Interview mit Paul Blackthorne

14. Februar 2013 | Der sympathische Brite Paul Blackthorne hat sich durch seine unterschiedlichen Rollen schnell einen Namen im amerikanischen TV-Geschäft machen können. Seinen Durchbruch hatte er mit der Rolle des Terroristen Stephen Saunders in der dritten Staffel der Erfolgsserie "24 - Twenty Four". Zuletzt war er in der Mystery-Serie "The River" zu sehen und seit Herbst 2012 begeistert er die Zuschauer als Gesetzeshüter Quentin Lance in der Superhelden-Serie "Arrow". myFanbase durfte ein exklusives Interview mit dem Schauspieler führen, in dem er uns nicht nur über seine Arbeit als Schauspieler, sondern ebenfalls über seine Ambitionen als Dokumentarfilmer und Fotograf erzählte.

Hier könnt ihr das Originalinterview nachlesen. | Read the original interview in English.

Foto: Paul Blackthorne - Copyright: Jennifer Cawley
Paul Blackthorne
© Jennifer Cawley

1. Du bist schon viel gereist und an den unterschiedlichsten Orten der Welt gewesen. Welche Erfahrung hat den größten Eindruck bei dir hinterlassen?

Die Musik auf Mali, der Schneeleopard in Indien, die Chinesische Mauer, alles großartige Erfahrungen. Aber einen Monat lang quer durch Amerika zu reisen und mit ganz normalen Menschen über ihre Sicht auf das Land zu sprechen, war einfach nur grandios.

2. Vor ein paar Jahren hast du die Fotoausstellung "Delhi to Manhatten" gemacht. Kannst du uns etwas darüber erzählen?

Ich war glücklicherweise in eine Dokumentation involviert, welche vom "The Missing Peace Project" beauftragt wurde. Bei diesem Trip nach Indien haben wir viele spirituelle bzw. religiöse Stätten besucht und der Höhepunkt war ein Treffen mit seiner Heiligkeit dem Dalai Lama in Dharamsala. Und da ich gerade in der Nähe der abgelegenen tibetischen Gemeinden in Nord-Indien war, bin ich durch das Himalaya-Gebirge gewandert und habe viele der Leute dort getroffen und kennen gelernt. Nach all der frischen Luft bin ich nach Mumbai gefahren, um meine Freunde vom Bollywood-Film "Lagaan" zu besuchen. Wir alle hatten riesigen Spaß. Als nächstes wurde ich dann nach New York gerufen, um eine TV-Serie zu drehen. Die Ausstellung "Delhi to Manhattan" zeichnet diese Reisen nach. Alle Fotos und Texte dazu kann man sich auf meiner Webseite www.paulblackthorne.com ansehen.

3. Du hast vor kurzem an der Dokumentation "This American Journey" gearbeitet. Was können wir davon erwarten?

Aufrichtige Interviews mit Menschen, die über den amerikanischen Traum, Religion und wahres Glück diskutieren. Die Zeiten mögen derzeit zwar hart sein, aber nachdem ich mit den Menschen gesprochen habe, kann ich nur sagen, dass es definitiv noch Hoffnung gibt...

4. Wie hast du die Dokumentation geplant? Hast du die Menschen vorher kontaktiert oder sind die Interviews spontan entstanden?

Wir haben uns ca. zwei Wochen vorbereitet und sind dann einfach drauf los gefahren. Sowohl die Route, die wir gefahren sind, als auch die Menschen, mit denen wir gesprochen haben, waren alles spontane Entscheidungen. Ich wollte es genau auf diese Art und Weise, denn das Unerwartete ist für mich immer das Spannendere.

5. Gab es bestimmte Momente während der Arbeit an der Dokumentation, die überraschend waren oder einen besonderen Eindruck hinterlassen haben?

Die zerschmetterten Stereotypen waren die größte Überraschung. Es ist faszinierend, wenn du echte und intensive Gespräche mit Menschen führst und was du von ihnen lernst, ganz davon ab, welchen ersten Eindruck aufgrund von Äußerlichkeiten du von ihnen hattest. Unser NRA-Typ ist der Favorit bei allen... (Anm. der. Red. NRA bedeutet Nationale Schusswaffenvereinigung).

6. "The River" hatte ein Konzept, welches sehr an Reality-TV erinnert. Wie ist das Vorsprechen für diese Serie abgelaufen? Hat es sich unterschieden von anderen?

