Bewertung

Review: #6.05 Blutiges Homecoming

Foto: Kat Graham, Vampire Diaries - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Kat Graham, Vampire Diaries
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Zunächst hatte man sich schon fast darauf eingestellt, dass #6.05 The World Has Turned and Left Me Here eine dieser Episoden sein wird, welche nichts Neues bietet und mehr Langeweile als Action versprüht, doch nach und nach belehrte uns diese Folge eines Besseren und sorgte schließlich doch noch für ein wenig Spannung.

"I am dead because of you! Because you lied to me about who you were!"

Am Ende der letzten Folge taucht Stefans Freundin Ivy wieder auf, welche dieser für tot gehalten hat und es stellt sich heraus – denn wie soll es auch anders sein –, dass sie von Enzos Blut getrunken hat, bevor er ihr Genick brach und sie infolgedessen nun ein neugeborener Vampir ist. Nach dieser Enthüllung entfiel mir zuallererst ein tiefer Seufzer, denn ehrlich gesagt hatte ich wenig Lust darauf zum wiederholten Male einer Exfreundin von einem Charakter dabei zuzusehen, wie diese mit ihrem neuen Dasein als Vampir zu kämpfen hat. Auch in dieser Folge konnte man mich nicht von Ivys Storyline überzeugen, da es genauso ablief, wie ich es leider erwartet hatte: Ivy ist ein nerviger neuer Vampir, welche nichts anderes im Kopf hat als Blut zu trinken, dies jedoch sehr schlecht unter Kontrolle hat und dadurch unschuldige Menschen umbringt. Die Tatsache, dass Stefan die Frechheit besitzt und Caroline in seine Misere mit hineinzieht, auch noch mit der Begründung, dass Caroline eigentlich die Schuldige ist, da sie damals mit Enzo bei Stefan auftauchte, machte diesen Handlungsstrang noch um einiges unerträglicher, sodass ich beinahe erleichtert war, als Ivy am Ende der Folge von Tripp in seinen Vampir-Mörder-Van geschleppt wurde. Doch da ich weiterhin keinen Gefallen am Charakter Tripp und seinem Plan, möglichst viele Vampire gefangen zu nehmen, um wer weiß was mit ihnen zu tun, finde, löste sich meine kurzweilige Erleichterung auch schnell wieder in Luft auf und so bleibt nur die leise Hoffnung zurück, dass man sowohl Ivy als auch Tripp aus dem Skript schreibt und Enzo aus dem Verlies rettet (da dieser ohnehin schon genügend Jahre gefoltert und gequält wurde).

"Yep, this is happening. I'm going to talk out loud to a crypt filled my dead family — everyone but you Damon. Because wherever you are it's not here. I gotta say, I'm not doing so great without you. I keep trying to start over but I can't get anywhere because I'm lost, brother. I'm lost."

Mit der Aktion bezüglich Ivy hat sich Stefan in dieser Episode eindeutig keine Freunde gemacht und heimste sich bei Caroline noch mehr Minuspunkte ein, sodass sie ihm in dieser Woche endlich die Leviten las: "You know what the worst part about all of this is? That about a month ago, I wished that Damon would come back because I knew if that happened that I'd get you back, too. But right now all I want is for you to get back in your car and go." Ich habe es gut verstanden, weshalb Caroline ihren Freund nicht so schnell aufgeben wollte, auch wenn dieser sie wie Dreck behandelte, als er weder ihre Anrufe entgegen nahm noch beantwortete, oder sie aufgrund seines Verhaltens zum Weinen brachte. Doch mit der Geschichte um Ivy und der Schuldzuschreibung brachte Stefan das Fass nun endgültig zum Überlaufen und so ist Caroline fürs Erste einmal – zurecht – angepisst und lässt Stefan in Frieden, was dieser angeblich die gesamte Zeit über wollte. Da ihm dies jedoch keiner abkaufte, sehen wir dann endlich das, was wir schon die ganze Zeit von ihm erwartet und gewünscht hatten: er bricht im Mausoleum seiner Vorfahren zusammen und gesteht einem Haufen Toter, dass er zwar verkrampft versucht weiterzuleben, um einen Neustart zu wagen, er aber jedes Mal aufs Neue scheitert, da er den Verlust von Damon einfach nicht verkraften kann. Wenn ich Stefan zuvor am liebsten eine Ohrfeige verpasst hätte, tat er mir in diesem Augenblick wieder furchtbar leid und ich wünschte mir, dass jemand kommen und ihn trösten würde.

