Bewertung

Review: #5.01 Ja, Ja, Ja!

Foto: Ed Westwick, Gossip Girl - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Ed Westwick, Gossip Girl
© Warner Bros. Entertainment Inc.

...Und wieder ist ein Sommer vorbei. "Gossip Girl" geht nun bereits in die fünfte Staffel und während sich das bei einigen Storylines durchaus positiv auswirkt und ihnen viel Raum für Weiterentwicklung und Spannungsaufbau gibt, leiden andere stark darunter und rufen einige Deja-Vú-Erlebnisse hervor. Immerhin bekamen wir mal wieder eine etwas andere Umgebung zu sehen und kamen in den Genuss des typischen L.A.-Lifestyles, der sich von dem in Manhattan dann doch etwas unterscheidet.

"How would you like to keep working for me?"

Schnarch. Ich erwischte mich selbst einige Male beim auf die Uhr sehen, während Serena versuchte, sich in der Arbeitswelt zu behaupten. Mal abgesehen davon, dass die Rolle als arbeitswütige Assistentin nicht zu ihr passt, wir wissen alle, wie das letztes Mal mit Trip gelaufen ist, hatte diese Storyline einfach nichts, das mein Interesse wecken könnte. Hoffentlich wird aus dieser Idee noch etwas herausgeholt - und mit etwas meine ich nicht, dass es wieder irgendjemanden im Team gibt, mit dem Serena anbandelt. Man könnte natürlich sagen, es sei doch durchaus positiv, dass es sich in Serenas Kopf ausnahmsweise nicht NUR um Männer dreht. Das ist selbstverständlich auch der Fall, doch ich bin der Meinung, das könnte man wenigstens ein bisschen interessanter darstellen. Was mir allerdings gefallen hat, war das Auftreten von Patrick. Das ist doch tatsächlich derselbe Patrick, der damals in Staffel zwei der Partner von Olivia war. Durchaus logisch, ihn in L.A. wieder zu treffen und sogar denselben Schauspieler dafür bereit zu halten - Hut ab, ausnahmsweise mal eine wirkliche Kontinuität, die wir doch von dieser Serie normalerweise gar nicht so kennen.

"It's not a substance. It's a state of mind. A word. The word is yes. I say it to everything. There's nothing I won't try once. Even happiness."

Und jetzt mal ein guter Grund für L.A. Eigentlich ein guter Grund für die ganze Serie. Chuck Bass ist wieder da! Mir persönlich hat sein Auftreten sehr gut gefallen, denn er blieb seinem feinen Stil treu und schaffte es doch, ein bisschen Lockerheit in seine Ausstrahlung zu bringen. Vielleicht gibt es einige, denen der gut gelaunte Chuck nicht so gut gefällt und die ihn lieber zerbrochen und bitter sehen wollen, doch ich gehöre nicht dazu. Es ist eine schöne Abwechslung, auch mal zu sehen, dass es ihm gut geht. Er hatte sichtlich Spaß an allem, was er tat, dabei hat mir mit Abstand sein Sprung vom Gebäude und das dreiste Auftreten gegenüber der Frau, die ihn dafür zur Sau gemacht hat, am besten gefallen. Leider hat man gegen Ende der Folge dann doch gesehen, dass er anscheinend nicht wirklich glücklich ist, da er viel zu riskante Motorrad-Stunts auf sich nahm und es nicht einmal für nötig hielt, die dann doch ganz schön große Wunde zu versorgen. Ich frage mich, wie viel von der Rede, die er gegenüber seinen Freunden gehalten hat, gestimmt hat. Will er tatsächlich glücklich sein und macht sich nicht fertig wegen Blairs Hochzeit? Oder ist all das nur gespielt? Wie dem auch sei, jedenfalls hat es einen riesigen Spaß gemacht, Chuck mal als Moralapostel gegenüber seinen Freunden zu sehen. Wie er die beiden in die Schranken gewiesen hat- herrlich! Chuck ist einfach ein Unikat, da kann man ihm nur Recht geben, wenn er sagt: "People like me don't write books. They are written about." So arrogant, so von sich selbst eingenommen und doch so charmant. Genau so lieben wir ihn! Jedenfalls darf man jetzt gespannt sein, wie sich das Ganze weiterentwickelt, wenn er wieder in New York ist und Blair und er wieder aufeinander treffen.

