Bewertung

Review: #6.17 Die Müllinsel

Foto: How I Met Your Mother - Copyright: 2010-2011 Twentieth Century Fox Film Home Entertainment LLC. All rights reserved.
How I Met Your Mother
© 2010-2011 Twentieth Century Fox Film Home Entertainment LLC. All rights reserved.

Habt ihr euch auch schon einmal gefragt, wie der ältere Ted Mosby aussehen könnte? Die aktuelle "How I Met Your Mother"-Folge wirft einen Blick in die Zukunft und zeigt uns in einer Episodenumrahmung die ältere Version von Ted im Jahr 2021. Am Flughafen in Hongkong begegnet er zufällig Wendy, der ehemaligen Kellnerin des MacLaren's-Pubs. Daraufhin gibt es eine Rückblende, die zeigt, was bis zum Jahr 2021 vorgefallen ist.

Teds Romanze

Leider hat die Geschichte, die im Rückblick erzählt wird, nicht nur Stärken sondern auch Schwächen. Zunächst einmal wird die Trennung von Zoey und dem Captain aus verschiedenen Perspektiven gezeigt, was ganz gelungen ist. Wenn zwei Menschen sich trennen, dann gibt es auf die Frage nach dem Warum eben selten nur eine einzige gültige Antwort. Diese Folge weiß das ganz gut aufzuzeigen.

Der Captain, dargestellt vom genialen Kyle MacLachlan, hat durchaus seinen Charme, ebenso wie seine häusliche Umgebung. Der Dialog, der sich zwischen Ted und Zoeys Ex-/Noch-Ehemann entfaltet, als Ted einen Karton für Zoey abholen möchte, ist nicht von schlechten Eltern und bietet netten, wenn auch sehr typischen Sitcom-Humor. Das geht allerdings durchaus auf Kosten von Teds Sympathie, der die ausladende Art des Captains dazu nutzt, seine Arschloch-Seiten unter Beweis zu stellen.

Als man am Ende erfährt, dass die Beziehung zwischen Ted und Zoey nicht gut gegangen und Zoey damit nicht die Mutter ist, ist das keine Überraschung – wir wissen, dass Ted der Mutter erst auf einer Hochzeit begegnet ist und dass sie mal in seiner Vorlesung saß, was bei Zoey beides nicht der Fall ist. Es ist dennoch eine Erleichterung, gleichzeitig kommt aber die Frage nach dem Sinn hinter dieser Geschichte auf. Als Zoey bei ihrem Auftauchen anfangs als lebenslustige und protestierfreudige junge Frau porträtiert wurde, war sie durchaus eine verlockende Kandidatin für die Rolle der Mutter. Aber je mehr man über sie erfahren hat, desto unsympathischer und unpassender wurde sie. Dass Jennifer Morrison sie so extrem steif und unnatürlich darstellt, setzt dem Ganzen dann noch das goldene Himbeer-Krönchen auf.

Am wichtigsten aber ist, dass diese Romanze nicht zu Teds Charakter passt. Ausgerechnet er, der seit seinem ersten Auftauchen jeden mit seinen Idealen von Romantik und heiler, klassischer Familie belästigt hat, soll also eine Ehe (mit-)ruiniert haben, dazu noch fast ohne jedes schlechte Gewissen? Es passt nicht und es macht einem als Zuschauer diesen Liebesplot madig. Die Liebesgeschichten mit Robin, Victoria und in Ansätzen auch Stella waren süß und einnehmend, diese hier ist nichts davon. Wie viele komische Pseudo-Mütter wollen Carter Bays und Craig Thomas uns eigentlich noch servieren, bevor sie die Mutter endlich auftischen?

Selbstzweifel

Während Ted also sein junges Liebesglück genießt, übt Marshall sich in Selbstzweifeln. Dies beschert uns elend lange Monologe über Umwelt, persönliche Ziele und seinen Vater. An sich ist gegen Selbstzweifel nichts einzuwenden, sie dienen dazu, einen Charakter zu vertiefen und seine Gedanken sowie Ziele zu formulieren. Nur wurde Marshalls Traum, als Umweltanwalt zu arbeiten, in der Vergangenheit bereits lang und breit ausgekaut und dem Verhältnis zu seinem Vater wurden gerade in letzter Zeit diverse Episoden gewidmet.

Dass beide Themen hier und da sporadisch wieder auftauchen, ist vollkommen natürlich und in Ordnung. Minutenlange Monologe dazu braucht aber niemand, zumal Marshalls Schlüsse meist doch recht vorhersehbar sind. Lily als sexbedürftige Ehefrau nervt zudem an dieser Stelle, man würde ihr einfach mal gerne wieder eine eigene Storyline wünschen, die zur Abwechslung nichts mit einem Babywunsch oder Sex zu tun hat. Die Romanze zwischen Wendy und Marshalls gefeuertem Ex-Kollegen ist noch das Netteste, was aus diesem Strang hervorgegangen ist.

Die Ex-Freundin als Wegweiser zum Glück?

Mit dem besten Handlungsstrang in dieser Folge können Robin und Barney dienen. Barney hat Nora schon abgeschrieben, aber Robin kennt ihren Freund gut genug und zeigt ihm, wie sehr ihm an Nora liegt. Zwischen den beiden herrscht eine perfekte, schäkernde und doch sympathische Chemie. Es wird viel darüber gerätselt, ob Robin und Barney am Ende zusammenkommen und wenn man sich die Nullen anschaut, die Robin seit dem Ende ihrer Beziehung mit Barney aufgesammelt hat, dann wäre das vielleicht nicht einmal die schlechteste Lösung. Trotzdem sind die Scherze und Gespräche der beiden so viel besser, wenn sie rein platonische Freunde sind – manche Leute sind sich schlussendlich zu ähnlich, um als Paar funktionieren zu können. Robins leicht wehmütiges Lächeln, als sie Barney Noras Nummer gibt, ist dennoch ein Zeichen dafür, dass zumindest subkutan zwischen den beiden noch Gefühle vorhanden sind, die über reine Freundschaft hinausgehen.

Fazit

Die Folge hatte diverse Schwächen, darunter ganz klar die Ted-Zoey-Paarung und auch Marshalls Monologe wären verzichtbar gewesen. Insgesamt bot sie aber dennoch genug solide Momente und Lacher, um genießbar zu sein und der Robin/Barney-Plot war absolut gelungen.

Eva T. - myFanbase

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