"It's a hell of a long story, brother, but I'm back. I'm back."

Und just in diesem Moment steht plötzlich Damon vor Stefan, lebendig und in voller Gestalt und lässt sogar gleich einen seiner Sprüche los ("So what, I'm gone a couple of months and you think it's okay to waste a perfectly good bottle of bourbon?"), sodass man keinen Zweifel mehr daran hat, dass es wirklich Damon ist. Und hier kommen wir sogleich zu dem (wohl einzig) positiven Aspekt dieser Episode: Damon ist zurück! Ja, es hat tatsächlich nur fünf Folgen gedauert, bis er den Weg in die normale Zeitlinie zurück geschafft hat und nun scheinbar unversehrt wieder unter den Lebenden verweilen kann. Ich bin sehr froh, dass sich die Autoren dazu entschlossen haben Damons Rückkehr nicht allzu lange in die Länge zu ziehen, da man ohnehin wusste, dass er nicht ewig verschwunden bleiben wird und somit der Spannungsfaktor nicht sehr groß war. Besonders gut hat mir hierbei auch gefallen, dass Damon zuallererst bei Stefan auftauchte und nicht, wie man vielleicht erwartet hätte, bei Elena. Der Moment, in welchem Damon vor Stefan auftauchte und dieser seinen Augen kaum traute, war einfach wunderbar und so freute man sich als Zuschauer, dass sich die Brüder endlich wieder in die Arme schließen dürfen.

"Uh-oh. She's being brave."

Damons Rückkehr wirft jedoch einige Fragen auf, welche hoffentlich bald beantwortet werden. Und die wichtigste dieser Fragen ist vermutlich, was in Zukunft mit Bonnie geschehen wird. Ich kann es nicht glauben, dass Bonnie wieder einmal ihr eigenes Leben opferte, um jemand anderes zu retten. Sie sollte wirklich einen Nobelpreis für ihre Aufopferung bekommen, schließlich ist die Liste mit den Menschen, welche ihr Leben Bonnie zu verdanken haben, mittlerweile schon sehr, sehr lange. Nach wie vor geistert der Gedanke durch meinen Kopf, ob es denn wirklich keine Chance gegeben hätte, dass Damon noch rasch Bonnies Hand hätte fassen können, damit auch sie im Lichtstrahl verschwunden wäre und nun nicht mit Kai im Jahre 1994 fest sitzen müsste. Nebenbei bemerkt, war es auch sehr unvorsichtig von Damon und Bonnie Kai einfach so liegen zulassen, denn haben die beiden wirklich geglaubt, dass man ihn so einfach durch eine Axt töten kann? Ich hoffe wirklich, dass es nicht die gesamte Staffel über dauern wird, bis auch Bonnie wieder zurückkehrt, denn das wäre doch sehr schade. Da Damon nun jedoch Bonnie sein Leben zu verdanken hat, baue ich fest darauf, dass er Himmel und Hölle in Bewegung setzen wird, um Bonnie zurückzubringen, schließlich sind sich die beiden in den vergangenen Monaten doch näher gekommen, man denke nur an die rührende Szene in der Höhle, als sie kurz davor standen ihr Ziel zu erreichen.

"You've been given the chance to start over: take it, be happy."

Eine weitere Frage, welche durch Damons Rückkehr in den Raum gestellt wird, ist, was nun mit Elena und Damon passieren wird. Elena hat sich dazu entschlossen ihre Erinnerungen nicht wieder zurückzuerlangen, um einen Neustart zu bekommen. Diesen wagt sie sogleich mit ihrem Kollegen Liam und küsst ihn sogar am Ende der Folge, sodass man sich natürlich fragt, wie Elena reagieren wird, sobald sie erfährt, dass Damon wieder am Leben ist. Ich hoffe wirklich sehr, dass man hier kein unnötiges Drama herauf beschwört, denn dies gab es in der Vergangenheit bereits zu Genüge und die neue, glückliche Elena gefällt mir ohnehin viel besser, sodass es auch um die Entwicklung des Charakters schade wäre, sollte man dies durch künstlich erzeugtes Drama wieder zerstören.

"Come on, Ric. You're, like, one hoodie and three missed haircuts away from being Professor Shane."