"I feel like I owe you an apology for pretending to be someone else. And I only did it because I am now starting to realize that I don't really now who I am."

Wollte man Nates Charakter mit dieser Folge tatsächlich Tiefgang verleihen? Grundsätzlich bin ich dem ja nicht abgeneigt, aber irgendwie scheitert es von Mal zu Mal an der Umsetzung. Denn was war das Ende der großen Wandlung von Nate? Er landet mal wieder mit einer Frau im Bett und findet Gefallen an ihr. Und Nate wäre nicht Nate, wenn diese Frau nicht irgendwelche komplizierten Hintergründe hätte oder irgendwelche Probleme mit sich bringen würde. Wir wissen in diesem Fall noch nicht, was dahinter steckt, aber hoffen wir einmal das Beste. Ich wünsche Nate eigentlich wirklich, dass er endlich mal wieder eine vernünftige Storyline bekommt und nicht nur der Womanizer ist, der nicht mehr auf die Reihe kriegt, als mit JEDEM weiblichen Charakter anzubandeln. Es wiederholt sich einfach und ist langsam laaangweilig...

Sehr schön mit anzusehen war dagegen das Zusammenspiel von Serena, Nate und Chuck als Gruppe. Endlich bekam man mal wieder zu sehen, dass die drei eigentlich sehr gute Freunde sind und tatsächlich auch Spaß miteinander haben können. Dafür war L.A. als Schauplatz natürlich auch super geeignet und bot eine wunderschöne Kulisse, um einfach mal die Ferien zu genießen und Spaß zu haben.

"He really is your prince. It may not have been standing up to his mother but it was protecting you against the world."

Blair hat im Moment andere Dinge im Kopf, als ihre Ferien zu genießen, denn sie steckt bis zum Hals in Hochzeitsvorbereitungen. Doch so richtig warm geworden bin ich mit dem ganzen Getue um den Prinz immer noch nicht. Er mag sich für Blair einsetzen und sie gut behandeln, langweilig bleibt er dabei trotzdem. Das finde ich wirklich schade, denn ich gönne Blair ihr Happy-End mit einem Mann, der sie auch verdient hat. Doch dafür, dass das der Prinz sein soll, wurde Louis einfach nicht geschickt genug eingeführt, er ist dem Zuschauer nicht vertraut genug. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass der Schauspieler zu blass ist, um neben jemandem wie Leighton Meester zu glänzen. Diese stand - oder war das nur mein Eindruck? - allerdings die ganze Folge über etwas neben sich und wirkte etwas verloren im ganzen Hochzeits-Trara. Auch überkamen sie zwischendurch offensichtlich große Zweifel, denn sie hatte tatsächlich überlegt, die Hochzeit abzusagen. Gegen Ende der Folge erfahren wir auch, warum sie so durcheinander ist: Blair ist schwanger! Da haben wir es also. Der niedliche Versuch von Dorota, dieses Geheimnis zu wahren, ist zumindest dem Zuschauer gegenüber nicht ganz gelungen, denn wir wissen es mittlerweile ganz sicher. Die Frau, die Blairs Maße genommen hat, hat es uns verraten. Mal abgesehen von der Tatsache, dass Blair dünner aussieht denn je: Jetzt stellt sich natürlich die große Frage: Wer ist der Vater? Will man Chuck und Blair schon so schnell wieder zusammenbringen und hat sich das deswegen ausgedacht? Diese Erklärung ist natürlich die naheliegendste. Louis als Vater wirkt nicht nur deshalb abwegig, da man die beiden noch so gut wie nie in einer auch nur ansatzweise erotischen Situation gezeigt hat, sondern auch deshalb, weil es für "Gossip Girl" einfach kaum denkbar wäre, die Braut vom Bräutigam schwanger sein zu lassen. Mein persönlich Favorit beim Rennen um Blairs Baby ist allerdings - und ich hätte nie gedacht, dass ich das einmal sagen würde - Dan.

