktion diesmal wenigstens gut finde, da dieses ominöse Buch von Dan doch für einigen brisanten Zündstoff in der fünften Staffel sorgen könnte. Dass sie sich danach aber anscheinend aus dem Staub macht und nie mehr wieder kommt, gefällt mir allerdings noch um so einiges besser. Wie Dan dann auf die ganze Sache reagiert, bleibt abzuwarten oder besser gesagt, wie die anderen Upper-Eastsider auf Dan reagieren. Hui, hui, hui… das könnte lustig werden. Schön war an dieser Stelle auch noch mal die kleine Anspielung, dass nur eine Frau im Buch wirklich gut wegkommt und das nicht Serena sei. Ich gehe ja mal einfach stumpf davon aus, dass hier von Blair die Rede war und freue mich, dass die Autoren anscheinend doch nicht vergessen haben, dass Dan in Blair verliebt ist oder war oder wie auch immer. Mit den beiden als Paar könnte ich mich auch durchaus anfreunden, im Notfall zumindest, aber in jedem Fall lange vor Blair und Langweiler Louis.

Chuck: "You're a good friend."

Nate: "One of us has to be."

Wer war sonst noch da? Ach ja, Nate. Oder war er doch nicht da? Ich bin gerade ernsthaft am überlegen. Ach Quatsch, irgendwo stand er da bestimmt in der Gegend rum. Irgendwie ist der gute Nate ja anscheinend nur noch dafür zu gebrauchen, um der Freund des neuen Mädchens zu sein. Und jetzt wo Raina weg ist und Charlie/Ivy wahrscheinlich wieder zurückkommt, hätte er ja dann für die nächste Staffel auch wieder einen Job. Wirklich schade, dass er anscheinend nur noch als Randfigur und "Freund von… wem auch immer gerade" agieren darf und wenn ich mir was wünschen dürfte, würde er endlich mal wieder eine richtige Storyline bekommen.

Chuck: "There's a difference between a great love and the right love. I left the Empire State Building last year after two minutes when you didn't show. Louis waited all night."

Nun zu dem eigentlichen und definitiv wichtigsten Grund warum ich diese Folge so zerreiße. Ich könnte langsam echt heulen bei dem ganzen Blair und Chuck-Theater. Alles fing so schön an… Die Autoren haben es doch tatsächlich geschafft Blair und Chuck aus allem rauszureißen und die beiden in eine andere Welt zu schicken. Wunderbar. Nebenbei bemerkt, ich kann mich nicht erinnern, Chuck Bass jemals SO lachen gesehen zu haben. Ich würde sogar behaupten, er hat in den ganzen vier Staffeln noch nicht so viel und herzlich gelacht wie auf dieser Bar Mitzwa. Wenn ich so recht überlege, hat er überhaupt schon mal gelacht? Mit so viel Zähnen im Gesicht sah er so befremdlich aus. Ich gebe auch ganz offen zu: mir hat es sogar die Tränen in die Augen getrieben, sie so glücklich und befreit zusammen zu sehen. Alles hätte so schön werden können und die beiden wären endlich wieder vereint gewesen, doch schon als sie auf der Straße standen war klar, dass alles nur reines Wunschdenken ist. Ich meine, das ist ja alles sehr ehrenwert von Chuck und sei ihm auch hoch anzurechnen, dass er Blair glücklich sehen will, aber mal ehrlich: kann man mit der zweiten Wahl wirklich glücklich werden? Und so langsam ist dieses Hin und Her einfach völlig ausgelutscht, denn man kann es auch echt übertreiben und damit nicht die Zuschauer binden, sondern auch ganz schnell vertreiben. Denn dass das Thema Chuck und Blair noch nicht wirklich vom Tisch ist, zeigt ja eindeutig der Schwangerschaftstest im Mülleimer. Und auch wenn Louis und Blair tatsächlich schon Sex hatten, was ich aber nicht so recht glaube, kommt Chuck ja in jedem Fall als potentieller Vater in Frage.

Fazit

Das Potential war da, doch wurde nicht wirklich genutzt und die offenen Fragen wurden unbefriedigend und streckenweise sehr langweilig aufgelöst. Alles in allem ein nicht sonderlich spektakuläres Staffelfinale, das zwar wieder große Weichen für die nächste Saison gestellt hat, aber trotzdem nicht so recht überzeugen konnte.

Nina V. - myFanbase

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