Durch ihre Ausgelassenheit hat Elena zudem auch wieder ein wenig mehr Zeit auf ihr Umfeld zu achten und so versucht sie Alaric mit Jo zu verkuppeln. Es hat mich bereits in den vergangenen Folgen gestört, dass sich Alaric um alle anderen Figuren kümmern muss, sich jedoch niemand von ihnen die Zeit nimmt Alaric bei seinen Problemen zu helfen. So muss ausgerechnet sein Date Jo ihm dabei beistehen seine Blutlust unter Kontrolle zu bringen, während die beiden die verletzten Studenten verarzten. Da Jo aber keine Ahnung davon hat, wer oder vielmehr was Alaric ist, hilft ihm das auf Dauer auch nicht viel weiter. Umso erleichterter bin ich daher, dass Damon zurück ist und seinem besten Freund hierbei hoffentlich mehr Stütze sein wird, als die anderen, selbstzentrierten Charaktere. Interessant war aber, dass Jo Alaric trotz der Manipulation küsste, obwohl dieser ihr einflößte, sie wolle ihn nicht küssen, sondern er solle vielmehr verschwinden. Funktioniert bei ihr die Manipulation nicht richtig oder war dies purer Zufall? Ich vermute, dass noch viel mehr hinter Jo steckt, als wir bisher wissen und so bin ich gespannt darauf, welche Geheimnisse sie verbirgt.

"You saved me – I can never repay you for that. All I can do is promise you that I won't waste it."

Nicht nur Alaric, sondern auch Tyler mussten in dieser Episode von einer Frau gerettet werden (noch dazu von der Frau, zu welcher sie sich hingezogen fühlen), im Fall von Tyler war es Liv. Ich habe bereits in der ersten Episode dieser Staffel gemeint, dass die beiden sicherlich noch mehr Zeit miteinander verbringen werden und sich vielleicht sogar mehr zwischen ihnen entwickeln könnte, was mit dieser Folge sicherlich eingetreten ist. Da Tyler nach wie vor aufpassen muss, um nicht wieder sein Werwolf-Gen zu aktivieren, war es für ihn natürlich fatal, als er einen Autounfall baute und unzählige Mitmenschen verletzte. Umso erleichterter war er schließlich, als ihm Liv zu Hilfe eilte, nachdem Elena woanders zu tun hatte und Alaric ebenfalls beschäftigt war. Nachdem Jo Tyler und Liv übers Telefon berichtete, dass der Junge, welchen Tyler angefahren hatte, sterben würde, hatte ich mich persönlich bereits damit abgefunden, dass Tyler nun wieder höllische Qualen bei jedem Vollmond erleiden müsste, doch da hatte ich noch nicht mit Liv gerechnet. Zunächst vermutete ich noch, dass sie irgendeinen Zauber über den Jungen aussprechen würde, um ihn zu retten, denn ich hätte es nicht in Erwägung gezogen, dass sie ihn tatsächlich umbringen und so den Mord auf sich nehmen würde, um eine Verwandlung von Tyler zu verhindern. Mit dieser Tat beweist Liv eindeutig, dass ihr Tyler viel bedeutet und dieser hat ihr seine Dankbarkeit auch rührend gezeigt. Nun ist es vermutlich nur noch eine Frage der Zeit, bis aus diesen beiden mehr als nur Freunde wird. Für Tyler hoffe ich, dass er sich in Zukunft nicht mehr in so brenzlige Situationen begibt, denn nächstes Mal ist Liv vielleicht nicht mehr so schnell zur Stelle.

"There are crazy, mysterious things in the world. Something science can't explain."

Eine kleine Randbemerkung gilt es noch zu machen, welche ich sehr interessant fand, auch wenn sie vermutlich nie mehr eine Rolle spielen wird. Zwar wurde bei den verletzten Studenten ein Mädchen durch das Vampirblut von Elena gerettet, da sie es andernfalls nicht lebend aus dem Labyrinth geschafft hätte, dennoch hat es mir gut gefallen, dass man sich vorwiegend auf die Medizin verlassen hat und sowohl Jo als auch Liam mit medizinischen Mitteln die Menschen um sich herum versucht haben zu retten. Warum man nun diesen Weg gegangen ist, steht nach wie vor im Raum, es war aber doch eine schöne Abwechslung, dass einmal die normalen, durchschnittlichen Menschen "die Helden" spielen durften, anstatt dass Elena und Alaric ihr Blut zu trinken gaben.

Fazit

Mit #6.05 The World Has Turned and Left Me Here konnte "Vampire Diaries" zumindest in der zweiten Hälfte der Episode für Spannung und Überraschung sorgen, sodass man doch auf die Zukunft gespannt sein kann und natürlich darauf hofft, dass es auch Bonnie wieder nach Hause schaffen wird.

Melanie E. - myFanbase

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