"Your story was amazing. I was just a little confused. I expected something negative about Blair but in fact it was quite the opposite."

Ja, Dan und Blair. Als sich zwischen den beiden etwas anbahnte, spalteten sich die Meinungen und anfangs gefiel mir diese Kombination auch überhaupt nicht. Doch im Gegensatz zur Beziehung zu Louis wurde die von Dan und Blair so langsam und vorsichtig aufgebaut, dass man sich als Zuschauer daran gewöhnen konnte und Spaß daran hatte. Dass die beiden zumindest als Freunde wunderbar harmonieren, möchte wohl keiner bestreiten. Doch gibt es die Chance für etwas mehr? Dans Buch zeigt auf jeden Fall das, was sowieso schon im letzten Staffelfinale angedeutet wurde: Dan hat sich in Blair verliebt! Allerdings möchte er nicht, dass das irgendjemand erfährt, was ihm wohl kaum einer verübeln kann. Als Blair jedoch in seiner Wohnung stand und er ihr ernsthaft vorschlug, mit ihr in die Hamptons zu fahren, damit sie von dort aus mit Louis Schluss machen konnte, stand mir der Mund offen. So etwas kannte man von Dan gar nicht. Wie gerne würde ich dieses Kapitel, zu dem es anscheinend ein ganzes Buch (!!) gibt, lesen! Da ist mir Rufus (ja, den gibt es wirklich noch, auch wenn er sich mehr schlecht als recht mal in die ein oder andere Szene hineinmanövriert) einen großen Schritt voraus. Auch wenn ich nicht daran glaube, dass eine Beziehung zwischen Dan und Blair in irgendeiner Weise möglich ist, bin ich doch zumindest froh, dass das Thema nicht unter den Tisch gekehrt wurde. Und wer weiß? Vielleicht überraschen uns die Autoren doch tatsächlich einmal und lassen Dan doch noch eine größere Rolle in Blairs Leben spielen. Meine Prognose ist zwar, dass sich herausstellt, dass Blair von Chuck schwanger ist und sie früher oder später wieder glücklich miteinander sind, genau wie Dan und Serena. Doch es kann auch anders kommen und eins muss mal klargestellt werden: Wäre wirklich Dan der Vater von Blairs Kind, würde es zumindest viel Potenzial für interessante Entwicklungen geben, denn der Zuschauer hat noch nicht einmal mitbekommen, dass die beiden überhaupt Sex hatten.

"Charlie?"

Da die Review sowieso schon länger geworden ist als gedacht, fasse ich mich hier kurz, denn viel gibt es dazu sowieso nicht zu sagen: Charlie alias Ivy trifft also rein zufällig in einer Millionenstadt wie L.A. ihre "Cousine" Serena. Na super. Schon im Staffelfinale deutete alles darauf hin, dass wir nicht das Letzte von ihr gesehen hatten, doch meinetwegen hätte das ruhig so sein können. Jetzt muss man einmal abwarten, was dieser selten unsympathische Charakter für uns bereithält.

Fazit

Nach so viel Gemeckere wirkt es vielleicht so, als hätte mir die Folge nicht gefallen, doch das ist ganz und gar nicht der Fall. Es gab viele Szenen, die an die alten Zeiten zurückerinnern ließen und besonders die Story von Dan und seinem Buch verspricht interessant zu werden. Ich bin jetzt auf jeden Fall gespannt auf das erneute Zusammentreffen von allen Charakteren in New York und freue mich auf eine Staffel, die hoffentlich ein paar Überraschungen bereithält und das Potenzial, das die Serie auf jeden Fall hat, wieder besser ausnutzt.

Klara G. - myFanbase

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