Bewertung

Review: #6.04 Hölle, 10. Mai 1994

Foto: Nina Dobrev, Vampire Diaries - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Nina Dobrev, Vampire Diaries
© Warner Bros. Entertainment Inc.

"Vampire Diaries" ist nun schon sechs Jahre alt und man merkt durchaus, dass es nicht ganz leicht ist, sich spannende und dennoch logische neue Entwicklungen auszudenken. In dieser Episode haben die Autoren aber einige gute Ideen zusammentragen können, die die weniger spannenden Handlungselemente überwiegen.

" We might be having a bit of a disagreement, but don't ever lay a hand on her."

Was mich an den neuen Episoden am meisten interessiert, ist die Geschichte rund um Damon und Bonnie, die bereits in dieser Folge eine große Entwicklung hingelegt hat. Bisher haben wohl alle Fans gerätselt, was es mit dem 10. Mai 1994 auf sich hat und nun wissen wir also Bescheid. Es handelt sich bei dem Tag nicht, wie wohl viele angenommen hatten, um einen bedeutenden Tag in Damons Leben (auch wenn er vor 20 Jahren ebenfalls etwas Wichtiges erlebt hat) sondern um ein einschneidendes Erlebnis bei dem Neuzugang Kai. Einerseits finde ich es gut, dass man die neue Figur auf diese Weise zu etablieren versucht und uns einen Sinn hinter seinem Dasein vermittelt, andererseits verstehe ich nun nicht ganz, weshalb Bonnie und Damon in Kais Zeitschleife festhängen und wie sie dort hineingeraten sind. Bisher betonte Damon immer, dass er sich in seiner ganz persönlichen Hölle befindet, was uns zwar noch nicht erklärt wurde, aber ich fand es dennoch schlüssig, dass die neue Welt, in der er und Bonnie sich befinden, etwas mit ihnen persönlich zu tun hat. Durch den Fokus auf Kais Greultat fehlt mir hier jetzt das verbindende Glied zwischen den beiden Geschichten.

Spaßig war die Konversation zwischen den dreien aber auf jeden Fall und die Art, in der Damon einen Beschützerinstinkt für Bonnie entwickelt, gefällt mir sehr. Besonders, da er dabei immer wieder betont, dass er und Bonnie sich eigentlich eben nicht leiden können. Kai hingegen finde ich bisher sehr skurril und dieses Gefühl wurde bestärkt, als ans Licht gekommen ist, dass Kai ein rücksichtsloser Killer ist. Das süffisante Lächeln und seine leicht abfällige Art passen auf verstörende Weise sehr gut zu ihm und lassen vermuten, dass er zu den Bösewichten dieser Staffel gehört.

Ähnliches gilt für Tripp, der sich nach und nach ebenfalls als Gegenspieler in der Handlung etabliert. Ihm kann ich allerdings noch nicht recht viel abgewinnen, auch wenn sein Motiv für die Vampirjagd völlig logisch ist. Leider sticht mir aber wieder ins Auge, wie sehr seine Geschichte an die von Alaric angelehnt ist, der sich ebenfalls zum Jäger erklärte, weil seine Frau einem Vampir zum Opfer gefallen ist. Hätte Colin Ferguson eine ergreifende Ausstrahlung oder ein völlig überzeugendes Auftreten, würde ich diesen Handlungsstrang womöglich als interessant empfinden, aber bisher kann ich mich dafür nicht begeistern. Es hilft dabei auch nicht, dass Matt langsam in seine Geschichte mit hineingesogen wird, da es sich nicht so anfühlt, als würde der Hauptcharakter Matt eine eigene Storyline bekommen, sondern als benutzt man Matt lediglich, um Tripp näher zu beleuchten.

"You're the last person who should be lecturing me on coping mechanisms."

