Bewertung

Review: #4.23 Abschlussfeier

Foto: Ian Somerhalder, Vampire Diaries - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Ian Somerhalder, Vampire Diaries
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Das Staffelfinale "Graduation" hat vieles wieder gut gemacht, was man in einigen vorherigen Episoden vermisste und kritisch betrachtete. Mit emotionalen Freundschaftsszenen, großen Entscheidungen und einem spannenden Cliffhanger schloss "Vampire Diaries" diese Season gelungen ab.

"Are you drunk?" – "I don't know, Mom, am I?"

Wie ich bereits zu Beginn dieser Folge erfreut zur Kenntnis nahm, beehrten uns Lexi, Alaric und Jeremy auch im Staffelfinale, was zu sehr schönen und humorvollen Szenen führte. Bereits am Anfang, als Lexi auf Damon traf, konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen, da es einfach zu schön ist, altbekannte Gesichter wieder zu sehen und in Erinnerungen zu schwelgen und zudem einen Stefan zu sehen, der einmal die Kontrolle loslässt und tatsächlich Spaß hat. Auch die kleine "Familienszene" zwischen Elena, Jeremy und Alaric war herzerwärmend und erinnerte an die guten, alten Zeiten, als die beiden Herren noch als Menschen (beziehungsweise übernatürliche Wesen) in Mystic Falls lebten und nicht als Geister auf der anderen Seite verrotteten.

Dass man anderer Besucher nicht willkommen ist, war nicht zu vermeiden, und auch in dieser Episode ist Kol derjenige, welcher das gesamte Event der Abschlusszeremonie zu sabotieren droht. Mithilfe der zwölf Hexen und Hybride möchte er sich an den Bewohnern von Mystic Falls rächen und einen Weg finden wieder auf der Erde leben zu können. Glücklicherweise weiß Bonnie sein Vorhaben geschickt zu verhindern und schließt ihn sogleich im Keller ein. Angesichts der Tatsache, dass Bonnie am Ende der vorherigen Folge praktisch für tot erklärt wurde, war ich doch etwas überrascht, dass sie auch als Geist starke Macht besitzt und einen Original wie Kol einfach so dir nichts mir nichts einsperren kann. Doch bei "Vampire Diaries" ist bekanntlich alles möglich und die Tatsache, dass Kol somit schnell wieder aus dem Weg geräumt wurde, ließ mich diese Skepsis auch schon wieder vergessen.

"I can't believe it. We're actually all here, we're all here together."

Ein gewisses Misstrauen verspürte auch Caroline in dieser Folge und ihre Skepsis war auch mehr als berechtigt. Schließlich grenzt es tatsächlich an ein Wunder, dass Elena, Bonnie, Caroline, Stefan und Matt es schaffen (nach anfänglichen Hindernissen) ihren Abschluss zu machen, ohne in übernatürliche Schwierigkeiten zu kommen (wobei man hierbei Bonnie natürlich ausnehmen könnte, da sie bereits das Zeitliche gesegnet hat). Ich persönlich freute mich sehr für die Freunde und war froh, dass im Finale auch Platz für einige kurze, aber wertvolle Freundschaftsszenen freigehalten wurde. Ohnehin verdient diese Folge einen dicken Pluspunkt eben wegen all dieser Freundschaften, welche sich im Laufe der Zeit entwickelten und hier nochmals aufgezeigt wurden, auch teils dank der Besucher aus dem Jenseits. Prinzipiell fiel die Zeremonie sehr kurz aus, dennoch waren die Augenblicke sehr gut umgesetzt, denn als Zuschauer empfand ich es als einen großen Meilenstein, dass die Freunde nun die Schule abgeschlossen haben und auf sie eine völlig neue Zukunft wartet.

"He's your first love. I intend to be your last. However long it takes."

Und die Zukunft hält für jeden Einzelnen andere spannende Entwicklungen bereit, welche sich in der fünften Staffel herausstellen werden. Auch der Abschied von Klaus wurde nur am Rande behandelt, die Szene zwischen ihm und Caroline war aber dennoch unbezahlbar. Zunächst einmal eilt Klaus Caroline, Elena und Stefan zu Hilfe und tötet eine Hexe (natürlich in Gestalt eines Geistes) nur mit der Kappe des Abschlussfeier-Gewands, was ziemlich beeindruckend und unglaublich zugleich ist. Als Geschenk eröffnet er Caroline schließlich, dass Tyler wieder nach Mystic Falls zurückkehren darf, da er ihn nicht mehr bis zu dessen Tod verfolgen wird. Besonders rührend war dann seine Aussage, als Klaus Caroline sagte, er würde so lange auf sie warten, wie es eben dauert. Somit bleibt das Ende der (potenziellen Liebes-) Geschichte zwischen Klaus und Caroline eigentlich offen, denn es wurde nicht endgültig gesagt, dass Klaus nie wieder nach Mystic Falls zurückkehrt beziehungsweise dass Caroline ihm nicht doch einen Besuch in New Orleans abstattet. Und auch wenn ich die beiden als Liebespaar gern gesehen hätte, freue ich mich auch wieder auf Tyler, der zumindest in der zweiten Hälfte dieser Staffel eindeutig zu kurz kam. Somit wünsche ich mir, dass die neue Season wieder Spannenderes für Tyler bereit hält und Caroline durch den Abgang von Klaus nicht vergessen und links liegen gelassen wird.

