Margaret Hargrove (geb. Sterling)

Foto: Elizabeth Rice, Mad Men - Copyright: Jaimie Trueblood/AMC
Elizabeth Rice, Mad Men
© Jaimie Trueblood/AMC

Margaret ist die Tochter von Roger und Mona Sterling. Aufgewachsen als Einzelkind in einem relativ wohlhabenden Elternhaus, gleicht ihr Verhalten zumeist dem eines verzogenen Teenagers: Wenn es einmal nicht nach ihrem Willen geht, reagiert die 16-Jährige sofort eingeschnappt. Roger beschreibt seine Tochter darüber hinaus als antriebs- und orientierungslos, da sie sich weder für die Schule noch für einen Beruf noch für wohltätige Zwecke begeistern kann. Um den Ursachen für ihr Benehmen auf den Grund zu gehen, wird das Mädchen dazu angehalten, sich in psychologische Behandlung zu begeben. Dass ihr trotz aller Differenzen sehr viel an ihren Eltern liegt, zeigt sich spätestens, als Roger nach einem Herzinfarkt ins Krankenhaus eingeliefert und dort von seiner sichtlich mitgenommenen Tochter in die Arme geschlossen wird.

Privat findet Margaret nach einigen gescheiterten Beziehungsversuchen ihr großes Glück an der Seite von Brooks Stanford Hargrove. Schon nach kurzer Zeit beginnen die beiden mit der Hochzeitsplanung und werden dabei tatkräftig von Mona unterstützt, die ihrer Tochter eine ebenso denkwürdige Zeremonie bieten möchte, wie es ihre eigene vor über zwanzig Jahren war. Die neu gefundene Harmonie im Hause Sterling findet jedoch ein jähes Ende, als Roger sich von heute auf morgen von Mona trennt und wenig später Sekretärin Jane Siegel ehelicht. Margaret trifft die Scheidung ihrer Eltern hart, zumal die neue Frau ihres Vaters nur unwesentlich älter ist als sie selbst. Demnach ist sie auch strikt dagegen, dass Jane sich auf ihrer Hochzeit blicken lässt, was Roger für schlichtweg inakzeptabel hält. Mona gelingt es schließlich, zwischen Vater und Tochter zu vermitteln und in Form von getrennten Tischen eine für beide Seiten annehmbare Lösung zu finden.

Am Vortag der Eheschließung ist Margaret ein nervliches Wrack: Erst regt sie sich zum wiederholten Male maßlos über Jane auf, die sich mithilfe teurer Geschenke und gut gemeinter Ratschläge mit ihr anzufreunden versucht, und dann droht das verheerende Attentat auf Präsident Kennedy die Feierlichkeiten ins Wasser fallen zu lassen. Monas Geduld und Rogers Improvisationstalent ist es zu verdanken, dass die Hochzeit schließlich doch noch halbwegs reibungslos über die Bühne geht. Allen Widrigkeiten zum Trotz beginnt für Margaret und Brooks somit ein neuer Lebensabschnitt als Ehepaar.

Einige Zeit nach der Hochzeit kommt Ellery, das erste gemeinsame Kind von Margaret und Brooks zur Welt. Während Mona weiterhin sehr engen Kontakt zu ihrer Tochter und deren Familie pflegt, schenkt Roger ihnen kaum Beachtung.

Erst als sie alle anlässlich der Trauerfeier für Rogers verstorbene Mutter wieder zusammenkommen, findet sich Zeit für einen der seltenen Vater-Tochter-Momente. Stolz berichtet Margaret von ihrem Sohn und bekommt von Roger im Gegenzug ein ganz besonderes Andenken an ihre Großmutter - ein Glas voller Jordanwasser, mit dem sie einst getauft wurde - überreicht. Margaret nutzt diese Gelegenheit aber auch, um ihren Vater um einen großen Gefallen zu bitten: Ihr Gatte Brooks braucht zur Umsetzung seiner neuen Geschäftsidee dringend Startkapital, das Roger ihm zur Verfügung stellen könnte. Dieser willigt ein, sich die Pläne seines Schwiegersohns zumindest einmal näher anzuhören.

In den Folgemonaten bemüht Margaret sich merklich, ihren Vater um den Finger zu wickeln. So stattet sie Roger etwa mehrmals Besuche in der Werbeagentur ab und erlaubt ihm sogar, einen ganzen Tag allein mit seinem Enkelsohn zu verbringen. Roger freut sich sehr darüber, präsentiert Ellery voller Stolz den Sekretärinnen und schleppt ihn anschließend in den Zoo und ins Kino. Am nächsten Tag erhält er jedoch einen wütenden Anruf seiner Tochter. Wie sich herausstellt, hat der gesehene Film, "Planet der Affen", den Vierjährigen derartig verstört, dass er nicht mehr schlafen kann. Als Roger dann auch noch verkündet, doch nicht in Brooks' Geschäftsvorhaben investieren zu wollen, hat Margaret endgültig genug von ihrem Vater und reduziert den Kontakt wieder auf das Notwendigste.

Foto: Talia Balsam & Elizabeth Rice, Mad Men - Copyright: Michael Yarish/AMC
Talia Balsam & Elizabeth Rice, Mad Men
© Michael Yarish/AMC

Angesichts der turbulenten Vorgeschichte staunt Roger nicht schlecht, als Margaret sich eines Tages mit ihm verabredet und ihm ohne große Erklärung mitteilt, ihm alle Sünden aus der Vergangenheit zu verzeihen. Dass dies ein erstes Anzeichen für einen generellen Sinneswandel seiner Tochter ist, ahnt Roger jedoch nicht. Erst als er kurz darauf von Mona und Brooks mitgeteilt bekommt, dass Margaret von daheim weggelaufen ist und sich einer Hippie-Kommune angeschlossen hat, ergibt ihr seltsames Verhalten plötzlich Sinn. Unverzüglich statten die besorgten Eltern ihr einen Besuch in ihrem neuen Zuhause ab, wo sie nunmehr auf den Namen Marigold hört und offensichtlich glücklicher ist denn je. Während Mona sich nicht einmal Mühe gibt, die Entscheidung ihrer Tochter nachzuvollziehen, bleibt Roger über Nacht in der Kommune und führt ein langes und aufschlussreiches Gespräch mit ihr. Fast schon hat er sich mit ihrem neuen Lebenswandel abgefunden, als er mitbekommt, wie Margaret mit einem der Hippies ins Bett steigt. Erbost erklärt er ihr, dass sie dies als verheiratete Frau und Mutter nicht machen könne, und will sie mit Gewalt nach New York mitnehmen. Margaret bleibt allerdings standhaft und will nicht in ihr altes Leben zurückzukehren, nicht einmal Ellery zuliebe. Demzufolge wächst der Junge fortan bei seinem Vater und seinen Großeltern auf.

Willi S. - myFanbase