Was ich sehr positiv fand, war der Part mit Stefan und Elena. Zunächst fand ich die Handlung zwischen ihnen fad und sah Stefans Erklärungen eher als Füllstory an, doch der Ausgang des Ganzen konnte mich dann doch völlig überzeugen. Grund dafür ist, dass ich es von Anfang an schwachsinnig fand, Elena ihre Gefühle für Damon vergessen zu lassen, weshalb mir auch ihr total sorgloses Verhalten in #6.03 Welcome to Paradise nervig und unrealistisch erschien. Dass man nun gleich einen weniger krassen Weg einschlägt und sie halb mit dem Wissen um ihre Liebe zu Damon weiterleben lässt, ist in meinen Augen jedoch eine sehr gute Idee. Denn auf diese Weise tut man nicht so, als wäre die Beziehung zwischen ihnen nie passiert und gleichzeitig muss man weder die weinende noch die feiernde Elena ertragen, die für mich als Zuschauer beide äußerst anstrengend waren. Auch dass es Stefan war, der Elena ihre Illusionen genommen hat, war sehr realistisch, da es für ihn ebenso verstörend war, dass Elena ihre Vergangenheit mit Damon völlig ausblenden kann. Auf diese Weise entstanden sowohl zwischen Elena und Stefan als auch zwischen Elena und Alaric ein paar sehr schöne Momente, für die es sich einfach gelohnt hat, die Episode bis zu Ende anzusehen, obwohl ich den Start recht schwach und nichtssagend fand.

Einen kleinen Dämpfer gab es dann aber leider auch gleich wieder, als Ivy plötzlich bei Stefan auftaucht. Es ist nicht so, dass man zuvor die Lovestory zwischen ihnen als besonders ergreifend darstellte, weshalb es mich wundern würde, wenn irgendjemand von ihrem Tod betroffen gewesen ist. Sie nun als Vampir aus dem Grab zurückzuholen, entlockte mir ein entnervtes Stöhnen und ich muss sagen, dass ich auf diese Geschichte absolut keine Lust habe. Wie oft musste sich Stefan nun bereits um einen Neuvampir kümmern? Mir fallen da auf jeden Fall Vicki , Caroline und Elena ein. Nun also erneut eine junge Frau, die nie ein Vampir werden wollte und Stefan übernimmt die Rolle des Mentors. Sorry, aber das ist einfach nur einfallslos.

"Missed today's eclipse. Rain check for tomorrow?"

Durch den Wegfall von Bonnie und Damon in der Gegenwart hat sich die Dynamik der Serie verschoben, doch ganz möchte man auf die Interaktion zwischen den Hauptfiguren nicht verzichten. Dass man Stefan und Damon nun gemeinsam in Flashbacks gesehen hat, gab mir ein Gefühl, wie als würde man nach Hause kommen, da die Brüder zusammen eigentlich nie langweilig werden. Es ist zwar ein alter Hut, dass Damon ein egoistischer Blutsauger ist, dem Stefan das Handwerk legen will, gefallen haben mir die beiden zusammen aber dennoch. Positiv überrascht war ich auch von dem Haken, den die Handlung nun zu Sarah schlägt und sie damit zu einer Salvatore macht. Ich muss zugeben, dass ich über diese Möglichkeit garnicht nachgedacht hatte. Bisher bin ich davon ausgegangen, dass sie sich eher den Vampirjägern anschließen wird, was ich als nicht sonderlich vielversprechend empfand. Dass sie nun aber der anderen Seite angehört, ist eine interessante Idee und ich bin gespannt, wie Stefan (und später vielleicht auch Damon) mit ihrem neuen Familienmitglied umgehen werden. Wie ich Stefan kenne, wird er schnell einen Draht zu Sarah finden wollen und ich hoffe sehr, dass ihm Ivy dabei nicht in die Quere kommt.

Fazit

Obwohl die Episode einige Schwachstellen hat, bin ich mit dem Gesamtkonzept zufrieden. Die Flashbacks waren spaßig und aufschlussreich und Elena kann sich wieder etwas mehr erinnern. Schleppend geht dagegen die Geschichte rund um Tripp voran und auch Jeremy und ist noch nicht wieder richtig in die Serie integriert worden.

Marie Florschütz - myFanbase

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