Beim Vorsprechen von "The River" haben wir sehr viel improvisiert, was bei anderen Vorsprechen eigentlich nie der Fall ist. Der eigentlich Dreh der Serie war auch eine richtige Herausforderung, da auch hier alles anders abgelaufen ist. Viele Kameras haben gleichzeitig aufgenommen und es war nicht immer einfach das aus dem Kopf zu bekommen. Und die Zusammenarbeit mit eurem ganz eigenen Mr. Thomas Kretschmann hat auch unglaublich viel Spaß gemacht...

Foto: Paul Blackthorne, Arrow - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Paul Blackthorne, Arrow
© Warner Bros. Entertainment Inc.

7. In "Arrow" verkörperst du Quentin Lance, Laurels Vater. Wird die Beziehung zwischen Vater und Tochter mehr in den Fokus rücken?

Ja das wird sie, aber wenn ich dir erzähle, wie genau sich das abspielen wird, dann würde es nicht mehr so viel Spaß machen es zu gucken, oder!!?

8. Was fasziniert dich am meisten in einer Serie mit übernatürlichen Aspekten zu arbeiten?

Da ALLES in übernatürlichen Welten passieren kann, ist das natürlich immer sehr interessant, da man nie weiß, was einen hinter der nächsten Ecke erwartet... "Arrow" ist besonders interessant, da die Charaktere, trotz der übergeordneten Comic-Buch-Realität, sehr in unserer Realität verwurzelt sind, wenn man sich deren Selbstzweifel, Beziehungen etc. ansieht.

9. Einige der interessantesten Szenen bisher waren diejenigen, in denen Quentin mit Green Arrow zusammen arbeiten musste. Wodurch entsteht diese besondere Chemie deiner Meinung nach?

Es ist immer ein sehr gutes Konfliktpotenzial, wenn du gezwungen bist mit jemanden zusammen zu arbeiten, den du eigentlich nicht leiden kannst!

10. Viele Leute haben sich neu am Set von "Arrow" zusammen gefunden. Hast du das Gefühl, dass ihr schon zusammen gewachsen seid? Gibt es irgendwelche Streiche am Set? Etwas, was uns im Gag Reel erwarten könnte?

Man wächst ziemlich schnell zusammen, wenn man so viele Stunden miteinander arbeitet, um eine Serie zu drehen. Und viele komische Dinge passieren sobald die Kamera läuft - ich bin mir ziemlich sicher, dass es unendlich viele dieser Momente am Ende der Staffel ins Gag Reel schaffen.

11. In der dritten Staffel von "24 - Twenty Four" hast du mit deiner Verkörperung des düsteren und unverfroren Stephen Saunders sehr viel Eindruck hinterlassen. An was erinnerst du dich noch aus dieser Zeit?

Was mir immer noch sehr in Erinnerung geblieben ist, wie ich durch das trockene Flussbett in Los Angeles gerannt bin, um zu meinem Helikopter zu kommen, dann jedoch sehen musste, wie es explodiert und Kampfflugzeuge über meinen Kopf flogen. Und mit Kiefer [Sutherland] zusammen zu arbeiten - das war ein Vergnügen!

12. Wie war es mit Brooke Shields in "Lipstick Jungle" zusammen zu arbeiten?

Sie ist eine zauberhafte Frau. Mit ihr zusammen zu arbeiten, war eine der besten Erfahrungen in meinem Leben.

13. myFanbase ist ein Online-Magazin über US-Serien. Hast du eine oder mehrere Lieblingsserien?

Ich gucke nicht wirklich viele Serien - ich mag Filme lieber. Diejenigen, die ich letztes Wochenende gesehen habe sind: "Searching for Sugar Man", "Diana Vreeland - The Eye has to Travel", "Wagner's Dream", "Beasts of the Southern Wild"

Ich hab jedoch gehört, "Arrow" soll ziemlich gut sein!

Vielen Dank, Paul, wir wünschen dir alles Gute für deine zukünftigen Projekte!

Annika Leichner - myFanbase


Hinweis: © myFanbase 2013 - Das Exklusivinterview darf nicht auf anderen Internetseiten oder an sonstiger Stelle veröffentlicht werden! Die ersten beiden Fragen dürfen mit Link zu dieser Seite gepostet werden. Übersetzungen in andere Sprachen als Englisch oder Deutsch dürfen mit Link zu dieser Seite und Angabe des Interviewers veröffentlicht werden.

Kommentare