"The first rule of truly living: Do the thing you're most afraid of."

Auch für Matt scheint die Zukunft rosig weiterzugehen, denn er hat endlich beschlossen sein Leben zu leben und Neues zu wagen. Ich kann meine Freude über diese Entscheidung nur schwer in Worte fassen und ich hoffe, dass er nach der Pause wieder gut in die Staffel startet und uns gesund und so herzensgut erhalten bleibt. Denn Matt hat in dieser vierten Staffel mehr als einmal bewiesen, dass er ein Recht hat als (fast einziger) Mensch unter Vampiren zu verbleiben, und so hoffe ich, dass er auch in Zukunft eine bedeutende Rolle in der Serie behält.

Glücklich war ich auch über die Entwicklung in der Beziehung zwischen Rebekah und Matt. Bereits in einigen Folgen zuvor wurde eine potenzielle Beziehung zwischen den beiden angedeutet und schließlich mit einem tollen Kuss besiegelt. Ich bin froh, dass man diesen Weg gewählt hat, denn dass Matt ein toller Kerl ist, ist eine Tatsache und Rebekah hat nun auch bewiesen, dass sie gut sein kann und es wert ist sie zu schätzen. Ein bitterer Beigeschmack hierbei bleibt aber dennoch, da Rebekah nach New Orleans aufbrechen wird und somit diese gesamte Entwicklung über den Haufen geworfen wird. Ein Minuspunkt, da es noch immer nicht klar ist, aus welchen Gründen Rebekah Mystic Falls verlässt, um nach New Orleans zu gehen. Sie hat es schließlich schon gegenüber ihren Brüdern klargestellt, dass sie in Mystic Falls bleiben will und angesichts der aufkeimenden Beziehung zwischen ihr und Matt scheint es noch unlogischer, warum sie diese Entscheidung schlussendlich trifft. Daher würde ich an diesem Punkt in der neuen Staffel gerne noch eine Erklärung geliefert bekommen.

"I am not sorry that I'm in love with you. I love you, Damon."

Keine weiteren Erläuterungen bedarf es in Hinsicht auf das Liebesdreieck – zumindest vorerst. Denn Elena hat sich (wieder einmal) entschieden und ihre Wahl fiel, zu meiner großen Freude, auf Damon. Das große Liebesgeständnis sprühte nur so über vor Chemie und Leidenschaft und ich war froh, dass dieses Kapitel rund um das Liebesdreieck nun beendet ist. Natürlich muss man hierbei immer vorsichtig und auf der Lauer sein, denn man weiß schließlich nie, was in der nächsten Staffel kommen mag, doch all zu pessimistisch wollen wir auch wieder nicht sein. Somit lebe nun Delena! In diesem Zusammenhang war auch besonders die letzte Unterhaltung zwischen Damon und Alaric rührend, in welcher Alaric seinem Freund gratulierte: "You got the girl, man." Angesichts der Vergangenheit und dem ewigen Hin und Her zwischen Elena und den Salvatore-Brüdern gönne ich es Damon, dass er nun derjenige ist, der das Mädchen bekommt (da Katherine damals auch Stefan wählte und nicht ihn).

Ein weiterer Pluspunkt hierbei ist, dass auch Damon und Stefan einen Moment miteinander teilten, der zwar durch wenige Worte ("I'm not happy about Elena. But I'm not not happy for you, either."), dafür durch die Blicke der beiden Brüder dominierte. Stefan muss man es doch sehr hoch anrechnen, dass er Damon sagte, er würde sich zwar nicht für Elena, aber doch für Damon freuen. Es kostete ihn bestimmt Einiges dies auszusprechen und das beweist, dass Stefan ein guter Kerl ist und die beiden Brüder einige positive Entwicklungen gemacht haben, um solch eine Unterhaltung überhaupt führen zu können.

"What's happening?" – "Oh my God, it worked, Jer."

Weitere Unterhaltungen, die man in Zukunft hoffentlich immer noch führen können wird, sind die zwischen Bonnie und Jeremy. Nachdem bereits am Anfang der Folge klar gestellt wurde, dass Bonnie bei dem Versuch, Jeremy für immer zurückzubringen, gestorben ist, konnte sie zwar den Vorhang zur anderen Seite erfolgreich schließen, aber nicht verhindern, dass sie mit ihrem Leben bezahlen muss. Ein kleiner Trost dürfte es daher für sie sein, dass wenigstens ihr Versuch glückte, denn Jeremy darf nun offiziell wieder unter den Lebenden verweilen. Zwar freue ich mich, dass Jeremy zurück ist, doch die Art und Weise, wie dies geschah, war nach meinem Geschmack doch etwas zu einfach. Bonnie musste lediglich ein paar Worte aussprechen und schon kann Jeremy so mir nichts dir nichts auf die andere Seite übergehen? Hierbei hätte ich mir doch ein größeres Spektakel erhofft und somit war ich doch enttäuscht, als sich herausstellte, dass der Zauber von Bonnie tatsächlich so simpel funktionierte. Bedauernswert ist auch die Tatsache, dass Bonnie nun auf der anderen Seite festsitzt und tot ist, niemand jedoch davon in Kenntnis gesetzt wurde. Bonnie konnte in den letzten Episode endlich einmal aus freien Stücken handeln und unabhängig sein, somit hätte ich ihr gewünscht diese Freiheit noch für längere Zeit ausleben zu können. Dennoch war die letzte Szene zwischen ihr und Jeremy sehr schön und ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass wir Bonnie auch in Zukunft zu Gesicht bekommen werden, da Jeremy ja bekanntlich Geister sehen kann und Bonnie bestimmt einen Weg finden wird, um mit ihm zu kommunizieren (und eines Tages vielleicht auch zurückkehren kann?).

Stefan alias Doppelgänger von Silas

Die Zukunftsaussichten sehen für Stefan, wie auch für Bonnie, nicht besonders rosig aus. Nachdem er das Liebesgeständnis zwischen Elena und Damon mitanhörte, machte er sich mit Silas Leiche auf den Weg, diese zu begraben und irgendwo neu anzufangen. Die Interaktionen zwischen ihm und Lexi waren auch in dieser Folge amüsant mitanzusehen und hinterlassen eine gewisse Sentimentalität, da Stefan eine Freundin wie Lexi besonders in seiner jetzigen Lage gut gebrauchen könnte. Doch sein Liebeskummer wurde in den letzten Sekunden dieses Staffelfinales plötzlich in den Schatten gestellt, als uns Zuschauern offenbart wurde, dass Stefan in Wirklichkeit ein Doppelgänger von Silas ist. Ja, richtig – oh mein Gott! Da Silas unsterblich ist und die Natur immer einen Ausgleich sucht, wurde ein sterblicher Doppelgänger erschaffen, um das Gleichgewicht zu erhalten. Dieser Doppelgänger ist nun also Stefan. Nach dieser schockierend überraschenden Enthüllung wird er auch sogleich von Silas in einen Tresor gesteckt und ins Wasser geworfen, wo er dem Ertrinken nahe ist. Dies hätte vermutlich keiner so schnell erraten und mit diesem Cliffhanger müssen wir nun bis zum Herbst warten und unsere eigenen Theorien aufstellen. Spannend bleibt dieser Handlungsaspekt allemal, schließlich ist noch offen, wie sich diese Entwicklung entfalten wird und ob Silas sich in Zukunft als Stefan ausgeben wird oder was sein eigentlicher Plan ist.

"Have a nice human life, Katherine."

Ein weiterer Handlungsstrang, der überraschend erscheint, ist, dass Katherine diejenige war, die das Heilmittel nahm und nun ein Mensch ist. Nach einer tollen Kampfsequenz zwischen den Doppelgängerinnen ging eine klare Siegerin hervor und diesmal war es Elena, welche sich gegenüber Katherine behaupten konnte – und was in Zukunft bestimmt noch oft der Fall sein wird. Zunächst einmal wurden wir in dem Glauben gelassen, dass Stefan im Besitz des Heilmittels ist, nachdem Elena es ihm überreichte: "The only person worse at being a vampire than me is you." Doch es stellte sich heraus, dass Stefan es Elena zurückgab, damit es immer ihre Entscheidung bleiben kann, ob sie ein Vampir bleibt oder wieder zum Mensch wird.

Da Katherine es auf Elena abgesehen hat, da diese das Leben führt, das Katherine gerne hätte, möchte sie Elena beseitigen. Dieses Vorhaben wäre ihr auf beinahe geglückt, hätte Elena nicht ihr Ass im Ärmel, das Heilmittel, ausgespielt und es Katherine in den Mund gestopft. So rettet Elena also ihre eigene Haut und macht Katherine gleichzeitig zum Menschen, was bestimmt noch viel Spannung und humorvolle Szenen zur Folge haben wird. Schließlich kann man sich Katherine Pierce kaum als Mensch vorstellen, oder?

Fazit

Ein tolles Staffelfinale, welches sowohl emotionale Momente als auch spannende Entwicklungen bereithielt, sodass es schwer sein wird bis zum Herbst auf die neue Season zu warten.

Melanie E. - myFanbase

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